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Nachricht vom 20.09.2023
Region
Fair-Trade-Radtour: Mit Fairem Handel zu mehr Klimagerechtigkeit
An die 40 Radfahrer begrüßten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Weltladens Betzdorf am Sonntagnachmittag in Betzdorf. Vor dem Weltladen in der Bahnhofstraße gab es für die Teilnehmer einer Radtour Kaffee, Kuchen und interessante Gespräche.
An die 40 Radfahrer begrüßten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Weltladens Betzdorf am Sonntagnachmittag in Betzdorf. (Foto: Weltladen Betzdorf)Betzdorf. Die Weltläden der Region hatten für Sonntag zu einer Fair-Trade-Radtour eingeladen. Die Fairtrade-Radtour verband die drei Weltläden in Siegen-Weidenau, Neunkirchen und Betzdorf sowie den Hammergarten Siegen (Gemeinschaftsgarten am Effertsufer) miteinander.

Die Radtour stand unter dem Motto „Fair. Und kein Grad mehr!“ Das ist das Motto der bundesweiten Fairen Woche, die diesmal vom 15. bis 29. September die Klimakrise in den Fokus stellt. Die Faire Woche wird jedes Jahr im September vom Forum Fairer Handel in Kooperation mit dem Weltladen-Dachverband und Fairtrade Deutschland ausgerichtet. Der Zeitraum erstreckt sich dabei über zwei volle Wochen – nicht nur über eine. Die Anzahl von rund 2000 Veranstaltungen jährlich spricht für sich. Damit ist die Faire Woche die größte Aktionswoche des Fairen Handels in Deutschland. In diesem Jahr zeigen die Veranstaltenden vor allem, welchen Beitrag der Faire Handel jetzt schon zur Einhaltung des 1,5 Grad Ziels leistet, was die Politik für mehr Klimagerechtigkeit tun kann und vor welchen Herausforderungen die Handelspartner vor allem im Globalen Süden stehen.

Arme Menschen von Klimakrise stärker betroffen als reiche
Die Klimakrise verschärft globale Ungleichheiten. Sie betrifft zwar alle Menschen weltweit, doch nicht im gleichen Maß: Arme Menschen sind stärker betroffen als reiche, viele Länder des Globalen Südens stärker als die des Nordens. Besonders ungerecht ist, dass vor allem die Menschen unter den Folgen der Klimakrise leiden, die am wenigsten zu ihrer Entstehung beigetragen haben: Der Großteil der Menschen im Globalen Süden sowie junge Menschen und zukünftige Generationen. Umgekehrt sind diejenigen, die die Klimakrise maßgeblich verursacht haben, nämlich der Großteil der Bevölkerung im Globalen Norden, (noch) nicht sehr stark von ihren Folgen betroffen – am wenigsten die Reichen, die in den vergangenen 250 Jahren überproportional zum Klimawandel beigetragen haben.

Von den Folgen der Klimakrise sind auch Partner des Fairen Handels betroffen, vor allem in der Landwirtschaft, aber auch Handwerksproduzenten: Verspätete Regenzeiten lassen Feldfrüchte verdorren, während zu frühe Regenfälle Blüten an Bäumen und Sträuchern vernichten. Prognosen gehen davon aus, dass in vielen der heutigen Kaffeeanbaugebiete in wenigen Jahren keine Kaffeeproduktion mehr möglich sein wird. Höhere Temperaturen begünstigen die Ausbreitung von Schädlingen, setzen Pflanzen unter Stress und machen die Arbeit auf dem Feld und in den Werkstätten anstrengender, zeitweise sogar unmöglich.

55 Kilometer bei der Fair-Trade-Radtour
Die Strecke der regionalen Radtour ab Siegen war stellenweise anspruchsvoll wegen Steigungen und der Mitbenutzung öffentlicher Straßen. Die Gesamtlänge betrug rund 55 Kilometer. Vom Startpunkt des Weltladens Siegen in Weidenau führte die Tour entlang der Sieg, nach Eisern und über die Schränke zum Weltladen nach Neunkirchen. Die weitere Etappe führte über Herdorf und Grünebach nach Betzdorf. Von dort ging es schließlich über Kirchen, Katzenbach, Brachbach und Niederschelden nach Siegen zum Hammergarten am Effertsufer. Beim Hammergarten in Siegen fand ein Tomatenfest statt mit Verkostung und Prämierung der leckersten Tomate von Siegen. Der Gemeinschaftsgarten ist ein Projekt des Netzwerks Urbane Gärten Siegen-Wittgenstein und dient auch als Bildungsgelände.

Weitere Informationen zur Fairen Woche gibt es unter www.faire-woche.de (PM)
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