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Nachricht vom 06.10.2023
Politik
Wissen: Berno Neuhoff kandidiert erneut zur Stadtbürgermeisterwahl 2024
Wissens Stadtbürgermeister Berno Neuhoff gab beim Stadtteilgespräch "Menanner schwätzen" bekannt, dass er zur Stadtbürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 erneut kandidieren wird. Sein Credo dazu: "Es wurde viel angepackt, aber es gibt auch noch viel zu tun". Anregungen aus der Bürgerschaft gaben Impulse und wurden mitgenommen.
Während des Stadtteilgespräches in der Wissener Steinbuschanlage. Im Verlauf der Veranstaltung gab Neuhoff (rechts im Foto) seine erneute Kandidatur zum Stadtbürgermeister in 2024 bekannt. (Foto: KathaBe) 
Wissen. Stadt- und Verbandsgemeindebürgermeister Berno Neuhoff hat am Donnerstag (5. Oktober) bekannt gegeben, dass er im kommenden Jahr erneut für das Amt des Stadtbürgermeisters kandidieren wird. Die Wahl findet am 9. Juni 2024 statt. Beim Stadtteilgespräch kündigte er dies mit den Worten an: "Das Bürgerforum soll es zuerst erfahren". Neuhoff, der erstmals im Jahr 2017 mit Bestätigung im Jahr 2019 zum Stadtbürgermeister gewählt wurde, hat seit 2020 auch das Amt des Verbandsgemeindebürgermeisters inne. Die beiden Ämter quasi in Personalunion auszuführen, hält Neuhoff für Wissen als das "richtige Modell".

Von Rathausstraße bis Steinbuschanlage: Beispiele gelebter Kommunalpolitik
Der Ankündigung vorausgegangen war ein Rundgang durch die Innenstadt mit etwa 50 interessierten Bürgern. Er begann an der Kirche Kreuzerhöhung (Marktplatz) und führte über die Rathausstraße zum Ordnungsamt. Anschließend ging es über die Steinbuschanlage zum Hotel-Restaurant Germania zur Gesprächsrunde. Neuhoff nutzte dabei die Gelegenheit, eine positive Bilanz seiner bisherigen Arbeit und der des Stadtrates zu ziehen sowie Herausforderungen aufzuzeigen.

Im Zusammenhang mit dem Kirchenbrand wurden die geführten Sicherheitsgespräche und die daraus resultierende Demonstration für Sicherheit und Respekt hervorgehoben. Wenig erfreut zeigte sich der Bürgermeister über das Ergebnis zum Antrag auf Videoüberwachung an der Treppe zum Kirchplatz. Mit der Begründung, dass eine Überwachung zu sehr in die Persönlichkeitsrechte eingreife und der Platz kein "kriminogener" Ort sei, hatte der Landesdatenschutzbeauftragte eine Videoüberwachung abgelehnt. "Das kann ich als Bürgermeister nicht nachvollziehen", sagte Neuhoff, dem sich neben vielen der Teilnehmenden auch Matthias Reuber, Mitglied des Landtages, anschloss. In zweieinhalb Jahren seien 50 Straftaten registriert worden. Es gehe darum, präventiv vorzubeugen, entsprechend will Neuhoff eine erneute Prüfung der Videoüberwachung anstoßen. Christoph Schmidt vom Kirchenvorstand gab unterdessen einen groben Anhaltspunkt, dass die Kirche nach der Restaurierung hoffentlich etwa Anfang 2025 wieder eröffnet werden könne.

Sicherheit und Leerstandsmanagement
Sicherheit war grundsätzlich auch ein Thema beim Ordnungsamt. Hier erläuterten Michael Heinze und Lukas Filemon ihre umfassende Arbeit, die sich deutlich verändert habe. Der Umzug in den Regiobahnhof wurde unter dem Motto "Sichtbarkeit schafft Sicherheit" ebenso positiv bewertet wie die enge Zusammenarbeit mit der Polizei. Das nicht zuletzt auch von den Teilnehmenden. "Sorge bereitet mir die zunehmende Verstädterung", sagte Neuhoff. Diese bringe neben durchaus positiven Aspekten auch große Herausforderungen mit sich. Es entstünden soziale Probleme, die zu den bestehenden Besonderheiten der Stadt wie der ansässigen Psychiatrie, einhergehend mit Obdachlosigkeit und beispielsweise dem Regiobahnhof mit seinem Umfeld als "attraktivem Spielplatz" für Kriminalität hinzukämen. Zunehmende Respektlosigkeit führe zudem dazu, dass viele nicht mehr bereit seien, sich dauerhaft ehrenamtlich zu engagieren, etwa in der politischen Arbeit. Auch das bereitet Neuhoff Sorge. "Es gibt viele Herausforderungen zu meistern und auch Unangenehmes zu tun, weil Städten wie Wissen alles aufgebürdet wird und Mainz und Berlin die Kommunen in unmöglicher Weise aushungern und sich ihrer Probleme entledigen", machte Neuhoff deutlich und dankte den Aktiven in den verschiedensten Gremien der Stadt und im Ehrenamt.

"Ich stelle mich gerne erneut der Verantwortung als Stadtbürgermeister"
Positiv fiel die Bilanz hinsichtlich der guten Stadtentwicklung auch mittels des Förderprogramms "Aktives Stadtzentrum" aus. Davon konnten die Stadt sowohl bei der Umgestaltung der Steinbuschanlage zum Mehrgenerationenpark und beim Ausbau der Rathausstraße profitieren. Die Risse im Straßenbelag werden derzeit untersucht, die Ergebnisse hierzu stehen noch aus. Auch Privatpersonen konnten bei der Modernisierung ihrer Immobilien vom Förderprogramm profitieren.

In diesem Zusammenhang berichtete Citymanager Ulrich Noß zum Leerstandsmanagement in der Stadt. Insgesamt zwölf Ladenlokale konnten neu vermietet werden. Weitere zwölf seien derzeit noch im Leerstand, wovon allerdings acht wegen Sanierungsstau quasi unvermietbar seien. Noß machte die Herausforderungen im grundsätzlichen Wandel der Innenstädte deutlich. Es gehe darum, gemeinsam neue Konzepte zu finden und etwa in Bürgerforen zu überlegen "Wie können wir Innenstädte am Laufen halten". Dass der "klassische Einkauf" verloren ginge, darüber brauche man sich keine Illusionen machen, so auch die Meinung von anderen Stadtentwicklern. Mit einem anberaumten Treffen der Wissener Immobilienbesitzer will Neuhoff der Sorge entgegentreten, dass viele Immobilien innerhalb der Stadt "in falsche Hände" geraten.

Viele Anregungen seitens der Bürgerschaft nahmen Neuhoff als auch Noß mit: zu Wochen- und Trödelmärkten, zu Bürgergesprächen mit der Polizei bis hin zur Verkehrssicherheit innerhalb der Stadt. Abschließend konnte der 54-jährige Neuhoff zu seiner erneuten Kandidatur zum Stadtbürgermeister festhalten: "Von Herzen gern bin ich Bürgermeister. Es wurde viel angepackt, aber es gibt auch noch viel zu tun. Wir leben in schwierigen Zeiten, ich stelle mich gerne erneut der Verantwortung als Stadtbürgermeister". (KathaBe)







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