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Pressemitteilung vom 13.08.2023 |
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Region |
Weltjugendtag in Lissabon: Jugendgruppe aus Betzdorf war dabei - Ein Erfahrungsbericht |
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Kürzlich fand in und um Lissabon das weltweit größte Glaubensfest der katholischen Jugend statt. In unregelmäßigen Abständen lädt der Papst die Jugend aus aller Welt zum Weltjugendtag (WJT) in eine Stadt ein. In diesem Jahr mit dabei waren auch fünf junge Menschen aus dem Pastoralen Raum Betzdorf, die sich auf den Weg zu ihrem "bislang größten Abenteuer" gemacht haben. |
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Lissabon / Betzdorf. Noch war es früh am Morgen. Während der Westerwald teilweise im Schlaf lag, machten sich fünf junge Menschen aus dem Pastoralen Raum Betzdorf auf den Weg zum Flughafen. Vor ihnen lag ein großes, vielleicht sogar ihr größtes Abenteuer, das sie bis dahin erlebt haben. Ihre Reise führte sie zum Weltjugendtag nach Lissabon. Dieses Jahr öffnete Lissabon seine Pforten für junge Pilger aus allen Kontinenten. Eine Teilnehmerin reiste voraus und nahm sogar an den Tagen der Begegnung in den Diözesen teil. Das heimische Bistum war zu Gast in Aveiro. Eine Woche lang schlief die Vorausgereiste in einer Gastfamilie und genoss bei bestem Meerblick die Gastfreundschaft und Kultur der dortigen Bevölkerung, die die Pilgergruppen mit offenen Armen und Herzen begrüßten. Daraus sind Freundschaften, auch über den WJT hinaus, entstanden.
Eine Woche später traf die ganze Gruppe sich dann aber in Lissabon. Nach der Landung in Lissabon waren auch die Jugendlichen direkt schon im Weltjugendtagsfieber. "Kaum ist man angekommen, schon traf man auf zahlreiche Pilgergruppen, die sich nun alle auf die Suche nach ihrer Unterkunft gemacht haben", so berichten sie. Ihre Gruppe ist mit allen Pilgergruppen aus dem Bistum Trier in der Pfarrei São João de Brito untergekommen. Dort hat sich in einer Schule ein Team aus Volontären um sie gekümmert und ihnen für eine Woche eine Unterkunft bereitet.
Tage voller Erlebnisse
Alle Tage waren sehr dicht und voller Erlebnisse. So besuchten die jungen Pilger zum Beispiel das knapp 120 Kilometer entfernte Fatima besucht, das als einer der wichtigsten Marienwallfahrtsorte Europas, ja sogar der Welt gilt. An diesem Ort soll Maria im letzten Jahrhundert drei Hirtenkindern mehrmals erschienen sein. Gemeinsam haben diese Kinder dort mit Maria um Frieden gebetet. Ein Gebetsanliegen, das leider immer noch aktuell ist.
Als Highlight empfanden die jungen Westerwälder den Eröffnungsgottesdienst mitten in der Stadt mit knapp 500 000 jungen Menschen: "Spätestens jetzt waren wir beim Weltjugendtag angekommen." Volle Straßen, überfüllte U-Bahnen, Menschenmengen, so weit das Auge reicht. Doch der Stimmung tat dies kein Abbruch. Im Gegenteil. Ganz Lissabon wurde zum Ort der Begegnung von Jugendlichen aus der ganzen Welt, des Gesangs und des Gebets.
An den folgenden Tagen durften die Gäste Lissabon näher kennenlernen. Dazu gehörten zum Beispiel das Castelo de São Jorge mit seinem einzigartigen Blick auf die ganze Stadt, die große Christusfigur (Cristo Rei), die Altstadt, der Ortsteil Belem und zahlreiche Kirchen wie die Kathedrale von Lissabon.
Weitere Höhepunkte waren die Ankunft des Papstes und der Reigen der zentralen Ereignisse; Mitten in der Stadt betete der Papst mit Hunderttausenden Jugendlichen den Kreuzweg. Die 14 Stationen meditierten den Leidensweg Jesu, aber haben diesen auch mit Fragen und Themen der Gegenwart und heutiger Leiden verbunden. Zudem ging es für alle Pilger auf das alte Expo Gelände, Parque do Tejo. Dort ließen sie sich in den ihnen zugeteilten Sektoren nieder und schlugen das Quartier auf. Unter der prallen Sonne und bei knapp 35 Grad C harrten sie den ganzen Tag aus, um am frühen Abend den Papst dort zu begrüßen. Abends feierte der Papst mit der Jugend eine Vigil. Es folgte eine Übernachtung unter freiem Himmel bei erstaunlicher Ruhe.
Aussendungsmesse mit 1,5 Millionen Pilgern
Kurz vor 7 Uhr am nächsten Morgen wurde es wieder lauter auf dem Feld. Ein DJ-Priester legte früh am Morgen unter anderem christliche Lieder mit modernen Beats unterlegt auf und weckte das Feld. Um 9 Uhr feierte Papst Franziskus mit knapp 1,5 Millionen Pilgern die Aussendungssmesse. Diese sollte jedoch keinen Charakter einer Abschlussmesse haben. Denn die Freude und die Hoffnung, die die Jugendlichen dort schöpfen konnten, sollen sie in ihre Länder und Gemeinden weitertragen.
Ganz konkret hat der Papst die Jugend mit drei Leitbegriffen in die Welt hinaus gesandt: Leuchten, zuhören, keine Angst haben. Die Jugend soll sich an Jesus orientieren und an seine Art und Weise, wie er mit den Menschen umgegangen ist. So werden sie zu Leuchten in einer zunehmend egoistischen und von Hass und Gewalt verdunkelten Welt. Die Jugend soll darüberhinaus in einer Welt mit vielen unterschiedlichen Stimmen ihr Ohr der Stimme Gottes widmen. Diese ist nicht laut, sondern vor allem in der Stille hörbar.
Die wichtigste Botschaft aber lautete: Habt keine Angst! Wenn man in die Nachrichten blickt, kann einem Angst und Bange werden. Viele Jugendliche leiden unter Zukunftsängsten und fragen sich, wie ihr Leben gelingen kann. Bei all den Fragen, denen sich Jugendlichen in ihrem Leben stellen und stellen müssen, ist Angst jedoch kein guter Ratgeber. So sagte der Papst: "Liebe Jugendliche und junge Erwachsene, ich würde gern jedem von euch in die Augen schauen und ihm sagen: Fürchte dich nicht! ... Aber ich sage euch etwas viel Schöneres: Gar nicht mehr ich, sondern Jesus selbst schaut euch an in diesem Moment. Er sieht uns an. Er kennt euch, er kennt das Herz eines jeden von euch, er kennt das Leben eines jeden von euch, die Freuden und Leiden, die Erfolge und das Scheitern, er kennt euer Herz... Er sagt euch heute hier in Lissabon, auf diesem Weltjugendtag: Habt keine Angst, habt keine Angst! Vorwärts, habt keine Angst!". Mit diesen Worten bestärkt, kehrten die jungen Betzdorfer wieder in den Westerwald zurück und freuen sich nun, diese Freude und Hoffnung hier weiterzugeben. (PM) |
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Pressemitteilung vom 13.08.2023 |
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