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Pressemitteilung vom 07.08.2023
Region
Ratgeber und Kümmerer: André Linke ist der Ausländerbeauftragte des Kreises Altenkirchen
Er ist ein Mann der Verwaltung, daher im täglichen Umgang mit Akten, Gesetzestexten und Formularen bestens vertraut. Schreibtischarbeit eben. Viel mehr aber ist er ein Mann des persönlichen Kontakts, der unbürokratischen Hilfe - und zudem oft genug als Brückenbauer unterwegs: André Linke ist der Ausländerbeauftragte des Kreises innerhalb der Sozialabteilung.
André Linke ist oft der Ansprechpartner für jene Menschen, die wöchentlich aus den Aufnahmeeinrichtungen des Landes in Altenkirchen eintreffen. Doch seine eigentliche Arbeit beginnt erst im Anschluss. (Foto: Kreisverwaltung/Thorsten Stahl)Kreis Altenkirchen. Was in seinem Fall aber auch bedeutet, dass er den Kollegen von der Ausländerbehörde nicht nur auf dem Flur begegnet. Bei der Zuweisung der Asylsuchenden in die Verbandsgemeinden zum Beispiel arbeitet man Hand in Hand. Doch wo für andere die Zuständigkeit endet, beginnt erst der eigentliche Job für den Diplom-Sozialarbeiter - als Ratgeber, Ansprechpartner, Organisator, Kümmerer. Dabei sitzt Linke nicht hinter verschlossenen Türen im stillen Kämmerlein: Wer immer seinen Rat braucht, kann jederzeit anklopfen, eine Mail schreiben oder anrufen. Sein Appell: "Niemand sollte Hemmungen oder gar Angst davor haben, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Das gilt bei meinem Job nicht nur für die Geflüchteten, sondern für alle, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren."

Linke versucht jenen Menschen zu helfen, die sich in einem für sie völlig neuen Kulturkreis befinden, die oft genug mit den scheinbar normalsten Abläufen im deutschen Alltag nicht vertraut sind. "Viele wissen ja noch nicht einmal, wo sie eigentlich hier sind, wenn sie mit den Bussen bei uns eintreffen", schildert der Ausländerbeauftragte jene Situation, die Woche für Woche eintritt. Und daran wird sich so schnell nichts ändern. In der ersten Hälfte des Jahres sind schon über 200 Asylbegehrende (ohne die Ukrainer mitzuzählen) im Landkreis eingetroffen, mehr als im vergleichbaren Zeitraum 2022.

Mehr als Orientierungshilfe
Der Anspruch von Linke ist dabei nicht nur der, den Neuankömmlingen eine erste Orientierung zu geben. Er weiß sehr genau, dass in den Gemeinden die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe eine entscheidende Rolle einnehmen. Auch und gerade im Kreis Altenkirchen. Zudem die Kollegen in den Sozialämtern der Verbandsgemeinden mit der Unterbringung der Geflüchteten zu sehr ausgelastet seien, um aktive Integrationspolitik zu leisten.

Linke versteht sich daher auch als Anlaufstelle für all diejenigen, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren. Wer immer hier Rat oder Hilfestellung sucht, findet beim Ausländerbeauftragten offene Ohren in der Kreisverwaltung. "Ich habe zwar leider kein Budget, kann aber in vielen Fragen sicherlich weiterhelfen."

Sprachmittler gesucht
Und weil Integration immer und überall zuallererst mit der sprachlichen Verständigung beginnt, hat Linke noch ein besonderes Anliegen: "Ich würde gerne einen kleinen Pool an Übersetzern aufbauen." Für Russisch oder Ukrainisch sei der Bedarf einigermaßen gedeckt, aber gerade für Arabisch und andere Sprachen des Mittleren Ostens würden händeringend Sprachmittler gesucht. Diese müssten nur wenige Minuten für ein Telefonat zur Verfügung stehen, damit eine vernünftige Kommunikation mit den Geflüchteten zustande komme. Auf diesen Pool sollten dann nach der Vorstellung von Linke alle Stellen im Kreis, auch die Verbandsgemeinden, zugreifen können.

Doch die Arbeit eines Ausländerbeauftragten ist noch vielschichtiger. Denn, etwas einfach formuliert: Linke ist nicht nur dafür zuständig, Menschen in Deutschland zu begrüßen, sondern sie auch zu verabschieden. Soll heißen: Er kümmert sich in Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) um freiwillige Rückreisen.

"Das ist mit viel, viel Aufwand und Arbeit verbunden", erzählt der Sozialarbeiter. Aktuell beschäftigt er sich gerade mit dem Fall zweier Frauen aus Pakistan. Der Rückflug, der übrigens wie alle anderen auch komplett vom Land oder der IOM bezahlt wird, sieht nach derzeitigem Stand der Planung einen 16-stündigen Aufenthalt in Doha vor. Hier ist dann einmal mehr hartnäckige Überzeugungsarbeit gefragt.

Die Kontaktdaten von André Linke: Kreisverwaltung Altenkirchen, Raum 138, Parkstraße 1, 57610 Altenkirchen, Telefon 02681 812435, E-Mail: andre.linke@kreis-ak.de . (PM)
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