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Nachricht vom 15.09.2023
Region
"Auf der Sieghöhe" in Wissen: nächster Schritt im Bebauungsplan-Verfahren
Insgesamt 72 Bauplätze sollen im Neubaugebiet "Auf der Sieghöhe" am Rödderstein entstehen. Nach der zweiten Offenlage empfiehlt der Bauausschuss der Stadt Wissen dem Stadtrat seinen Empfehlungen zu den eingegangenen Stellungnahmen zu folgen. Als wesentlicher Baustein fehlt nun noch die Zustimmung der SGD Nord sowie der Kreisverwaltung Altenkirchen.
Blick von der Franziskus-Grundschule auf das in Planung befindliche Baugebiet Am Rödderstein "Auf der Sieghöhe". (Archivfoto: KathaBe)Wissen. Am Rödderstein soll das Neubaugebiet "Auf der Sieghöhe" mit insgesamt 72 Bauplätzen entstehen. Aktuell liegen rund 35 Interessenbekundungen potenzieller Bauwilliger vor. Das wundert auch nicht, denn mögliche Baugrundstücke innerhalb des Stadtgebietes gibt es quasi nicht mehr, die Potenziale sind schier ausgeschöpft.

Bereits nach der ersten Offenlage des Bebauungsplan-Entwurfes (frühzeitige Beteiligung) und Einarbeitung der Empfehlungen der einzelnen Behörden ging der Entwurf bis Ende August in die nächste Offenlage. Da sich der Bebauungsplan außerhalb der im Flächennutzungsplan dargestellten Flächen zur baulichen Entwicklung befindet und gleichzeitig innerhalb eines regionalen Grünzuges liegt, wurde zeitgleich das sogenannte Zielabweichungsverfahren in die Wege geleitet. Denn grundsätzlich gilt das Ziel, Splittersiedlungen zu vermeiden und Bebauungen innerhalb regionaler Grünzüge zu vermeiden. Die entsprechenden Anträge zur Abweichung dieser landesweit bedeutsamen Ziele wurden an die Kreisverwaltung Altenkirchen als Untere Landesplanungsbehörde und mit deren Einschätzung zur weiteren Bearbeitung und Durchführung an die SGD Nord gesandt.

Zielabweichungsverfahren voraussichtlich Ende Oktober abgeschlossen
Wie Bauamtsleiterin Kerstin Roßbach während der jüngsten Sitzung des Bauausschusses erläuterte, könne sich dieses Verfahren noch etwa bis Ende Oktober hinziehen. Wenngleich es richtig und wichtig sei, auf weitere Flächenversiegelungen und Zersiedelungen zu verzichten, sei das Baugebiet "Auf der Sieghöhe" allerdings für die Weiterentwicklung der Stadt Wissen als Mittelzentrum wichtig.

Bereits in vorangegangenen Planungen wurde die ursprünglich einmal anvisierte Bauplatzzahl von 90 reduziert, um Konfliktpotenzialen durch eine zu nahe Bebauung am Wald zu vermeiden. Teilweise sind bis zu 30 Meter Abstand geplant, um den FFH-Anforderungen (Natur- und Landschaftsschutz) und den Belangen des Forstes gerecht zu werden.

Mit einer Gegenstimme von insgesamt zehn beschloss der Bauausschuss die Empfehlung an den Stadtrat zum Voranschreiten des Bebauungsplanes. Nach Eingang der Stellungnahmen der SGD-Nord sowie der Unteren Landesplanungsbehörde soll, sofern keine Änderung der Planung erforderlich wird, die Satzung für den Bebauungsplan erstellt werden. Damit wird es möglich sein, konkrete Kostenplanungen für die Erschließung und damit für die einzelnen Baugrundstücke vornehmen zu können.

Umwelttechnisch auf der Höhe der Zeit – erste E-Motocross-Strecke
Wie Roßbach und auch Bürgermeister Berno Neuhoff nochmals herausstellten, wird das klimafreundlich autarke Baugebiet "Auf der Sieghöhe" umwelttechnisch auf der "Höhe der Zeit" liegen, was nicht zuletzt mit der CO2-emissionsarmen Energieversorgung der "Kalten Nahwärme" einhergehen wird. Wir berichteten hier.

Einen weiteren Aspekt, der für Bauinteressierte nicht ganz uninteressant sein dürfte, konnte Roßbach noch hervorheben. Sollte ein Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes noch 2023 erfolgen können, könnten voraussichtlich ab 2025 die ersten Bagger zur Erschließung des Baugebietes anrollen. Sodann könnten die Häuslebauer loslegen. Mit Bezug der ersten Wohnhäuser werden hinsichtlich des Schallschutzes auf der nahegelegenen Motocross-Strecke im Bröhltal nur noch E-Cross-Maschinen gefahren. Damit dürfte die Wissener Cross-Strecke die erste sein, die deutschlandweit auf E-Cross umgestellt sein wird. Hierauf habe man sich mit den Motorsportfreunden geeinigt.

Weitere Informationen aus dem Bauausschuss
Auch in Sachen des kleinen Baugebietes in der Böhmerstraße, auf dem etwa zehn bis zwölf Baugrundstücke auf rund 1,17 Hektar entstehen sollen, schreiten die Planungen voran. Nach erster Offenlage der Entwurfsplanung und Einarbeitung der seitens der Behörden vorgebrachten Anregungen empfiehlt der Bauausschuss dem Stadtrat, in die zweite Offenlage zu gehen.

Die Fuß- und Radwegbrücke am Wirtschaftsweg Hof Holpe soll auch zukünftig nicht mehr für den Verkehr freigegeben werden. Nachdem die Brücke im vorangegangenen Jahr wieder hergerichtet wurde, ist sie lediglich für den Fuß- und Radverkehr freigegeben. Aufgrund der zu geringen Breite für den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr ist die Brücke für diesen mit Pollern gesperrt. Als Ausweichstrecken wurde der Wirtschaftsweg von Hof Hagedorn bis Kaltau im letzten Jahr ertüchtigt, ebenso der Straßenabschnitt des Wirtschaftsweges, der von der K 66 nach Hof Holpe führt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die etwa 700 Meter entfernte Furt durch den Holperbach, die keine Mängel aufweist, zu nutzen.

Die aufgrund der Rissbildung auf der Rathausstraße entnommenen Proben liegen derzeit bei Fachgutachtern zur gutachterlichen Stellungnahme vor. Weitere Informationen hierzu folgen, sobald die Auswertungen erfolgt sind.

Für die Erneuerung der Heubrücke in Schönstein liegt der Förderbescheid für das rund zwei Millionen-Euro-Projekt bereits vor. 90 Prozent der Kosten werden aus dem Sonderprogramm "Stadt und Land" des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert. Die verbleibenden zehn Prozent Eigenanteil sind bereits im Haushalt der Stadt verankert und seitens der Kommunalaufsicht genehmigt. Vormals sahen die Planungen vor, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau zur Erneuerung begonnen werden musste, um die Fördermittel abrufen zu können. Nun hat die Stadt seitens des LBM (Zentrale Koblenz) eine Fristverlängerung für den Baubeginn bis September 2024 erhalten. (KathaBe)
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