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Nachricht vom 13.09.2023
Region
Kulturwerk Wissen: 13. Abom ist schon wieder Geschichte
Tja, und dann war sie schon Vergangenheit: Die 13. Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse schloss wie geplant am frühen Mittwochnachmittag wieder ihre Pforten. Im kommenden Jahr wird der Reigen dieser Veranstaltungen mit der 14. Auflage fortgesetzt.
Schule der ganz anderen Art: Bei der Abom warben zahlreiche Unternehmen um Nachwuchskräfte. (Foto: vh)Kreis Altenkirchen. Aus und vorbei: Die 13. Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse (Abom) mit Blick auf den Berufseinstieg 2024/2025 nimmt nun, wie ihre Vorgänger bereits, nur noch eine Fußnote in den Tätigkeitsnachweisen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz (Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen) ein. Neuneinhalb Stunden hatte sie im Wissener Kulturwerk die Möglichkeit geboten, Noch-Schülern bei der Auswahl eines Berufes ein wenig unterstützend zur Seite zu stehen. An 83 Ständen war den Jungen und Mädchen die Möglichkeit geboten worden, sich über Ausbildungs- oder Studiengänge ganz nach eigenem Gusto zu informieren, sich beraten zu lassen und auch schon Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Um es mit Johann Wolfgang von Goethe zu sagen: „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah.“ Will nichts anderes heißen, als dass es in der Region immens viele Möglichkeiten gibt, eine Lehre - teils bei Weltmarktführern (hidden champions) - zu beginnen als auch erfolgreich zu beenden. Denn merke: Auch im AK-Land und den angrenzenden Regionen herrscht, wie im gesamten Bundesgebiet, ein gewaltiger Fachkräftemangel. Der Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, Lars Kober, hatte Ende Februar diese Zahlen zum Fachkräftemangel im Land an Sieg und Wied vorgelegt. „Der Kampf um Köpfe wird an Schärfe zunehmen“, meinte Kober damals. Nach seiner Darstellung (näherungsweise) fehlten im Kreis jährlich je nach Rechengrundlage zwischen 480 oder 820 Fachkräfte, und die Tendenz sei steigend. Würden diese Zahlen auf 2022 übertragen, beliefe sich der wirtschaftliche Schaden auf 90 bzw. 153 Millionen Euro. Gemeinsame Veranstalter der Abom sind neben der IHK die Handwerkskammer Koblenz, die Agentur für Arbeit Neuwied, der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft und die Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald.

Wunsch: Bisschen mehr Frequenz am Dienstag
Silke Baudendistel (IHK) als oberste Organisatorin zog ein zufriedenstellendes Fazit, was die Besucherzahlen am frühen Dienstagabend (12. September/17.30 bis 20 Uhr) und am Mittwoch/13. September(8 bis 15 Uhr), dem Tag des ständigen Kommens und Gehens, betraf. Sie hätte gerne gesehen, dass nach der Eröffnung ein wenig mehr Erziehungsberechtigte mit ihren Sprösslingen den Weg in die Siegstadt gefunden hätten, während sie am Aufgalopp und somit an der Zahl der Schüler am eigentlichen „Abom-Tag“ nichts zu mäkeln hatte. Inwieweit die Veranstaltung Resultate zeitigt, sprich wie viele Ausbildungsverträge abgeschlossen werden konnten, ließe sich nur schwer verifizieren. Zum einen seien die Jungen und Mädchen zum Teil noch sehr jung und hätten noch bis zu drei, vier Jahre Schulzeit vor sich, andere wiederum würden sich erst möglicherweise in einem zweiten und gar dritten Entscheidungsprozess bei einem der Aussteller verdingen. Froh war Baudendistel, dass das Unwetter, das am Dienstagabend über Wissen hinweggezogen war, nicht allzu große Schäden an den Ständen im Außenbereich angerichtet hatte. Einige wenige Pavillons seien kaputt gegangen, wobei sich niemand mehr auf dem Gelände befunden habe. Am großen Besuchstag blieb zum Glück eine Berieselung von oben aus, so dass eine Flucht in die Halle nicht erforderlich wurde und die Aussteller im Frontbereich des Kulturwerks ohne Einschränkungen ihre Präsentationen beibehalten konnten.

Der digitale Ausbildungsatlas
Wer sich im Kulturwerk nicht so recht mit einem Ausbildungsberuf anfreunden konnte oder wer sich noch einen weiteren Überblick über Lehrstellen verschaffen möchte, dem bleiben dennoch viele Möglichkeiten, sich vor dem Schulabschluss kundig zu machen und sich eine Azubi-Position zu suchen. Einen Part spielt zum Beispiel der digitale Ausbildungsatlas, eine Datenbank mit rund 15.000 rheinland-pfälzischen Unternehmen und 30.000 Ausbildungsplätzen. Diesen Service bieten seit dem Jahr 2021 die IHKs im Land an. Die Umkreissuche funktioniert auch über die Grenzen der jeweiligen IHK hinweg. Gerade bei sehr seltenen Berufen werden zusätzlich Ergebnisse in einer weiteren Umgebung angezeigt. „Die IHKs wollen es jungen Menschen damit so einfach wie möglich machen, den besten Weg für die berufliche Zukunft zu finden und ihnen die vielen Chancen aufzeigen, die vor ihrer Haustüre auf sie warten“, hieß es im Begleitheft zur Abom. Mehr unter www.derausbildungsatlas.de (vh)
       
       
     
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