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Nachricht vom 19.03.2023
Wirtschaft
FAQ zur Behandlung von Zahnfehlstellungen per Aligner
Bei einem Aligner handelt es sich um eine transparente Zahnschiene, die über die Zahnreihe geschoben wird und die Druck auf die Zähne ausübt. Seine Anwendung kommt insbesondere für ästhetische Korrekturen infrage und kann von Jugendlichen und Erwachsenen in Anspruch genommen werden, in deren Gebissen keine Milchzähne mehr zu finden sind.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/renatalferro-2696954/ target=_blank rel=nofollow>renatalferro</a>Worin unterscheiden sich eine lose oder feste Zahnspange und ein Aligner voneinander?
Aligner arbeiten im Gegensatz zu losen und festen Zahnspangen nicht mit Draht. Dementsprechend ist der Druck, den sie auf die Zähne ausüben, nicht so groß wie bei den anderen Varianten. Dennoch ist erwiesen, dass Aligner prinzipiell dazu geeignet sind, Zahnfehlstellungen im leichteren bis mittelschweren Bereich zu korrigieren. In diesem Zusammenhang sind die kieferorthopädischen Indikationsgruppen erwähnenswert, um die es im weiteren Abschnitt noch etwas detaillierter gehen soll. Die Anwendungsdauer für lose, genauer gesagt feste Zahnspangen und die durchsichtige Zahnschiene hängt jeweils vom Schweregrad der benötigten Zahnkorrektur ab; in der Regel ist aber in jedem Fall mit einigen Monaten zu rechnen.

Wie läuft eine Aligner-Therapie ab?
Die Grundlage für eine Aligner-Therapie stellt das Beratungsgespräch inklusive Voruntersuchung bei einem auf die Zahnschienen-Behandlung spezialisierten Kieferorthopäden oder Zahnarzt dar. Wird dabei festgestellt, dass diese Therapieform für die Zahnkorrektur geeignet ist, werden ein Röntgenbild und/oder ein Gebissabdruck angefertigt, die wiederum die Basis für den mit 3-D-Computertechnologie erstellten Behandlungsplan bilden. Anhand dieses Behandlungsplanes lassen sich bereits alle einzelnen Zahnschienen und damit verbundenen Behandlungsschritte erkennen.

Je nach Schweregrad der Zahnfehlstellungen werden in der Regel zehn bis 50 verschiedene Einzel-Aligner zur Anwendung gebracht, die jeweils durchschnittlich zehn bis 14 Tage für 20 bis 22 Stunden pro Tag getragen werden. Davon ausgenommen sind die Essenszeiten und das potenzielle Sporttraining, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Im Gegenzug ist die Pflege der Zähne und des Aligners recht unkompliziert, da sich dieser ja jederzeit herausnehmen und separat reinigen lässt.

Am Ende des genannten, etwa zehntägigen Zeitraums muss ein Foto der Zähne nach vorher genau festgelegter Art angefertigt und in der zur Behandlung gehörenden App hochgeladen werden. So kann der behandelnde Zahnarzt beziehungsweise Kieferorthopäde ermessen, ob der Behandlungsschritt erfolgreich war. Danach wird mit der nächsten Schiene weitergearbeitet. Noch ratsamer ist es laut der Bundeszahnärztekammer allerdings, zu einem Vor-Ort-Termin in die Praxis zu gehen, da eine persönliche Überprüfung durch das Fachpersonal deutlich detaillierte Erkenntnisse bringt und gegebenenfalls notwendige Korrekturen schneller eingeleitet werden können.

Ist dann letztlich das erwünschte Ergebnis erzielt worden, wird beim Abschluss-Kontrolltermin ein Retainer an der Zahnreihen-Rückseite angebracht. Dieser Draht trägt dazu bei, dass die Zähne an Ort und Stelle bleiben und sich nicht wieder verschieben.

Wann kommt eine Aligner-Behandlung für Erwachsene infrage?
Wer sich für eine ästhetisch-kosmetische Zahnkorrektur interessiert, dürfte in vielen Fällen von einem Aligner in einem ähnlichen Maß profitieren wie von einer klassischen Draht-Zahnspange. Gleichzeitig ist festzuhalten, dass sich mittels transparenter Zahnschiene nicht alle Fehlstellungen korrigieren lassen. Tendenziell eignet sich die Aligner-Behandlung für die kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG) 1 und 2, in einigen Fällen teilweise auch noch für 3.

In diesen Bereich fallen beispielsweise Lücken- und Engstände oder tiefe Bisse von bestimmten Ausprägungsgraden. Ob sich die im Einzelfall vorliegende Zahnfehlstellung mit einer durchsichtigen Zahnschiene behandeln lässt oder ob doch eine lose, genauer gesagt feste Zahnspange zur Anwendung kommen sollte, muss immer individuell abgeklärt werden. Somit lohnt sich der Besuch beim Dental-Fachpersonal in jedem Fall.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Aligner-Behandlung?
Zur Kostenübernahme ist festzuhalten, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die kieferorthopädischen Behandlungen lediglich in Einzelfallausnahmen tragen. Das betrifft sowohl die Aligner- als auch die Zahnspangen-Behandlung. Wer privat krankenversichert ist und/oder zusätzlich zur gesetzlichen Krankenversicherung über eine Zahnzusatzversicherung verfügt, muss für die Beantragung einer (Teil-) Kostenübernahme nachweisen, dass eine medizinische Notwendigkeit (kieferorthopädische Indikationsgruppe 3 oder darüber) vorliegt. Das bedeutet, dass man in der Regel einen sehr großen bis den kompletten Anteil der Kosten selbst tragen muss. (prm)

Agentur Artikel
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