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Nachricht vom 03.07.2023
Region
Sportausschuss des Kreises nimmt Daadener Hallenbad unter die Lupe
Es ist nicht mit zwei, drei Handgriffen getan: Das Hallenbad in Daaden soll saniert werden, in erster Linie müssen die Arbeiten sich um die Verbesserung der energetischen Bilanz drehen. Wann losgelegt wird, steht noch nicht fest. Geplant ist eine Investition in Höhe von 2,3 Millionen Euro.
Die Mitglieder des Sportausschusses inspizierten das Hallenbad in Daaden, das saniert werden muss. (Foto: vh)Daaden. Auf den ersten Blick sind kaum größere Mängel zu erkennen. Fein und säuberlich kommt das Hallenbad in Daaden daher, obwohl es schon 47 Dienstjahre auf dem Buckel hat. Was vordergründig noch in Ordnung erscheint, muss für eine intensivere Analyse herhalten. Das Alter bedingt, dass der Indoor-Pool vor allem energetisch auf Vordermann gebracht werden muss, wie der Sportausschuss des Kreistages Altenkirchen bei seiner Stippvisite am späten Montagnachmittag (3. Juli) an Ort und Stelle erfuhr und gleichfalls eine Zahl präsentiert bekam: Die Renovierung kann durchaus 2,3 Millionen Euro kosten. Erster Kreisbeigeordneter Tobias Gerhardus sprach von einem „sehr gut gepflegten Hallenbad“, wusste aber auch, dass eine Sanierung „Millionenbeträge“ bedinge. Helmut Stühn als Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Daaden-Herdorf wurde eingedenk der energetischen Komponente konkreter: „Wir müssen bestimmte Dinge ergänzen. Es ist keine sehr gute Barrierefreiheit vorhanden. Der Hubboden muss erneuert werden.“ Ungeachtet dessen habe sich der VG-Rat in seiner März-Sitzung zu dieser „Sportstätte bekannt“. Das Gremium habe festgelegt, „auf Dauer das Bad vorzuhalten und es anzubieten“. Jörg Birk, leitender Schwimmmeister und nach seiner Lehre in Altenkirchen schon 27 Jahre in Daaden tätig, gab bei einem Rundgang durch die Halle und im Keller rund um das Becken herum vor allem Einblicke in die Technik, die sonst dem „normalen“ Badegast verborgen bleibt. Die „Badewanne“ mit den Maßen 25 x 10 Meter (vier Bahnen) fasst rund 700 Kubikmeter Wasser. Es wird unter anderem von einem Plansch- und Ruhebereich (mit der Möglichkeit, den kleinen Hunger zu stillen) ergänzt. Im Sommer ist der Pool drei Monate geschlossen, Wasserraten können dann in die Freibäder in Daaden und Niederdreisbach (jeweils in Trägerschaft der Ortsgemeinde) ausweichen. Bei den Ausschussmitgliedern verfestigte sich der Eindruck, dass die Sportanlage doch gut in Schuss ist, was Stühn und Birk einem wichtigen Umstand zuschrieben: Es sei immer investiert und keine Maßnahme oder Reparatur auf die lange Bank geschoben worden. Das Hallenbad stellt die „einzige zentrale Sportanlage“ der VG dar.

Zuwendungen einstimmig beschlossen
Darüber hinaus genehmigte die Zusammenkunft jeweils einstimmig Zuwendungen für Baumaßnahmen im Haushaltsjahr 2023. Die Ortsgemeinde Weitefeld beabsichtigt den Umbau des örtlichen, 45 Jahre alten Sportplatzes von einem Tennen- in einen Kunstrasenplatz. Zudem soll eine Bewässerung bzw. Drainage hergestellt, das Gelände eingefriedet sowie ein Ballfangzaun montiert werden. Die Gesamtkosten wurden auf 701.000 Euro geschätzt. Eine Landeszuwendung über 126.000 Euro ist fixiert. Vom Kreis erfolgt ein Zuschuss in Höhe von 15.750 Euro. Der Kunstrasenplatz der Ortsgemeinde Pracht wurde im Jahr 1995 errichtet. Altersbedingt und aufgrund der intensiven Nutzung ist der Belag abgenutzt und muss erneuert werden, und die Elastikschicht entspricht nicht mehr der heutigen Norm. Daher soll der alte Kunstrasen entsorgt und durch den Einbau eines neuen Belages ersetzt werden. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 319.000 Euro, das Land schießt 82.000 Euro, der Kreis 10.200 Euro hinzu.

