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Nachricht vom 15.06.2023 |
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Wirtschaft |
COPD-GOLD-Stadien: Was ist das? |
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RATGEBER | Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, kurz COPD, gehört zu den häufigsten Erkrankungen weltweit.¹ Nach koronarer Herzerkrankung und Schlaganfall belegt sie inzwischen sogar Platz drei der häufigsten Todesursachen.¹ Die Lebenserwartung sinkt also mit COPD. Das Risiko der Erkrankung ist dabei für Raucher und ehemalige Raucher höher.¹ |
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COPD – Definition und Diagnose
COPD ist die Abkürzung für das englische „chronic obstructive pulmonary disease“. Eine markante Eigenschaft dieser Erkrankung: Sie schreitet nur sehr langsam fort. Deshalb wird sie vor allem im Anfangsstadium nicht immer erkannt.
Neben der Anamnese der Beschwerden ist bei COPD die Lungenfunktionsprüfung zentral für die Diagnose. Dafür werden Spirometrie und Bodyplethysmographie herangezogen. Außerdem erheben Mediziner mögliche Risikofaktoren und machen eine Blutgasanalyse. Ist das Ergebnis nicht eindeutig, helfen Verfahren der Differentialdiagnose wie das EKG, ein Röntgenbild und der Ultraschall.
COPD geht mit einer zunehmen verschlechterten Lungenfunktion durch enger werdende Atemwege einher. Was Sie tun können, um die Symptome zu erleichtern, hängt wesentlich vom konkreten Symptombild und dem Stadium ab, in dem sich die Krankheit befindet. Zur möglichst passgenauen COPD-Behandlung gibt es daher die Einteilung in die sogenannten GOLD-Stadien.
Warum heißt es bei COPD GOLD-Stadien
Der Begriff „GOLD“ kommt von der „Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease“, der Expertenkommission der WHO (Weltgesundheitsorganisation) zu dieser Erkrankung.² Diese teilte die COPD in die vier GOLD-Stadien ein und gibt auf deren Grundlage Behandlungsempfehlungen heraus. Ergänzend gibt es die Einteilung nach ABCD, die das Risiko von Schüben erfasst.² So diversifizieren sich die vier grundlegenden Stadien noch einmal, beispielsweise als GOLD-II B.
Diese COPD-GOLD-Stadien gibt es
Für die Ermittlung der COPD-GOLD-Stadien werden vor allem zwei Werte herangezogen: FEV1 und FVC. FEV1 ist die sogenannte Einsekundenkapazität. Sie misst, welches Volumen der Patient pro Sekunde ausatmen kann. Die FVC oder forcierte Vitalkapazität erfasst dagegen das Luftvolumen, das der Patient ausatmen kann, nachdem er so weit wie möglich eingeatmet hat.
Diese beiden Werte werden zueinander ins Verhältnis gesetzt. Liegt das Ergebnis dann unter 70 Prozent, spricht der Arzt COPD als Diagnose aus. In welches Stadium der Patient fällt, hängt vom konkreten Wert ab.
COPD-GOLD-Stadium I – leichte COPD
In diesem Anfangsstadium der COPD haben viele Erkrankte noch gar keine Diagnose. Die Lungenfunktion liegt noch bei 80 Prozent oder darüber.² Daher bemerken viele Betroffene noch keine Leistungseinbußen. Auch treten in diesem Stadium nicht unbedingt überhaupt Symptome auf. Wenn die COPD Beschwerden verursacht, dann sind diese noch sehr unspezifisch. Die Patienten leiden beispielsweise unter einem hartnäckigen Husten, der vermehrt Auswurf produziert.
COPD-GOLD-Stadium II – mittelgradige COPD
Beim zweiten COPD-GOLD-Stadium verstärken sich eventuell vorhandene Symptome. Mitunter kann diese Stufe aber auch noch komplett symptomlos verlaufen. Allerdings sinkt die Leistungsfähigkeit der Lunge. Die Lungenfunktion liegt in diesem Stadium zwischen 50 und 79 Prozent.² Bei Anstrengung spüren die Patienten also bereits die verringerte Belastbarkeit und können bei starker Belastung auch unter Atemnot leiden.
COPD-GOLD-Stadium III – schwere COPD
Im dritten COPD-GOLD-Stadium ist die Lungenfunktion bereits auf 30 bis 49 Prozent im Vergleich zum gesunden Organ gesunken.² Daher leiden die Betroffenen schon bei leichter Anstrengung unter Luftnot und kommen schnell aus der Puste. Wer bisher schon unter Husten und Verschleimung litt, erfährt auch bei diesen Symptomen eine Verschlechterung. Bei Patienten ohne Husten und Auswurf können diese Symptome im dritten Stadium jedoch noch immer fehlen.
COPD-GOLD-Stadium IV – sehr schwere COPD
Dieses COPD-GOLD-Stadium ist dadurch definiert, dass die Lungenfunktion auf weniger als 30 Prozent gesunken ist.² Die Patienten leiden unter einem chronischen Sauerstoffmangel. Eine starke Atemnot stellt sich jetzt schon bei ganz alltäglichen Verrichtungen, manchmal sogar in Ruhe ein. Um die Beschwerden zu lindern, müssen die Betroffenen zusätzlich Sauerstoff zugeführt bekommen oder gar mit Geräten beatmet werden. Die Luftnot kann in diesem Stadium lebensbedrohlich werden.
Gibt es noch weitere COPD-Einteilungen neben den GOLD-Stadien?²
Ergänzend zu den COPD-GOLD-Stadien werden die Patienten in die Gruppen A, B, C und D eingeteilt. Diese therapierelevanten Gruppen betrachten sowohl die Schwere der Beschwerden als auch die Häufigkeit von Schüben innerhalb eines Jahres und das Risiko für selbige. Spezielle Tests erheben die Ausprägung der einzelnen Faktoren sowie der Atemnot der Betroffenen.
In der Gruppe A haben die Patienten innerhalb des letzten Jahres nur eine oder gar keine sogenannte Exazerbation (akute Krankheitsverschlechterung) erfahren. Die Symptome sind nicht oder gering ausgeprägt. Die zu den COPD-GOLD-Stadien ergänzende Gruppe B umfasst noch ein geringes Schubrisiko, aber schon deutliche Symptome. In Gruppe C ist das Risiko eines Schubs bereits hoch und die Betroffenen haben im vergangenen Jahr mindestens zwei Schübe erlebt. In Gruppe D werden Patienten zusammengefasst, die neben dem hohen Schubrisiko auch noch hohe Werte in den Tests hatten. (prm)
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¹ „COPD: Häufigkeit und Verbreitung“. Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/copd/verbreitung. Zugegriffen 14. Juni 2023.
² „COPD-Diagnose: Wie wird COPD festgestellt?“ Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/copd/diagnose. Zugegriffen 14. Juni 2023. |
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Nachricht vom 15.06.2023 |
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