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Nachricht vom 04.08.2011
Region
Natur erleben machte viel Spaß
Um ihren Mitarbeitern Abwechslung und Entlastung von der täglichen Arbeit zu bieten, sowie sie in ihren Interessen und Möglichkeiten entsprechend zu fördern, bieten die Westerwald-Werkstätten der Lebenshilfe verschiedene arbeitsbegleitende Maßnahmen und Exkursionen an. Eine Exkursion führte nun zu den ehemaligen Klebsandgruben nach Weitefeld.
Die Mitarbeiter des WIS, links Diplom-Biologe Peter Weisenfeld, rechts Werkstattleiterin des WIS, Angela Wagner.Wissen/Weitefeld. Eine spannende Exkursion gab es für Mitarbeiter der Lebenshilfe zu den ehemaligen Klebsandgruben "Wilhelm" und "Bremen" nach Weitefeld. Der Dipom-Biologe Peter Weisenfeld, Biotopbetreuer des Kreises, führte im Rahmen des Kurses "Natur erleben" eine kleine Gruppe interessierter Mitarbeiter des Westerwald Industrieservice (WIS), Zweigwerkstatt für ca. 90 Mitarbeiter mit psychischer Beeinträchtigung in Wissen, durch die von ihm betreuten ehemaligen Klebsandgruben "Wilhelm" und "Bremen" in Weitefeld am Elkenrother Weiher. Hier wurde bis in die 1990er Jahre Klebsand abgebaut, der zur Herstellung feuerfester Produkte im Tagebau diente. Inzwischen hat sich die Natur das Gebiet wieder zurückerobert und es haben sich in den Biotopen seltene Tiere und Pflanzen angesiedelt.
Das Wetter zeigte sich nicht von seiner besten Seite, als die Gruppe aufbrach, aber mit Regenschirmen und wetterfestem Schuhwerk waren die ersten Schauer gut überstanden, bis dann doch die Sonne erschien.
Peter Weisenfeld zeigte seltene Pflanzen wie den Klappertopf, in dessen Früchten die trockenen Samen laut vernehmlich klappern, wenn sie bewegt werden, oder den rot bis dunkelrosa blühenden Heilziest.
Der Mitarbeiter Okan Kirtorun hatte das seltene Vergnügen, eine Zwitscherschrecke, die ähnlich groß ist wie ein Heupferd, auf die Hand nehmen zu dürfen. In einem kleinen Tümpel ließen sich Gelbbauchunken an der Wasseroberfläche treiben, nur die Augen schauten aus dem Wasser heraus. Obwohl sie bei Bewegungen in ihrer Nähe sofort abtauchten, gelang es Peter Weisenfeld, eine Unke in die Hand zu nehmen und den Mitarbeitern des WIS die auffällig gelbe Färbung des Bauches der kleinen Amphibie zu zeigen.
Waldemar Kiemele zeigte sich durch die Natur ein klein wenig an die wilde Landschaft Sibiriens erinnert, wo er aufgewachsen war.
Im Anschluss an Wanderung bedankten sich die Mitarbeiter des WIS begeistert bei dem Diplom-Biologen für die unterhaltsame und informative Führung, Peter Weisenfeld zeigte sich sehr erfreut über die Wissbegier und Unkompliziertheit seiner Zuhörer, beide Seiten verabschiedeten sich mit dem Wunsch nach einer Fortführung der Exkursionen.
Sowohl Exkursionen als auch arbeitsbegleitende Maßnahmen werden im WIS zur Förderung der Gesamtpersönlichkeit der Mitarbeiter angeboten. Neben sportlichen Aktivitäten wie z.B. Schwimmen, Fußball oder Training im Fitnessstudio gibt es Kurse wie Musiktherapie, Schach, Kochen, tiergestützte Therapie, Kulturtechniken, alternative Energien oder Entspannung und Stressbewältigung, aus denen jeder Mitarbeiter das für ihn passende auswählen kann.
Im Kurs „Natur erleben“ werden alle Sinne aktiviert, die Mitarbeiter können entspannen und die heilsame Schönheit der Natur genießen. Ganz nebenbei werden bei der Vermittlung von interessantem Wissen über die heimische Flora und Fauna die Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit geschult, bei vielen stellt sich nach dem ausgiebigen Spaziergang auch ein körperliches Wohlbehagen ein. Und dem konnte auch das Wetter nichts anhaben!
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