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Nachricht vom 12.09.2023
Region
Schwere Vorwürfe gegen Jugendamt und Jugendhilfeeinrichtung: Mutter erhebt alarmierende Anschuldigungen
In einer erschütternden Entwicklung erhebt die alleinerziehende Mutter Nadine K. aus Buschhütten schwere Vorwürfe gegen das Jugendamt im Kreis Siegen sowie eine private Jugendhilfeeinrichtung in der VG Altenkirchen-Flammersfeld. Die Frau, die aufgrund chronischer Erkrankungen während der Corona-Pandemie Hilfe in Anspruch nahm, sieht sich mit dramatischen Zuständen konfrontiert.
(Symbolbild, Quelle: Pixabay)Buschhütten/Neitersen. Aufgrund der Schulschließungen und der Notwendigkeit, sich allein um ihre beiden Söhne L. (11) und J. (7) (Namen zum Schutz der Kinder gekürzt) zu kümmern, wandte sich Nadine K. vor zwei Jahren an das Jugendamt. Leider führte dies dazu, dass ihre Kinder seit fünf Monaten von ihr getrennt sind und in der Obhut einer Bereitschaftspflegemutter untergebracht wurden. Laut einem sonderpädagogischen Gutachten, das nach den Worten der Mutter über zwei Jahre lang unterschlagen wurde, wurden die Kinder gegen den Willen ihrer Mutter auf eine andere Schule und in einen anderen Kindergarten verlegt.

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Kinder nun seit einiger Zeit in einer privaten Jugendhilfeeinrichtung in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld untergebracht sind. Nadine K. beklagt sich über die nach ihrer Einschätzung "mangelnde Unterstützung und die überaus problematischen Zustände" in dieser Einrichtung. Es liegen unbestätigte Berichte vor, dass ein sechsjähriges Kind mehrere Selbstmordversuche unternommen habe, angeblich unter der Aufsicht der Pädagogen vor Ort.

Ehemalige Mitarbeiterin bricht ihr Schweigen
Eine ehemalige Mitarbeiterin dieser Einrichtung hat Nadine K. darüber informiert, dass in der Wohngruppe schlechte Zustände herrschen und dass die Kinder möglicherweise manipuliert und zum Lügen missbraucht werden. Diagnosen sollen laut K. und der ehemaligen Mitarbeiterin unterschlagen worden sein, was zu weiteren Belastungen für die Kinder führte.

Der Gesundheitszustand der Kinder habe sich seit ihrer Trennung von ihrer Mutter dramatisch verschlechtert, was zu ernster Besorgnis Anlass gebe. Dem siebenjährigen J. sei sogar ein dringend benötigtes Notfallmedikament verweigert worden, was zu einem allergischen Schock geführt habe.

Die alleinerziehende Mutter fühlt sich von den Behörden, einschließlich des Jugendamtes Kreis Siegen RSD Kreuztal, im Stich gelassen. Interne Quellen weisen darauf hin, dass nicht ausreichend qualifiziertes Fachpersonal für die Betreuung der Kinder zur Verfügung steht. Nadine K. sorgt sich um die Ernährung und das Wohlergehen ihrer Kinder und berichtet von verbaler Gewalt, der sie ausgesetzt seien.

Private Jugendhilfe in der Kritik
Nadine K. ist verzweifelt und sieht sich "psychologischer Kriegsführung" ausgesetzt. Sie fühle sich alleingelassen und erwartet dringend, dass die Öffentlichkeit von diesen schockierenden Zuständen erfährt.

Es ist alarmierend zu sehen, wie private Jugendhilfeeinrichtungen immer wieder in die Kritik geraten. Wie der Deutschlandfunk Kultur bereits 2015 berichtete, sind staatliche Einrichtungen zur Jugendhilfe kaum noch präsent, stattdessen übernehmen freie Träger. Diese werden jedoch nur unzureichend kontrolliert, und es sei unklar, ob die finanziellen Mittel tatsächlich den Kindern zugutekommen. Die Kosten der Jugendhilfe sind inzwischen auf besorgniserregende 4,4 Milliarden Euro jährlich angestiegen.

Stellungnahme des Kreisjugendamts Siegen zu laufendem Fall
Torsten Manges, Pressereferent des Kreisjugendamts Siegen, nahm auf Nachfrage der Kuriere Stellung zu den jüngsten Aussagen von Nadine K. bezüglich der Obhut ihrer Kinder: Manges betont, dass das Wohl der Kinder stets oberste Priorität habe und die Entscheidungen des Jugendamtes auf gründlichen Untersuchungen und ärztlichen Gutachten beruhen. Es sei bedauerlich, dass Nadine K. die professionelle Einschätzung der Experten infrage stelle.

Das Landesjugendamt sowie qualifizierte Ärzte hätten nach Angaben des Jugendamtes unabhängig voneinander festgestellt, dass die von der Mutter behaupteten Erkrankungen bei den Kindern nicht vorliegen. Es sei von größter Bedeutung, dass medizinische Maßnahmen ausschließlich auf Grundlage gesicherter Diagnosen getroffen werden, um das Wohlergehen der Kinder zu gewährleisten. Nach eingehender Prüfung durch Fachpersonal und ärztliche Expertise sei festgestellt worden, dass die von Nadine K. genannten gesundheitlichen Probleme der Kinder nicht vorliegen. Trotz ärztlicher Widerlegung bestehe K. jedoch auf bestimmten Diagnosen und Behandlungen.

Das Jugendamt Siegen, unterstützt durch das Landesjugendamt, habe den Fall sorgfältig geprüft und sei zu dem Schluss gekommen, dass die Kinder am besten in einer anderen Betreuungsumgebung aufgehoben sind. Dieser Schritt erfolge nie leichtfertig und sei stets das letzte Mittel nach umfassender Abwägung aller Faktoren. Das Jugendamt Siegen habe stets das Wohlbefinden der Kinder im Blick. "Die Entscheidung, Kinder aus der Familie zu nehmen, wird nie leichtfertig getroffen und geschieht immer im Interesse des Kindeswohls", so Pressesprecher Manges, der betont, dass das Jugendamt bereit sei, Nadine K. bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen zu unterstützen: "Es ist wichtig, dass alle Beteiligten im Sinne der Kinder zusammenarbeiten."

Abschließend erklärt Torsten Manges: "Unsere oberste Priorität ist das Wohlergehen der Kinder. Wir stehen weiterhin im Dialog mit Frau K. und sind offen für Gespräche, die das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt stellen." (JP)




(Anmerkung der Redaktion: Die vollständigen Namen der Mutter und ihrer Söhne sind der Redaktion bekannt und wurden zu deren Schutz gekürzt.)

Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht wie Nadine K.? Wenden Sie sich mit Hinweisen gerne an die Redaktion der Kuriere unter der E-Mail-Adresse redaktion@die-kuriere.info
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