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Nachricht vom 10.06.2023
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Altenkirchener Turnier als Sprungbrett: Karolina Muchova fast Paris-Gewinnerin
Knapp vorbei ist auch vorbei: Fast hätte eine zweite Spielerin, die schon beim Altenkirchener Tennisturnier angetreten war, einen Grand-Slam-Titel im Einzel gewonnen. Die Tschechin Karolina Muchova aber verlor das beeindruckende Finale in Paris gegen Iga Swiatek aus Polen.
Der Sandplatz in Paris war die Grundlage für den größten Karriereerfolg von Karolina Muchova. (Foto: Pixabay)Altenkirchen/Paris. Das Altenkirchener Frauentennisturnier, einst unter „AK Ladies Open“ und nun unter „Burgwächter Ladies Open“ firmierend, gilt als Sprungbrett für junge Spielerinnen, die ihren Weg bis an die Spitze der Weltrangliste machen möchten. Fast hätte es beim zweiten Grand-Slam-Event der Saison in Paris auf der Roland-Garros-Anlage eine zweite Akteurin geschafft, einen dieser Major-Wettbewerbe im Einzel für sich zu entscheiden, nachdem sie bereits bei der Konkurrenz in der Kreisstadt am Start gewesen war. Die Tschechin Karolina „Kaja“ Muchova, die 2018 im Finale auf der Glockenspitze der Engländerin Harriet Dart mit 6:7 (5:7), 2:6 unterlegen war, musste am Samstagnachmittag (10. Juni) auf dem sandigen Hauptplatz, dem Court Philippe Chatrier, der Polin Iga Swiatek beim 2:6, 7:5, 4:6 nach einem sagenhaften Match den Vorritt lassen. „Es waren zwei emotionale Wochen“, erklärte Muchova nach der Pokalübergabe, „eine unglaubliche Reise“, fügte sie laut Eurosport an. Schade war, dass ein Doppelfehler die Partie beendet hatte. So bleibt Barbora Krejcikova (Tschechien) die Einzige mit einem Start bei den lokalen Open und einem Einzelerfolg bei einem der großen vier Zwei-Wochen-Wettspiele. In Altenkirchen hatte sie 2015 in der zweiten Runde gegen Andrea Lottner (damals Düsseldorf) mit 4:6, 4:6 verloren, ehe 2021 der Triumph in Paris mit dem 6:1, 2:6, 6:4 über die Russin Anastasia Pavlyuchenkova gefolgt war. Für Krejcikova läuft es indes derzeit nicht nach Wunsch. In der französischen Hauptstadt war ihr frühes Aus schon in der ersten Runde besiegelt: 2:6, 4:6 gegen die Ukrainerin Lesia Tsurenko. Auch im Doppel war das Auftaktmatch gleichzeitig die Endstation. An der Seite von Katerina Siniakova (Tschechien) setzte es das 6:3, 2:6, 2:6 gegen Eri Hozumi (Japan) und Ulrikke Eikeri (Norwegen).

Ein stattliches Honorar
Muchova wird dennoch schnell über die Niederlage hinwegkommen. Immerhin durfte sie sich über ein Preisgeld in Höhe von 1,15 Millionen Euro freuen, während Swiatek 2,30 Millionen Euro einstrich. Die 26-Jährige, am 21. August in Olmütz geboren, schraubte ihre Gesamteinkünfte auf beinahe 5,5 Millionen Euro (ohne Sponsorenverträge etc.). In der Weltrangliste, die am Montag erscheint, wird sie von Position 43 auf 16 springen, Swiatek bleibt auf dem „Platz an der Sonne“. Schon im Halbfinale hatte Muchova ein Wahnsinnsmatch abgeliefert. Beim 2:5-Rückstand im dritten und entscheidenden Satz gegen die Weltranglistenzweite Aryna Sabalenka schien die Niederlage unabwendbar. Doch Muchovas Kraftakt und die tatkräftige Hilfe ihrer inzwischen völlig von der Rolle agierenden Kontrahentin machten es möglich: Die Tschechin gewann fünf Spiele nach Gang und konnte mit dem 7:6 (7:5), 6:7 (5:7), 7:5 den Platz als Teilnehmerin am Endspiel verlassen. Für Swiatek war es nach 2020 und 2022 der dritte Triumph in R(P)oland Garros, auch war sie bei den US Open im Vorjahr die Beste gewesen.

Schon zehn Turniere in der Kreisstadt
Das Altenkirchener Tennisturnier feierte mit der zehnten Austragung im Februar den ersten runden Geburtstag. Mit einem Preisgeld in Höhe von 15.000 US-Dollar hatte die Premiere im Jahr 2014 stattgefunden. Nach der Zwischenstation mit 25.000 US-Dollar steht die Dotierung nunmehr bei 60.000 US-Dollar. Gespielt wird immer im Burgwächter Matchpoint in unmittelbarer Nähe zum Hotel Glockenspitze. Für die Zeit der Open wird aus der Vier- eine Dreifeldhalle, da auf Court zwei die Tribüne ihren Platz findet. Gemeinsame Ausrichter sind die christliche Non-Profit-Sportorganisation SRS (Sportler ruft Sportler) und die Tennisschule Lob. (vh)
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