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Nachricht vom 22.03.2023
Wirtschaft
Anstieg von Krankenkassenbeiträgen in der Schweiz – Wie Schweizer sparen können
Bereits im Sommer des letzten Jahres wurden erschreckende Prognosen für die Entwicklung der Krankenkassenprämien in der Schweiz getroffen. Während die Krankenkassen das Prämienwachstum in den vergangenen Jahren noch dämpfen konnten, werden die gestiegenen Kosten nun an die Versicherten weitergegeben. Wir werfen einen Blick auf die Entwicklung und zeigen, welche Sparmöglichkeiten Schweizer Versicherte haben.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/blickpixel-52945/ target=_blank rel=nofollow>blickpixel</a>Kostenexplosion im Schweizer Gesundheitswesen
Der Jahreswechsel war für viele Schweizer nicht ganz so unbeschwert, wie er sein sollte. Nach vier Jahren relativer Stabilität gab es Meldungen darüber, dass die Prämien der Krankenkassen 2023 stark ansteigen sollen. Bis Ende Oktober wurden die Versicherten von ihrer Krankenkasse über den Anstieg informiert und hatten dann einen Monat Zeit, ihre Grundversicherung zu wechseln oder das Versicherungsmodell anzupassen.

Teilweise sind die Prämien in der Schweiz um bis zu 10 Prozent angestiegen. Dies ist der höchste Preisanstieg der Krankenkassen seit fast 20 Jahren. Doch nicht jeden trifft es gleich hart. Im Durchschnitt kam es zu einer Erhöhung von 6,6 Prozent. Besonders groß ist der Prämienanstieg in den Kantonen Appenzell Innerrhoden (9,5 %), Tessin (9,0 %) und Neuenburg (9,0 %). Anders sieht es in Basel-Stadt aus. Hier wurde lediglich um 3,9 Prozent erhöht.

Das sind die Gründe für die höheren Versicherungsprämien
Auch in umliegenden Ländern werden die gestiegenen Kosten im Gesundheitswesen an die Versicherten weitergegeben. So gibt es zum Beispiel im aktuellen Jahr (2023) höhere Krankenkassenbeiträge in Deutschland. Ebenso wie in der Schweiz, werden die höheren Krankenkassenbeiträge damit gerechtfertigt, dass das Gesundheitswesen keine schwarzen Zahlen schreibe. Unter anderem werden die mit der Coronapandemie im Zusammenhang stehenden höheren Kosten für Spitalbehandlungen, Impfungen und verschobene Eingriffe genannt. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) hätten die Prämien 2021 und 2022 die Kosten nicht gedeckt, weshalb der Nachholprozess 2023 vom Gesetz her zwingend sei.

Um die gestiegenen Kosten in Zukunft nicht noch stärker an die Versicherten weitergeben zu müssen, verabschiedete der Bundesrat kürzlich ein zweites Maßnahmenpaket zur Kostendämpfung. Außerdem ist eine Verordnungsänderung in der Vernehmlassung geplant, welche etwa die Generika-Förderung vorsieht. Schon umgesetzt wurde eine Senkung der Labortarife und der Medikamentenpreise.

So lässt sich bei der Prämie sparen
In Deutschland haben Versicherte die Möglichkeit, einen Krankenkassenwechsel durchführen zu lassen. Man bindet sich lediglich zwölf Monate an eine gesetzliche Krankenkasse. Ähnlich sieht es in der Schweiz aus. Sobald die Krankenkasse der obligatorischen Grundversicherung die Prämienerhöhung für das kommende Jahr mitgeteilt hat, kann man bis zum Jahresende zu einem günstigeren Anbieter wechseln. Ein Krankenkassenvergleich Rechner hilft dabei, das beste Angebot zu finden.

Neben dem Wechsel der Krankenkasse kann es auch sinnvoll sein, sich über die jeweils möglichen Sparmodelle zu informieren und ein Hausarztmodell mit tiefer Prämie zu wählen. Ist man über seinen Arbeitgeber entsprechend abgesichert, kann man auch die Unfalldeckung aus dem eigenen Leistungsportfolio streichen. Und auch die Franchise kann angepasst werden. Wenn die Kosten des Einzelnen im Gesundheitsbereich vergleichsweise niedrig sind, ergibt ein höheres Franchise, Sinn.

Für Personen mit bescheidenen finanziellen Mitteln gibt es die Option einer Prämienverbilligung. Wird der Antrag bewilligt, werden die Krankenkassenprämien teilweise staatlich finanziert. Das gilt auch für Familienmitglieder, die ebenfalls ein niedriges Einkommen haben. (prm)

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