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Nachricht vom 01.07.2023
Wirtschaft
Sexuelle Selbstpflege bei Frauen und Männern
RATGEBER | Die gegenwärtige Diskussion um das Verhalten von männlichen Rockstars zu ihren weiblichen Fans zeigt einmal mehr, dass in Sachen sexueller Selbsterfüllung die Zeiten doch nicht so aufgeklärt sind, wie man denken möchte. Noch immer liegt auf allem, was Lust an körperlicher Befriedigung angeht, ein Schatten des anrüchigen, zweifelhaften, unmoralischen oder sonstwie moralisch verwerflichem.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/takmeomeo-375120/ target=_blank rel=nofollow>takmeomeo</a>Die Frage nach dem Konsens
Die wichtigste Frage bei der sexuellen Selbsterfüllung ist immer: Wie weit sind meine Handlungen mit dem Gegenüber abgestimmt? Erlaubt sollte sein, was im gegenseitigen Konsens geschieht, mit gewissen Ausnahmen natürlich. Das Problem ist, dass sich sowohl für einfache als auch für ausgefallene Wünsche nicht immer der passende Partner finden lässt. Glücklicherweise bieten Handel und Industrie dafür eine Lösung. Die erotischen Hilfsmittel von heute sind mit den Aufblaspuppen und Holzdildos von anno dazumal nicht mehr zu vergleichen. Heute stehen Spiel- und Werkzeuge zur Verfügung, welche dem "echten" Erlebnis schon sehr nahekommen. Sexuelle Selbstpflege, zum Beispiel mit einem Masturbator, ist heute für jedermann (und jede Frau) zugänglich, erschwinglich und verspricht Erlebnisse auf dem höchsten Niveau.

Sexualität unter der Lupe
Sexualität ist bei aller vermeintlichen Aufgeklärtheit immer noch ein Thema, welches gewissen Hemmungen unterliegt. Gleichzeitig oder vielleicht gerade deswegen steht die Sexualität häufig in Zusammenhang mit kriminellen Handlungen aller Art. Von sexuellen Übergriffen, körperlicher Ausbeutung oder Gewaltakten bis tödlichem Ausgang ist Sexualität täglich der Auslöser verschiedenster Verbrechen.

Da sollte man die Frage stellen: Warum ist das so? Sexualität ist von der Sache her schließlich etwas Lebensbejahendes, da es vom Ansatz her der Reproduktion dienen sollte. Leider ist die Physiologie von Männern und Frauen in diesem Punkt nicht ganz optimal. Aber es ist nun einmal so: Während ein Mann pro Jahr bis zu tausend Nachkommen zeugen könnte, kann eine Frau gerade einmal schwanger werden. Wären wir Zwitterwesen wie Schnecken, wäre die Situation wahrscheinlich deutlich entschärfter.

Der sexuelle Trieb an sich mag bei beiden Geschlechtern gleichermaßen ausgeprägt sein. Der Preis für eine Kopulation ist für Frauen jedoch ungleich höher als für einen Mann. Nicht nur die ungewollte Schwangerschaft droht bei jedem Beischlaf, sondern auch die Infektion mit allen Arten von Krankheiten. Das geht zwar umgekehrt auch, das Risiko ist jedoch für Männer wesentlich geringer.

Hilfsmittel als Friedensstifter
Reduziert man die Sexualität auf die reine persönliche Triebabfuhr, reduziert man ebenso den Partner auf eine Funktion. Und hier kann man sich ernsthaft fragen: Braucht man zur Extraktion einer Körperflüssigkeit wirklich in jedem Fall eine menschliche Assistenz? Sexuelle Selbstpflege ist heute mit Hilfsmitteln möglich, welche der Fantasie keine Grenzen mehr setzen. Selbst gefühlsechte und optisch optimierte Real-Sex-Dolls (die es übrigens für Männer UND Frauen gibt) sind so günstig zu haben, dass es keinen praktischen Grund für sexuelle Übergriffe aller Art gibt. Die täuschend echt aussehenden Sexualpartner ertragen alles geduldig - denn letztendlich bleibt es ein Stück Gummi. Sie scheinen damit die Antwort für einsame Männer und Frauen zu sein. Denkt man nun die neuen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz in die Modelle der Zukunft hinein, wird die Real Doll wohl bald zum funktionalen Derivat einer echten Beziehung. Das sollte eine Menge gefährlicher Grundspannung aus der Gesellschaft entfernen können. (prm)
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