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Pressemitteilung vom 09.08.2023
Region
Schuldner- und Insolvenzberatung der Betzdorfer Caritas hat ein offenes Ohr
Inflation und gestiegene Energiekosten sind zwei Hauptursachen dafür, dass viele Menschen nicht mehr wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Der ersten und zweiten Mahnung folgen Schreiben von Inkassounternehmen und Rechtsanwälten, am Ende kann sogar eine Lohnpfändung oder eine Privatinsolvenz drohen. Der Caritasverband Rhein-Wied-Sieg bietet Menschen mit finanziellen Problemen eine kostenlose, unabhängige und seriöse Beratung an.
Schuldnerberatung Betzdorf: Elke Richter und Stefanie Breiderhoff (Foto: Julia Fröder/Bistum Trier)Betzdorf. "Wir schicken niemanden weg", stellt Stefanie Breiderhoff vom Caritasverband klar und das, obwohl es im Bereich der Schuldner- und Insolvenzberatung derzeit Wartelisten gibt. In den vergangenen Jahren hat die Sozialarbeiterin beim Caritasverband Rhein-Wied-Sieg festgestellt, dass die finanziellen Mittel von immer mehr Menschen nicht mehr ausreichen. Teilweise ist den Familien der Zweitverdienst aus einem Job in der Gastronomie durch Corona weggebrochen.

Auch mehr Rentner mit Schulden beobachtet die Fachfrau, die in der Geschäftsstelle Betzdorf arbeitet: "Ich kann eindeutig wahrnehmen, dass Leute, die ansonsten vielleicht gerade noch so über die Runden kamen, jetzt ins Straucheln geraten." Daher ermutigt sie Frauen und Männer in finanzieller Schieflage, sich frühzeitig Unterstützung zu suchen.

Viele würden sich für ihre Situation schämen, doch dieses Gefühl sei keineswegs hilfreich und würde das Problem nur vergrößern. "Schulden haben nichts mit Schuld zu tun", betont Breiderhoff. Sich an die Schuldnerberatung zu wenden, sei der erste Schritt, das eigene Leben wieder eigenverantwortlich in den Griff zu bekommen.

Übersicht verschaffen
Nach einer Terminvereinbarung beginnt in der Regel erst einmal das gemeinsame Sortieren von Unterlagen, berichtet Elke Richter, die fast zehn Jahre in der Schuldnerberatung der Caritas tätig war. "Und dann schauen wir, wie hoch ist die Gesamtverschuldung, wie hoch ist das Einkommen, und wie die berufliche Perspektive?", erklärt die Diplom-Sozialpädagogin. Im Anschluss würde Kontakt mit den Gläubigern aufgenommen und geschaut, ob Stundungen oder Ratenzahlungen möglich seien. Ferner würden die Fachleute "Hilfe zur Selbsthilfe" fördern: Die Klienten bekommen sogenannte Hausaufgaben, wie etwa die Auflistung von Ein- und Ausgaben. "Das ist ja oft schon ein erster Schritt zur Auseinandersetzung mit dem Problem", erklärt Breiderhoff. Zudem gibt es Veranstaltungen, um Interessierte über finanzielle Dinge von Versicherung bis zu Budgetplanung zu informieren, denn Aufklärung, Bildung und Wissensvermittlung seien wichtige Säulen zur Prävention von Schulden, stimmen Breiderhoff und Richter überein.

Weitere Informationen erteilt der Caritasverband Rhein-Wied-Sieg unter der Telefonnummer 0274 / 9760-10 oder im Internet. (PM)
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