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Pressemitteilung vom 11.05.2023
Region
Güterverkehr der Zukunft: Spediteure informierten bei Grünen Hamm/Wissen
Das jüngste Treffen des Ortsverbandes Hamm/Wissen von Bündnis 90/Die Grünen fand erneut in der Gaststätte Alte Post in Wissen statt. Klaus Leonards, ehemaliger Spediteur, sowie der Geschäftsführer der Spedition Brucherseifer, Bernd Janssen, informierten. Klar wurde: Der Spediteur allein wird’s nicht richten können – die Bahn AG und die Konsumenten müssen mitspielen, um Umweltbelastungen zu mindern.
Weltweit verschickte Konsumgüter bringen immer mehr Schwerlastverkehr auf die Straße. (Symbolbild: pixabay.com)Wissen/Hamm. Über verschiedene Veränderungen in der Vergangenheit wurden bei dem offenen Themenabend des grünen Ortsverbands mögliche Wege in die Zukunft aufgezeigt. Früher musste der Speditionsverkehr auf der Straße per Verordnung grundsätzlich teurer angeboten werden als der auf der Schiene. Heutzutage, so Bernd Janssen, sei es gar nicht mehr möglich, zeitnah einen Termin bei der Bahn zu erhalten, um beispielsweise drei Container transportieren zu lassen. Dies sei einer der Gründe, aus denen immer mehr Last auf der Straße transportiert wird.

Heutiges Konsumverhalten befeuere den Güterverkehr weiter: Während früher drei Hosen, zwei Oberteile und zwei Paar Schuhe in eine Umkleidekabine getragen wurden, trägt heute ein Spediteur sieben Pakete zum Kunden, von denen nur zwei beim Empfänger bleiben. Der Rest wird als Retoure erneut auf die Straße geschickt.

Wie die Zukunft im Schwerlastverkehr aussehen könnte
Der Schwerlastverkehr hat inzwischen - wenn auch langsam - mit der Weichenstellung in die Zukunft begonnen. Es gibt Lkw mit Elektroantrieb. Hier wurde etwa die Spedition Mann erwähnt, die ihre Holzpellets zum Teil mit Elektro-Lkws ausliefert, die mit „grünem“, selbst produziertem Strom betrieben werden.

Auch gibt es Versuchsstrecken, auf denen Lkw per Oberleitung fahren. Verschiedene Hersteller bauen Fahrzeuge, die von Wasserstoff angetrieben werden, wobei bei dieser Technik erwähnt werden müsse, dass der Wirkungsgrad von 25 bis 30 Prozent sehr bescheiden sei. Auch strombetriebene Lkw, die autonom unterwegs sind, werden erprobt.

Die Bahn als ein entscheidender Faktor
Nach Vortrag und Austausch wurde deutlich: Die Bahn ist ein entscheidender Faktor für einen emissionsarmen Güterverkehr. Nur auf den Gleisen können große Gütermengen mit vergleichsweise geringen Energiemengen transportiert werden. Für wichtig und dringend wurde die grundlegende Sanierung der Bahnstrecken und der Transportmittel angesehen. Das gelte für den Güterverkehr wie für den Personenverkehr.

Was in der Zukunft auf der Straße unterwegs ist, werden letztendlich die Hersteller entscheiden, so die Meinung der Teilnehmer. Speditionsgeschäftsführer Janssen hat hier keinen Favoriten. Er will die Fahrzeuge einsetzen, die ihm auch zukünftig einen wirtschaftlichen Betrieb erlauben. Es gelte allerdings auch seitens aller Verbraucher, ihr Konsumverhalten zu überdenken. (PM/KathaBe)
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