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Nachricht vom 29.11.2023
Region
Altenkirchen: „Spiegelzelt“ wandert vom Schlossplatz in den „Kultur-Salon“
Wenn es um finanzielle Unterstützungen geht, wenden sich Veranstalter auch oft an die Stadt Altenkirchen. Mit gleich acht Anfragen dieser Art sah sich der Hauptausschuss konfrontiert. Zu einem halben Dutzend dieser Begehren muss der Stadtrat jeweils noch sein finales Votum beisteuern. Interessanter Aspekt: Das „Spiegelzelt“ wandert vom Schlossplatz in den „Kultur-Salon“.
Das „Spiegelzelt“ auf dem Schlossplatz mit seinem Ambiente der 1920- und 1930er-Jahre ist vorerst Geschichte. (Foto: Archiv)      Altenkirchen. Hier mal ein paar Hundert, dort mal ein paar Hundert Euro: Sehr oft vor dem Ausklang eines Jahres sehen sich kommunale Gremien mit Anträgen auf Zuschüsse fürs neue Jahr konfrontiert. Gleich acht dieser Begehren lagen den Hauptausschuss-Mitgliedern des Altenkirchener Stadtrates in deren jüngster Zusammenkunft am späten Mittwochnachmittag (29. November) vor – teils für eine abschließende Entscheidung, teils für eine vorberatende Beschlussfassung. Das höchste Gremien muss sich nicht mehr mit dem Antrag auf einen Zuschuss des Tanzstudios Dance Point (Altenkirchen) von Bettina Witt beschäftigten, die 500 Euro für die Aufführung der Musical-Tanzshow „Der schwarze Rabe“ angefragt hatte. Die einstimmige Ablehnung basierte auf den Förderrichtlinien für die Ausrichtung kultureller Veranstaltungen in der Kreisstadt Altenkirchen, weil der Veranstaltungsort mit dem Kulturwerk Wissen (Aufführung am 14. Oktober) außerhalb des Geltungsbereichs gelegen und es sich nach Auffassung des Gremiums um ein kommerzielles Projekt gehandelt hatte. Positiv hingegen beschieden wurde das Ersuchen des Fördervereins Bismarckturm, der für 300 Euro einen barrierefreien Zugang per Rollstuhlrampe zum Stadtarchiv, dem Historischen Quartier in der Marktstraße, schaffen möchte.

„Spiegelzelt“ wird umziehen
Wie alle Jahre wieder möchte das Kultur-/Jugendkulturbüro Haus Felsenkeller seine Arbeit von der öffentlichen Hand großzügig unterstützt wissen. Nach dem Rhythmus der zurückliegenden Zeit wäre eine Finanzspritze für das „Spiegelzelt 2024“ an der Reihe gewesen. Aber der „Crystal Palace“ hat vorerst ausgedient. Vielmehr sollen die Veranstaltungen des Kulturprojekts - wieder als Kooperation der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld und des Kultur-/Jugendkulturbüros mit Unterstützung des Landes – in den „Kultur-Salon“ (Tennishalle Burgwächter Matchpoint auf der Glockenspitze/Mai bis September) integriert werden. Kulturbüro-Chef Helmut Nöllgen führte als Grund für die „Umsiedelung“ an, dass es aus finanziellen und organisatorischen Gründen nicht möglich sei, das „Spiegelzelt“ in der bisherigen Form auf dem Schlossplatz auszurichten.

Pluspunkte für die Glockenspitze
Für den Wechsel sprächen die guten Erfahrungen mit dem „Kultur-Salon“ bei der Premiere in diesem Jahr. Zudem wäre kein Caterer für die Lokation in der Innenstadt verfügbar gewesen, während das Hotel Glockenspitze problemlos für Speis und Trank garantieren könne. Die Tennishalle verfüge darüber hinaus über deutlich mehr Sitzplätze, es sei mehr Raum für eine große Bühne und den Backstage-Bereich für die Künstler vorhanden, es ergebe sich eine bessere Nutzung bei Vermietungen, und schließlich sei der räumliche Zusammenhang (Hotel für Künstlerübernachtung, sanitäre Anlagen, Parkmöglichkeiten) attraktiver, lauteten weitere Argumente Nöllgens für den Tausch, den der Hauptausschuss mit einem Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro ohne Widerspruch begrüßte. Darüber hinaus wurden mehrere Subventionen einstimmig abgesegnet, denen der Stadtrat alle final (inklusive „Spiegelzelt“) jeweils seinen Segen geben muss. Für die Durchführung der Veranstaltungsserie „Kultur-Salon“ tritt die Stadt Altenkirchen als Kooperationspartner auf und schießt für „sechs konkret benannte Kooperaitionsveranstaltungen“ 22.000 Euro bei. Parallel wurde der Dauerbeschluss vom 28. Februar 2018 aufgehoben, der eine jährliche Unterstützungszahlung von 2000 Euro für das allgemeine Kulturprogramm des Kultur-/Jugendkulturbüros beinhaltet hatte. Des weiteren erhält es einen um 20 Prozent erhöhten Betriebsmittelzuschuss von 3600 Euro (in 2023 waren es 3000 Euro), nachdem ein Plus auf 7000 Euro ersucht worden war. Auf 2116 Euro beläuft sich erneut der Betriebsmittelzuschuss für den Verein Haus Felsenkeller Soziokulturelles Zentrum.

Zuschüsse fürs Tennisturnier und den SV
Weit über die Grenzen des Westerwaldes hinaus bekannt ist das Frauentennis-Turnier „BW Ladies Open“ (früher: „AK Ladies Open“), das mit 60.000 US-Dollar dotiert ist, bei dem es um Weltranglistenpunkte geht und das vom 12. bis 18. Februar des kommenden Jahres zum elften Mal im Burgwächter Matchpoint (Vier-Platz-Tennishalle) im SRS-Sportpark auf der Glockenspitze ausgespielt wird. Die Stadt wird es mit 3000 Euro (bislang 2500 Euro) unterstützen, wie einstimmig bei zwei Enthaltungen erklärt wurde, obwohl der Förderantrag auf 3500 Euro lautete. Auch der Schützenverein (SV) Leuzbach-Bergenhausen darf sich auf ein finanzielles Zubrot freuen: 3500 Euro macht die Stadt locker, um den 100. Geburtstag des Klubs im kommenden Jahr zu unterstützen. Beide monetären Hilfen in Sachen Sport müssen noch vom Stadtrat gebilligt werden. (vh)
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