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Pressemitteilung vom 10.05.2023
Region
Jubiläums-Verbandstag: 50 Jahre Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz
Am 6. Mai wurde nicht nur in London König Charles III. gekrönt, auch auf dem Verbandstag des in Ransbach-Baumbach ansässigen rheinland-pfälzischen Amateurtheaterverbandes wurde der bisherige Landesvorsitzende Hans Schilling für weitere vier Jahre von den Delegierten im Amt bestätigt.
(Foto: privat)Ransbach-Baumbach. Es ist die fünfte Amtszeit des Ransbach-Baumbacher Theaterschaffenden, der seine künstlerische Heimat nach 20 Jahren bei "Courage" in Ransbach-Baumbach seit 2016 beim Amateurtheater "Die Oase" in Montabaur gefunden hat. Außerdem wurden Peter Ruffer (WWP-Theater Hassloch) als künstlerischer Leiter, Cornelia Praml (theater im keller, Andernach) als Referentin Kinder-/Jugendtheater, Heike Mayer-Netscher (Theaterraum Mainz) als Referentin Seniorentheater in ihren Ämtern für weitere vier Jahre bestätigt sowie Christian Kaiser (Theaterfreunde Niedererbach) zum Beisitzer neu gewählt.

Somit befinden sich im elfköpfigen Landesvorstand fünf Westerwälder (drei Angehörige der Oase Montabaur und zwei Mitglieder der Theaterfreunde Niedererbach). Natürlich ist ein solcher Verbandstag zwar wichtig und gemäß Satzung vorgeschrieben, aber wenn ein 50-jähriges Jubiläum ansteht, ist so etwas zweitrangig. So waren die Tage hauptsächlich dem Theater gewidmet, beginnend mit dem Festakt am Freitagabend in der stimmungsvollen Location des "Kulturvierecks" in Hassloch. Die Festgesellschaft durfte als Ehrengäste den Landrat des Landkreises Bad Dürkheim, Hans-Ulrich Ihlenfeld, den Beigeordneten der Gemeinde Haßloch, Thomas Götz, sowie Heribert Knecht, Mitglied des Bundespräsidiums beim Bund Deutscher Amateurtheater e. V., Berlin begrüßen.

Alle hoben die herausragende Arbeit des Verbandes hervor und lobten die ehrenamtlichen Tätigkeiten und die zahlreichen Theateraufführungen für alle Alters- und Geschmacksklassen.
Leider konnte aus terminlichen Gründen Kulturministerin Katharina Binz an dem Abend nicht in Präsenz teilnehmen, verwies jedoch in ihrer Video-Grußbotschaft auf die engmaschige Vernetzung des Verbandes und seiner Gremien mit den Bühnen im Lande, mit dem Berliner Dachverband BDAT und den politischen Institutionen im Land. Insbesondere lobte sie den offenen und auch mitunter kritischen Dialog zwischen ihrem Ministerium und dem Vorsitzenden Hans Schilling.

Der Festabend schloss mit der Aufführung von "Leonce und Lena" einem Lustspiel, welches Georg Büchner (1813-1837) im Jahre 1836 als Mischung zwischen klassischer Komödie und politischer Satire verfasste. Die von der Schauspielerin und Theaterpädagogin Melanie Gaug, ebenfalls Mitglied im Landesvorstand mit den Darstellern des WWP-Theaters Hassloch erarbeitete Inszenierung wurde am Schluss mit minutenlangem Applaus gefeiert.

So ein Wochenende geht natürlich nicht nur mit einer Theateraufführung zu Ende, deshalb gab es am Samstagnachmittag noch mehr Theater. Das Amateurtheater "Bartels Bühne Flammersfeld" hatte sich im letzten Jahr eine ganz besondere Produktion ausgedacht, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.

Das Kinderbuch "Ente, Tod und Tulpe" von Wolf Erlbruch war die Vorlage zu einer wundervoll inszenierten Geschichte der Ente, die dem Tod begegnet. Ängstlich zu Beginn betrachtet die Ente den, der sie holen will, aber nach vielen Fragen und Antworten fassen die beiden Vertrauen zueinander, die Ente bringt dem Tod schwimmen und gründeln bei und lauscht seinen Ausführungen über Leben und eben über das Sterben. Nach zwei Tagen und Nächten findet die Ente zur Ruhe, legt vertrauensvoll ihren Kopf auf die Schulter des Todes und schläft ein.
Es herrschte eine Stunde lang absolute Ruhe im Auditorium. Die beiden Akteurinnen Annegret Spies (Tod) und Silke Düngen (Ente) haben mit ihrer empfindsamen Darstellung tief ins Innere getroffen, niemand ging ohne Emotionen aus dieser Vorstellung.

Mit der Amateurbühne "Provinztheater... alles was ihr wollt" aus Steinebach an der Wied, stand eine weitere Bühne aus dem Westerwald bereit, um mit Ausschnitten aus ihrer Produktion "Das Gasthaus an der Nister" rabenschwarzen britischen Krimigenuss frei nach Edgar Wallace zum Dessert zu servieren. Eine unheimliche Mordserie hält die Stadt in Atem, Inspektor Platt und seine Assistentin Derrick müssen dem Meucheln des maskierten schwarzen Mörders tatenlos zusehen. Viele bleiben auf der Walstatt, dahin gerafft mit indianischem Pfeilgift, die Zahl der Überlebenden wird überschaubar, aber der Bösewicht wird gestellt, die Pärchen finden sich und alles wird gut.

Den finalen Abschluss brachte dann die Improvisationstheatergruppe (kurz Impro-Theater) GROMALLA des WWP-Theater Hassloch mit ihrem Programm Gromalla 2.0. (PM)
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