Auch dahin fließt Geld
Die im Jahr 1982 in Kirchen erbaute „Druidenhalle“ soll saniert werden, da sie nicht mehr den energetischen, baulichen und brandschutztechnischen Anforderungen entspricht. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion erkannte zuwendungsfähige Kosten in Höhe von 593.000 Euro an, die Gesamtkosten wurden mit 730.000 Euro festgeschrieben. Eine Landeszuwendung in Höhe von 237.000 Euro ist fix, der Kreis steuert 29.650 Euro bei. Die Sportschützen Grindel aus Kirchen planen die Erneuerung der Lüftungsanlage des geschlossenen Großkaliberschießstandes. Bei einer Regelüberprüfung hatte ein Sachverständiger Mängel an der Lüftungsanlage festgestellt, die einen Austausch notwendig machen. Eine Modernisierung der Anlage ist technisch nicht möglich. Die zuwendungsfähigen Kosten wurden durch das Kreisbauamt auf 65.926 Euro taxiert. Daraus errechnet sich ein maximaler Zuwendungsbetrag des Kreises in Höhe von 8240,75 Euro (12,5 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten). Da die Stadt Kirchen ein finanzielles Zubrot in Höhe von 8125 Euro gewährt, wird der Kreis gleichfalls 8125 Euro bereitstellen. Vom Landessportbund Rheinland-Pfalz fließen weitere 23.050 Euro. Die DJK Herdorf hat den Einbau einer elektronischen Schließanlage für die Ludwig-Wolker-Sportanlage ins Auge gefasst. Die Erneuerung ist notwendig, da von der bestehenden keine Sicherungskarte zur Nachbestellung einzelner Schlüssel vorliegt und keine Schlüssel zur Aushändigung mehr vorrätig sind. Die zuwendungsfähigen Kosten legte das Kreisbauamt mit 10.320,28 Euro fest. Die eigenen Richtlinien beachtend, kann der Landkreis maximal (gerundet) 1300 Euro beisteuern (12,5 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten). Bewilligungsbescheide über Zuwendungen des Sportbundes Rheinland, der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf und der Stadt Herdorf stehen noch aus. Vorbehaltlich weiterer Zusagen will der Kreis eben diese 1300 Euro überweisen.

Prioritätenliste musste erstellt werden
Nach Landesfinanzausgleichs- und Sportförderungsgesetz in Verbindung mit der Verwaltungsvorschrift Sportanlagen-Förderung gewährt das Land Zuwendungen für Neu-, Um- und Erweiterungsbauten sowie Generalsanierungen von Sportanlagen. Vor diesem Hintergrund muss die Kreisverwaltung für eine mögliche Landesförderung aus den gemeldeten Vorhaben nach Dringlichkeit eine Prioritätenliste erstellen, wie sie das Gremium ohne Widerspruch verabschiedete, da sie Voraussetzung für eine Aufnahme der Vorhaben in den Jahresförderplan des Landes Rheinland-Pfalz ist. Diese Reihenfolge wurde festgelegt: Generalsanierung des Hallenbades in Daaden mit Kosten in Höhe von 2,3 Millionen Euro; Neubau eines Sportplatzes in Eichelhardt noch keine Angabe zu Kosten; Umwandlung Naturrasen- in Kunstrasenspielfeld in Brachbach noch keine Angabe zu Kosten; Neubau einer Tennisanlage in Weyerbusch noch keine Angabe zu Kosten; Umbau Sportplatz in Bitzen in ein Kunststoffspielfeld 400.000 Euro und Sanierung der Tennisanlage in Daaden 178.000 Euro. Nicht klassifiziert wurden: Generalsanierung des Umkleidegebäudes am Sportplatz in Derschen 115.000 Euro; Sanierungsarbeiten am Freibad in Daaden 120.000 Euro und Erneuerung der Zaunanlage am Hardtkopfsportplatz in Kirchen 85.000 bis 90.000 Euro. Aus den Verbandsgemeinden Betzdorf-Gebhardshain und Wissen waren keine Projekte gemeldet worden. (vh)
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