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Pressemitteilung vom 18.12.2022
Politik
Matthias Reuber besucht DRK-Rettungswache in Wissen
Vertreter von Rettungsdiensten und Gewerkschaften warnen vor einem Kollaps der Notfallrettung in Deutschland und fordern Maßnahmen gegen Überlastung und Personalnot. Um sich ein genaueres Bild vor Ort zu machen, besuchte der Landtagsabgeordnete Matthias Reuber die DRK-Leitstelle in Wissen.
Matthias Reuber besucht die DRK-Rettungswache in Wissen. (Foto: Bürgerbüro Reuber)Wissen. In einem intensiven Austausch berichteten Marcell Brenner, Kreisgeschäftsführer des DRK Kreisverband Altenkirchen, Mik Matuschewski, Leiter Rettungsdienst, Toni Leidig, Wachenleiter und Jens Jungmann, stellvertretender Wachenleiter, von den alltäglichen Herausforderungen. "Krankenhäuser, die sich wegen Überfüllung abmelden, daraus resultierende kilometerweite Anfahrtswege in Kliniken nicht selten bis nach Koblenz oder Köln, Personalmangel durch Krankheit und Quarantäne - das Lagebild, welches mir durch die Mitarbeiter des DRK aufgezeigt wurde, ist erschreckend und besorgniserregend", sagte Matthias Reuber laut Pressemitteilung. Hier müsse es kurzfristige Lösungen geben, um das Rettungssystem zu entlasten. Eine Idee und mögliche Vorgehensweise zur Bewältigung der Situation habe Matuschewski vorgestellt. Er sehe den Grund für ein erhöhtes Einsatzaufkommen in einem verbesserungswürdigen Hausärztlichen Notdienst – dieser sei für Patienten nicht erreichbar oder stehe für einen zeitnahen Hausbesuch nicht zur Verfügung. Matuschewski habe eine zweimonatige Studie vorgeschlagen, in der Hausärzte im Landkreis Altenkirchen, die bereit seien, eine Zufallsbereitschaft zu übernehmen und eine Telefonnummer zur Verfügung stellen, über die RTW-Besatzung kontaktiert werden, sobald diese zu einem Patienten gerufen werden, der aus Sicht der Notfallsanitäter keine zwingende Krankenhauseinweisung benötigt. Der Notfallsanitäter vor Ort habe dann die Möglichkeit, die ausführliche Anamnese mit dem Hausarzt zu besprechen. Kämen beide überein, dass eine Behandlung ohne Krankenhauseinweisung sinnvoll erscheint, werde diese vom Hausarzt übernommen. Der RTW wäre in diesem Fall wieder "frei“ und könne einen anderen Einsatz übernehmen.

"Ich finde, dieser Vorschlag sollte unbedingt angehört und diskutiert werden, wer könnte die Situation besser einschätzen als das Fachpersonal, welches täglich mit dieser Problematik konfrontiert wird", sagte Matthias Reuber. Um die Situation kurzfristig zu lösen, sei es wichtig, dass die Politik mit Experten ins Gespräch kommt und nach pragmatischen Lösungen sucht. Langfristig müsse aber die Zahl der Mediziner erhöht werden. "Ein deutlicher Ausbau der Studienkapazitäten im Bereich Medizin in Rheinland-Pfalz ist dringend notwendig. Die CDU-Landtagsfraktion fordert dies schon seit Jahren."

Eine Lösung zur Finanzierung habe der Leiter des Rettungsdienstes Matuschewski auch parat – der Einsatz mit den Kostenträgern werde so abgerechnet, als hätte ein Transport stattgefunden. Der beteiligte Hausarzt erhalte einen Teil des Erlöses. Es entstünden somit keine Mehrkosten gegenüber einer Einweisung ins Krankenhaus. Die Kostenträger sparten jedoch die Behandlungskosten in der Klinik. "Ich nehme diesen Vorschlag und auch viele weitere Informationen und Eindrücke mit nach Mainz. Gerade im ländlichen Raum müssen wir Lösungen finden, damit wir auch zukünftig auf eine gute medizinische Versorgung vertrauen können. Dies ist auch ein Stück Lebensqualität im ländlichen Raum", so Reuber abschließend. (PM)
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