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Nachricht vom 21.10.2022
Region
Altenkirchen: Firma „Wäller Sport“ feiert Richtfest an neuem Standort
Spatenstich, Richtfest und Einweihung markieren grob umrissen wichtige Stationen beim Neubau eines Geschäftshauses. Zwei dieser drei „Feierlichkeiten“ liegen nunmehr hinter der Familie Hammer, deren neuen Adresse ihres Sportbekleidungs- und Fahrradladens in der Siegener Straße in Altenkirchen zu finden sein wird.
Das neue Gebäude der Firma „Wäller Sport“ wächst täglich weiter seiner „Endfassung“ entgegen. Davon überzeugten sich beim Richtfest die Bauherren  und viele Menschen, die an der Realisierung beteiligt sind. (Foto: vh)Altenkirchen. Wie oft schon sind Schiffstaufen im ersten Versuch gescheitert, weil die Champagnerflasche sich widerstandsfähiger als erwartet präsentierte. Ähnlich erging es Volker Hammer am Freitagmittag (21. Oktober), als er beim Richtfest des neuen Domizils für Sportbekleidungs- und Fahrradverkauf (bis 30. September noch Intersport Hammer und Hammer Bike) in der Siegener Straße in Altenkirchen einen Keramikbecher nach alter Väter Sitte und anstelle eines Schnapsglases auf der mit grobkörnigem Basalt überzogenen Bodenfläche zertrümmern wollte. Das Trinkgefäß gab erst im zweiten Versuch den Geist auf, was aber auf keinen Fall als schlechtes Omen gewertet muss. Denn: Wie viele Schiffe tuckern noch unversehrt über die Weltmeere, obwohl das wichtigste Utensil der Konsekration den ersten Aufprall überlebte?! Auch die Hammers werden diesem Lapsus hoffentlich keine Bedeutung für eine positive Entwicklung ihres Business zumessen, zumal die Verlagerung des aus allen Nähten platzenden Betriebes aus der Kölner Straße ins Fachmarktzentrum mit unter anderem Blumen Zimmer, Discounter Netto oder Drogeriemarkt dm in direkter Nachbarschaft minutiös nach Plan verläuft. Das Ziel, die Eröffnung Ende März/Anfang April 2023 feiern zu können, musste bislang nicht revidiert werden.

Neuer Name seit 1. Oktober
Einher mit der baldigen Änderung der geografischen Lage ging die Umbenennung: Die Firma heißt seit dem 1. Oktober „Wäller Sport“, die Verbindung zu Intersport, der größten mittelständischen Verbundgruppe im weltweiten Sportfachhandel, wird nicht gekappt. Der neue Komplex mit den Maßen 60X33 Meter und einer Fläche von rund 4000 Quadratmetern umfasst teilwesie drei Etagen und wird ebenerdig die Verkaufsfläche (mit Teststrecke für Fahrräder) und die Werkstatt umfassen, während große Teile des ersten und zweiten Obergeschosses (nicht alle deckungsgleich mit Parterre) dem Lager vorbehalten bleiben. Hinzu kommen Sanitär- und Sozialräume sowie ein Lastenaufzug. Auf dem Dach regiert eine Fotovoltaikanlage, über eine Wärmepumpe wird geheizt, die je nach Wetterlage mit Erdgas kombiniert werden kann. 61 Stellflächen werden ausgewiesen. Die Planung obliegt Guido Rörig vom FOR-Architektenbüro, als Generalunternehmer fungiert Schumann Project (beide Altenkirchen).

Voll im Zeitplan
„Wir liegen voll im Zeitplan“, betonte Hammer als Geschäftsführer der Hammer GmbH und erinnerte an den Spatenstich am 5. Mai, seit dem nur 244.800 Minuten oder 170 Tage vergangen seien. „Wir sind sehr regional mit dem General- und seinen Subunternehmern unterwegs“, erinnerte er an diejenigen, die das Projekt verwirklichen. Längst gestrichen habe er für sich selbst die Annahme, dass „wir mal gerade so ein Häuschen bauen“, und dankte seiner Frau Antje, die immer wichtige Aspekte bei der Umsetzung im Blick habe. „Wir brauchen diese Größe, wir haben uns viele Geschäfte in ganz Deutschland angesehen“, nannte Hammer den Grund für den nicht zu übersehenden baldigen neuen Unternehmenssitz. Hammers Tochter Teresa Schreiner, die in einigen Jahren die Geschäftsführung übernehmen wird, war dankbar, dass „alles einwandfrei funktioniert“. Sie sei optimistisch, dass die Eröffnung im Frühjahr - passend zum 45. Geburtstag der Firma Hammer - wie geplant gelinge. Derzeit werde an der Zertifizierung der Werkstatt gearbeitet, um die „stets professionelle Beratung rund um Rad und Sport zu sichern“. Sie betonte: „Unsere ,Hammer’-Leistung bleibt für den Kunden weiterhin wie gehabt.“ Für die Umbenennung des Unternehmens sei ein einfacher Grund ausschlaggebend gewesen: „Wir wollen die Regionalität auch in unserem Namen tragen.“

Richtige Entscheidung für den Standort
Rolf Schmidt-Markoski, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, richtete in Vertretung von Bürgermeister Fred Jüngerich Worte des Dankes an die Investoren und sprach von einer „mutigen Entscheidung für den Standort Altenkirchen“. Durch sie werde Kaufkraft gebunden, und sie stelle ein Bekenntnis zur Heimat da, das durch die Bezeichnung „Wäller Sport“ noch verstärkt werde. Alles in allem passe das Projekt hervorragend in die Kreisstadt. Ralf Lindenpütz, der neue Stadtbürgermeister von Altenkirchen, wertete das Engagement der Hammers als „richtige Entscheidung für den Standort“ und versteht es ebenfalls als Pluspunkt unter der Überschrift „Heimat shoppen“. Es sei gut, dass der örtliche Handel und keine fremde Kette investiere. Man müsse weit fahren, um vergleichbare Läden zu finden. Lindenpütz hoffte, dass der Generalunternehmer doch weitere solche Projekte vor Ort stemmen könne (Anm. der Redaktion: Auch die Heimstatt des Pure-Fitness-Studios in der Kölner Straße plante und realisierte Schumann Project). Weitere Grußworte sprachen Gert Schumann (Geschäftsführer Schumann Project GmbH), Simon Wünsch (Projektleiter von Schumann Project) und Christian Storch (FOR-Architekten).

1978: Start in der Marktstraße
Die Historie des Unternehmens Hammer begann 1978 in der Marktstraße, als die „Altenkirchener Kunststube" geboren wurde. Unter anderem waren Pokale im Angebot. Dann wurde Sportbekleidung ins Sortiment aufgenommen, der Umzug in die Kölner Straße 9 erfolgte im Jahr 1983. Mehrfach wurde umgebaut, 2019 kam die Fahrradsparte hinzu. Axel Hintermaier vom Vorstandsreferat der ZEG, der Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft aus Köln, hatte sich schon beim Spatenstich gefreut, dass die Region, die „schmal besetzt" sei, nun besser aufgestellt werde. Er habe vor einiger Zeit mit Volker Hammer und „drei Rädern im Keller" über solch eine Vision des Neubaus gesprochen. „Er ist nunmehr zum richtigen Zeitpunkt am Start", erklärte Hintermaier. Die ZEG agiert weltweit, wobei der Fokus auf Europa liegt. In Deutschland sind 650 Händler angeschlossen, auf dem ganzen Kontinent rund 1000. (vh)
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