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Pressemitteilung vom 21.01.2023 |
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Ein Jahr, 20 Salons: Mit der Schere auf "Damenwalz" |
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Der unbändige Wunsch, möglichst viele Erfahrungen zu sammeln, treibt Lea-Davida Daum an. Die 22-jährige Friseurgesellin hat in einem Jahr 20 Praktika in ganz Deutschland sowie im europäischen Ausland gemacht. Mit ihrer selbstorganisierten "Walz" nutzte sie ihre Zeit bis zur Meistervorbereitung auf unvergessliche Weise. Ihr Fazit: "Ich verstehe nicht, wie man so etwas nicht machen kann!" |
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Koblenz/Westerwald. Lea-Davida kommt aus Hilgert im Westerwald und wusste früh, dass sie ihren eigenen Weg gehen will. Als Gymnasiastin merkte sie, dass der gesellschaftliche Zugzwang "ohne Abi hat man keine Chance" für sie persönlich "Quatsch" ist. Sie wollte praktisch arbeiten, ursprünglich im sozialen Bereich. "Was ich auf keinen Fall wollte, war, Friseurin zu werden, denn ich bin in einer Friseurfamilie groß geworden", erinnert sie sich lachend. Gern nutzte sie die Chance, Schülerpraktika zu machen, um herauszufinden, wo sie sich wohlfühlt. Kita, Gastronomie, Floristin und ein Friseursalon waren ihre Stationen. "Das zweiwöchige Friseurpraktikum habe ich in einem außenstehenden Betrieb gemacht. Dann war plötzlich alles klar: Ich bin direkt dageblieben, habe das Gymnasium verlassen und im August 2018 eine Ausbildung begonnen", berichtet sie. Die Familie war glücklich und Lea-Davida genoss ihre dreijährige Ausbildung im Friseursalon "Haarmonie" von Ingo Schmidt in Selters trotz der besonderen Umstände während der Pandemie.
Auf "die Walz" gehen
2021 absolvierte sie ihre Gesellenprüfung und wurde zweite Innungssiegerin. "Das fühlte sich gut an, ich wollte die Prüfung für mich selbst sehr gut abschließen." So herausfordernd ging es weiter. Lea-Davida Daum wollte "auf die Walz" gehen. Die Handwerkstradition der Zimmerer faszinierte sie und nach einiger Recherche stand ihr Plan fest. Sie kündigte, um eine "abgespeckte Damenversion der Walz" zu erleben. Von Oktober 2021 bis September 2022 war sie unterwegs. Ohne das Risiko des Trampens, dafür mit festen Anlaufpunkten und viel Abwechslung. "Ich wollte mir vor der Meisterschule ein Jahr Zeit nehmen, um so viele Praktika zu machen wie möglich", fasst sie zusammen. Ihre Eltern unterstützten sie, denn immerhin bewarb sie sich um unbezahlte Praktika. Ihr Antrieb: "Alltagstrott ist nichts für mich." Sie will aus ihrem Handwerk etwas Einzigartiges machen und ist begeistert, dass die HwK Koblenz sie dabei sehr intensiv und persönlich unterstützte.
Betriebe waren skeptisch
Angst vor der eigenen Courage hatte sie dabei nie. Auch als anfangs keine Zusagen auf ihre klassischen Bewerbungen eintrafen, ließ sie sich nicht beirren. Man wachse an einem solchen Erlebnis: "Die Betriebe waren skeptisch. Etwas so Neuartiges ist in der Branche nicht unbedingt normal." Lea-Davida startete eine Social-Media-Kampagne, schrieb medienaffine Salons via Instagram an und plötzlich kam eine Zusage nach der anderen. Endlich konnte sie ihre Walz strukturieren. Zehn bis 14 Tage lang waren die 20 Praktika, die sie absolvierte: Von München bis Hamburg, vom Westerwald bis an die Ostsee. Von drei zusätzlichen Aufenthalten im Ausland hat die HwK zwei unterstützt: Valencia in Spanien und Vicenza in Italien. Ein Aufenthalt auf Mykonos ergab sich auf der Walz. Eine Kollegin, die Daum in Hamburg kennenlernte, hatte den griechischen Salon eröffnet und Lea-Davida spontan eingeladen.
Eine Erfahrung, die man niemals missen möchte
Was sie bei all ihren Praktika erlebte, war viel mehr als reine Fortbildung. Natürlich durfte sie tatkräftig mitarbeiten. Doch wichtiger ist Lea-Davida Daum, was sie abseits vom Friseurstuhl erfahren hat. "Ich durfte hinter die Kulissen schauen und konnte wichtige Erfahrungen zu den inneren Abläufen der Betriebe sammeln. Die Walz war sehr lehrreich und hatte einen hohen Praxisbezug." Am wichtigsten waren ihr die menschlichen Begegnungen und die große Hilfsbereitschaft: Mal durfte sie kostenlos bei jemandem wohnen, mal gab es Tipps für die nächste Praktikumsadresse. Und kostenlos waren die Praktika meist doch nicht, denn fast jeder gab ihr einen Obolus.
Mittlerweile ist sie zurück im deutschen Alltag und ihre berufliche Reise geht weiter. Lea-Davida Daum absolviert momentan den Meisterkurs. Zusätzlich hat sie sich bei der Begabtenförderung der HwK beworben. Dass ihre "Walz" etwas Besonderes ist, weiß sie genau. "Es ist ein langer Zeitraum, man muss Biss haben. Aber ich habe mir zwischendurch gewünscht, dieses Jahr würde nie zu Ende gehen." Sie findet, es sollte Pflicht sein, so etwas während oder nach der Ausbildung anzubieten, auch im Sinne der Branche: "Man muss etwas tun, um den Imagestempel loszuwerden, den das Handwerk oft hat."
Zusatzinfo: Mut und Unterstützung von der HwK
Die Unterstützung, die Lea-Davida Daum von der HwK Koblenz bekommen hat, war für sie mehrfach bereichernd. Sie hat ein Stipendium und damit finanzielle Unterstützung bekommen. Noch wichtiger aber war ihr die persönliche Begleitung: Petra Laudemann als Ansprechpartnerin der Mobilitätsberatung in Koblenz hat ihr Mut gemacht und sie "an die Hand genommen". Die HwK habe die Auslandsaufenthalte hervorragend vorbereitet, die Reisen finanziell gefördert und Betriebe zielgerichtet vermittelt. "Ich konnte einfach hinreisen, wurde abgeholt und habe die Betriebe vor Ort kennengelernt", berichtet die Friseurgesellin dankbar. Diese Rundumbetreuung habe es immens erleichtert, sich auf ihr Abenteuer einzulassen.
Informationen zur Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Koblenz gibt Petra Laudemann, Telefon 0151/ 551 63-250 / 398-374, petra.laudemann@hwk-koblenz.de oder hier (PM)
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Pressemitteilung vom 21.01.2023 |
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