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Nachricht vom 01.08.2023 |
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Wissener Beiträge: Betrachtung der Wissener Montanindustrie in Gesamtheit |
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Heft 43 der Wissener Beiträge 2023 greift die Gesamtheit des Wissener Hüttenwesens und dazugehörende Beförderungsarten auf. Tiefe Einblicke werden geboten in die "Wissener Hütte", deren späteren Übergang zur "Alten Hütte", Transportlösungen und das Hochofenwerk "Alfredhütte". Dank für das Ehrenamt galt Heimatforschern und der Schützenbruderschaft Schönstein. |
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Wissen. "2019 begannen die umfangreichen Recherchen", berichtete der Autor und Heimatforscher Horst Rolland aus Wissen-Köttingen am Montag (31. Juli) zur Erscheinung des Heft 43 der Wissener Beiträge. Dabei geht es um die historische Entwicklung der Montanindustrie. Dieser Begriff beschreibt die gesamte Industrie, die im Kontext des Bergbaues entstanden ist. Dazu gehörte auch das Transportwesen, etwa mittels Drahtseil- und Grubenbahnen. Die Güter wurden zum Beispiel mit den Seilbahnen aus Eichelhard, Bitzen und Mittelhof nach Wissen gebracht.
Entstanden ist mit Heft 43 der Wissener Beiträge ein Werk, welches erstmals die Gesamtheit des Wissener Hüttenwesens und die dazugehörigen Beförderungsarten auf rund 280 Seiten mit einer Vielzahl historischer Fotos betrachtet. Der gesamte zeitliche Aufwand nahm bis Juli 2022 etwa 1.800 Stunden in Anspruch. Zur redaktionellen Überarbeitung erhielt der Autor, der auch im Wissener Arbeitskreis Heimatgeschichte aktiv ist, im letzten Vierteljahr Unterstützung von Heimatforscher Bruno Wagner aus Schönstein.
Wie Rolland erläuterte, gab es bisher zwar Einzelbeiträge mit jeweiligen Schwerpunkten zum aufgegriffenen Thema. Eine Gesamtdokumentation fehlte indes. Dies bietet nun das von Rolland geschriebene Heft 43 der Wissener Beiträge. Es enthält weitreichende Informationen zum Hochofenwerk "Wissener Hütte" und deren Übergang zur Zentralaufbereitung "Alte Hütte" an der Brückhöfe. Ebenso greift Rolland die dazugehörigen Beförderungsarten mittels Gruben- und Seilbahnen im gesamten Wisserland sowie das Hochofenwerk "Alfredhütte" am Wissener Bahnhof auf.
Zur Geschichte der Wissener Montanindustrie
Zeitlich umfasst das Heft 43 die Montanindustrie ab Gründung der Wissener Hütte 1766 bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Rolland griff bei seinen Recherchen auf umfangreiche Einzelbeiträge zurück, ergänzt durch verschiedene Pressemeldungen des Bonner Generalanzeigers, der Sieg-Post und der Siegblätter.
Wie der Autor zur Vorstellung verdeutlichte, hatten die "Wissener Hütte", "Alfredhütte" und die Zentrale Aufbereitung "Alte Hütte" in der Entwicklung des Hüttenwesens im Siegerland und insbesondere im Kreis Altenkirchen eine bedeutende Stellung. Häufig wurde in Wissen Pionierarbeit geleistet. Beispiele im Heft verdeutlichen dies. Für die heimische Eisenindustrie waren die gewonnenen Verbesserungen grundlegend für die Weiterentwicklung. Verflechtung und Ausweitung der Kapitalgesellschaften, technische Kompetenz der Konzernleitungen sowie strukturelle Veränderungen im Verkehrs- und Transportwesen hatten dazu ebenfalls einen erheblichen Anteil. So wurden tausende von Arbeitsplätzen im Wisserland geschaffen.
Die Geschichte mit all ihren Erfolgen und Misserfolgen der Hüttenbetriebe werden im zeitlichen Zusammenhang nationaler und internationaler, als auch wirtschaftlicher und politischer Verhältnisse aufgegriffen. Diese wichtige Sichtweise erschafft einen Gesamteindruck, die von Horst Rolland und auch Bruno Wagner anhand zeitlicher Abläufe zur Vorstellung dokumentiert wurden. Die Zeittafeln dazu finden sich ebenfalls in Heft 43 wieder.
Nach akribischer Arbeit: Wissener Beiträge Heft 43 ab sofort erhältlich
Wie Bürgermeister Berno Neuhoff zur Vorstellung hervorhob, seien zum Thema "Hütten, Gruben- und Seilbahnen" nur noch wenige sichtbare Dokumente erhalten. Dies sei anders als etwa zum Weißblechwerk, mit seinem augenscheinlichen Relikt "Kulturwerk". Schon deshalb lobte Neuhoff die wertvolle Arbeit: "Heimatforscher Horst Rolland hat mit diesem Werk einen wichtigen Teil Wissener Geschichte und Entstehung anhand wertvoller Informationen ausführlich zusammengetragen". Nur dank der akribischen Arbeit des Arbeitskreises Heimatgeschichte und der Heimatforscher sei es überhaupt möglich, die Wissener Beiträge herauszugeben.
Das Heft 43 der Wissener Beiträge (Herausgeber: Stadt Wissen) kann ab sofort für 23 Euro bei der Verbandsgemeinde Wissen, über Alina Bendrien, die auch die Koordination zum Projekt des Heftes in der Verwaltung übernahm, geordert werden. Reservierungen können vorab per E-Mail an Alina.Bendrien@rathaus-wissen.de gesendet werden. Ebenso ist das Heft im Geschäft "der buchladen", sowie bei Horst Rolland und Bruno Wagner erhältlich.
Für eine Fortführung der Wissener Beiträge ist aufgrund von sehr stark gestiegenen Druckkosten Sponsoring oder Werbung für zukünftige Erscheinungen wichtig. Wer sich beteiligen möchte, kann sich ebenfalls an Alina Bendrien wenden.
Dank für ehrenamtlichen Einsatz auch an St. Sebastianus Schützenbruderschaft
Seinen ausdrücklichen Dank für die große Arbeit im Ehrenamt richtete Bürgermeister Berno Neuhoff an diesem Tag nicht nur an die Heimatforscher Rolland und Wagner. Auch der St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1402 vom Heister zu Schönstein e.V., vertreten durch Schützenmeister Mathias Groß und Vorstandsmitglied Markus Rödder, galt sein Dank.
Die Schützenbruderschaft hatte sich im Ehrenamt des Geländers an der Schlossstraße in Schönstein, am sogenannten "Schulpäddchen", angenommen und dies restauriert. Auslöser hierzu war das im Jahr 2022 mit Bürgermeister Neuhoff statt gefundene Stadtteilgespräch "Menanner schwätzen".
"Der Hauptgrund dieses Doppeltermins ist damit das Ehrenamt", konstatierte Neuhoff. "Für das Ehrenamt gibt es kein Geld, aber es ist unbezahlbar", hob Neuhoff das Engagement der für die Allgemeinheit ehrenamtlich Aktiven hervor. (KathaBe)
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Nachricht vom 01.08.2023 |
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