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Nachricht vom 15.03.2023 |
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Wirtschaft |
Deutscher Glücksspielmarkt im Wandel |
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Jedes Jahr steigen in Deutschland die Einnahmen durch Glücksspiele. Für das Jahr 2022 geht man von über 2,5 Milliarden Euro aus, die durch die Glücksspielsteuer für Automatenspiele, Online-Poker, Lotterien und Sportwetten in die Staatskasse flossen. Besonders das virtuelle Glücksspiel ist auf dem Vormarsch – und Diskussionen um deutsche und internationale Online Casinos gehen in diesem Jahr weiter. |
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Virtuelle Glücksspiele werden immer beliebter
Dass virtuelle Glücksspiele an Zulauf gewinnen, liegt an der Legalisierung des Online-Glücksspiels. Seit 2021 sind Automatenspiele und Online-Poker in Deutschland legal, in den vergangenen zwei Jahren wurden vermehrt deutsche Lizenzen an Glücksspielbetreiber vergeben.
Ein Anstieg der Steuereinnahmen ist in vielen Bereichen zu beobachten, von Poker bis virtuelles Automatenspiel. Einnahmen durch Lotterie-Angebote sind dagegen ähnlich geblieben. Der Trend geht klar in Richtung Online-Spiele, denn mit dem Laptop oder Smartphone können Interessierte innerhalb weniger Sekunden einen Account erstellen. Auch Geld ist zügig eingezahlt, danach stehen direkt Hunderte Spiele zur Verfügung. Noch dazu werden die Spiele immer komplexer und anspruchsvoller, sodass ein moderner Online-Spielautomat nicht mehr viel mit dem einarmigen Banditen von früher zu tun hat.
Das Aus für lokale Glücksspielangebote?
Immer mehr Menschen nehmen lieber das Smartphone zur Hand, statt lokale Spielbanken zu besuchen. Auch die Corona-Pandemie hat dazu beigetragen, dass die Menschen vermehrt den Weg in die Online-Welt fanden. Viele sind dabei geblieben und haben den lokalen Spielangeboten den Rücken gekehrt. Es ist davon auszugehen, dass sich die Situation in den nächsten Jahren zuspitzen wird: Lokale Spielhallen werden seltener besucht, das Spiel verlagert sich ins Internet. Besonders junge Menschen fühlen sich im Internet zu Hause.
Die größeren Spielbanken und Casinos punkten mit persönlicher Interaktion und glamourösem Casino-Gefühl. Zu besonderen Anlässen werden Glücksspielfans sicher weiterhin in die Casinos strömen. Wie sich der Markt in den kommenden Jahren entwickeln wird, ist aber noch nicht abzusehen. Klar ist, dass Online Casinos dem stationären Glücksspiel große Konkurrenz machen – nicht zuletzt aufgrund der Bonusaktionen, die sich lokale Spielhallen und Casinos in dieser Vielfalt gar nicht leisten können.
Online Casinos konkurrieren um Kunden
In Deutschland gibt es immer mehr Anbieter mit deutscher Lizenz, die von der deutschen Behörde reguliert werden. Daneben existieren Anbieter aus dem Ausland, die ohne deutsche Lizenz ihre Spiele in der Bundesrepublik zur Verfügung stellen. Sie haben sich für alternative Lizenzen entschieden, darunter die beliebte Glücksspiellizenz aus Malta.
Auf Seiten wie fettspielen.de werden Casinos mit alternativen EU-Lizenzen vorgestellt, die sich nicht an deutsche Gesetze halten müssen. Das bedeutet mehr Freiheiten für die Spieler, weil es dort nicht die strengen Auflagen gibt, an die sich deutsche Betreiber halten müssen. Es kann mit großen Einsätzen gespielt werden, Zwangspausen gibt es keine und auch die Koppelung an das OASIS-Spielersperrsystem fehlt.
EU-Casinos sind eine ernst zu nehmende Konkurrenz für deutsche Anbieter, denn sie locken mit höheren Bonusaktionen und einer größeren Spielauswahl. Manch ein EU-Anbieter orientiert sich schon an den deutschen Gesetzen, andere beharren auf ihrem großen Spielangebot und arbeiten nicht mit festen Limits.
Strenge Glücksspielauflagen für deutsche Online Casinos
Als der neue Glücksspielstaatsvertrag 2021 in Kraft trat, war die Mission klar: Der Glücksspielmarkt in Deutschland soll besser und einheitlich reguliert werden. Zu diesem Zwecke wurden eine Reihe von Regeln festgelegt, die den Spielerschutz verbessern sollen:
● Pro Runde maximal 1 Euro am Spielautomaten;
● Keine Live-Dealer-Spiele;
● Sekunden-Pause am Spielautomaten zwischen den Drehs;
● Einzahlung von maximal 1.000 Euro pro Monat;
● Anbindung an das OASIS-Spielersperrsystem.
Spannend ist das OASIS-Spielersperrsystem, an das jeder Online- und Offline-Anbieter angebunden ist: Landet ein Spieler in der Kartei, kann weder online noch offline gespielt werden. Die Sperre gilt für sämtliche Glücksspielangebote, die von der deutschen Behörde reguliert werden. Eine Ausweichmöglichkeit bleiben ausländische Casinos, in denen es die zentrale Sperrdatei nicht gibt. Dort können sich Spieler zwar ebenfalls sperren lassen, das passiert aber nur auf eigene Initiative hin.
Fazit
Neben der Frage nach einheitlichen Regulierungsmöglichkeiten beschäftigt sich die iGaming-Branche primär mit technologischen Trends: AR und VR gewinnen an Bedeutung, ebenso das mobile Spielen und die Komplexität der Spiele an sich. In der Online-Branche gibt es ein enormes Wachstumspotenzial und es wird spannend sein, die Entwicklungen zu beobachten. Gleichzeitig steht die deutsche Regierung vor der Herausforderung, den boomenden Markt besser zu überwachen. (prm)
Agentur Autor:
Sebastian Meier |
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Nachricht vom 15.03.2023 |
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