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Nachricht vom 28.12.2023
Region
Was lange währt: Nahversorgung in Birken-Honigsessen wird endlich konkret
Man könnte sagen, das war ein schönes Weihnachtsgeschenk für die Ortsgemeinde Birken-Honigsessen, denn das Thema einer neuen Nahversorgung liegt auf der Zielgeraden. Konkrete Pläne sind geschmiedet und wenn alles gut läuft, könnte es noch im ersten Quartal 2024 losgehen. Für den Ausbau der Kapellenstraße fließen Fördergelder.
Wenn alles jetzt wie geplant läuft, könnten die Bauarbeiten für den neuen Einkaufsmarkt schon im ersten Quartal 2024 beginnen. (Foto: KathaBe)Birken-Honigsessen. Auf der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates Birken-Honigsessen wurde es quasi richtig konkret in Sachen Nahversorgung und Ansiedlung eines Netto-Einkaufsmarktes. Über Details und die weiteren Schritte informierte Ortsbürgermeister Hubert Wagner im Nachgang zur Sitzung in einem Gespräch.

Nachdem der ehemalige Nahkauf vor mehr als drei Jahren schließen musste, ist die Ortsgemeinde auf der Suche nach einer Lösung, um für die rund 2.500 Einwohnergemeinde eine Nahversorgung sicher zustellen. Während der Sitzung stellte nun der neue potenzielle Investor Stephan Henrich von der Firma Sieginvest aus Freudenberg konkrete Planungen vor. Das Unternehmen agiert zusammen mit dem Bauunternehmen von Christian Bernshausen aus Bad Laspe. Ebenso war Markus Weib von Lacom Finance & Concept GmbH aus Birken-Honigsessen anwesend, der die Kontakte hergestellt hatte.

Planungen für Einkauf und Wohnraum - Mehrzweckraum auch im Blick
Entstehen soll ein Netto-Markt auf rund 700 Quadratmetern und weiteren 300 Quadratmetern für Nebenflächen am Standort des gemeindeeigenen Gebäudekomplex der Christophorus-Grundschule. Hierzu gehört der alte Teil der um das Jahr 1960 erbauten Grundschule, der für den neuen Einkaufsmarkt weichen wird. Darin befindet sich derzeit auch eine Bäckereifiliale, die auch zukünftig beibehalten werden soll.

Doch damit nicht genug: Um Wohnraum zu schaffen, sehen die Planungen über dem eingeschossigen Netto-Markt insgesamt vier zweigeschossige Wohnungen mit jeweils rund 150 Quadratmetern Wohnfläche vor. Ob die Wohnungen zum späteren Zeitpunkt vermietet oder verkauft werden sollen, stehe zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest, sagt Wagner.

Für den Netto-Markt sollen rund 38 Parkplätze entstehen. Während das Grundstück für den Bau des Einkaufsmarktes verkauft werden soll, verbleiben die Parkplätze im Eigentum der Ortsgemeinde und sollen an Netto verpachtet werden, so Wagner. Ebenso müsse noch eine "Sondereigentumsregelung" getroffen werden, da die Sozialräume des Nettos in den gemeindeeigenen Garagen entstehen sollen. Die darüberliegende Schultoiletten bleiben unverändert bestehen.

In dem Zusammenhang berichtet Wagner auch, dass man sich bereits über die Gestaltung der Räumlichkeiten des ehemaligen Nahkaufs Gedanken mache. Zur Zeit schon etwa als Probenraum genutzt, soll auf den rund 280 Quadratmetern, auch mit Blick auf die Änderungen zum Betreuungsangebot an Grundschulen ab 2026, ein Mehrzweckraum entstehen. Die Verbindung zur Grundschule könne relativ einfach mittels Integration des Treppenhauses geschaffen werden.

Das schönste Weihnachtsgeschenk - Wie es jetzt in den Planungen weitergeht
"Wenn das alles jetzt so eintrifft, wie zur Sitzung erläutert, war das das schönste Weihnachtsgeschenk für die Ortsgemeinde", freut sich der Ortsbürgermeister sichtlich erleichtert nach den vielen vorangegangenen Unwegsamkeiten. Die Planungen selbst für den Innenausbau seien so weit vorangeschritten, dass nun das "oberste Gremium" (Vorstand) von Netto noch mittels Unterschrift zustimmen müsse. Wenn das alles über die Bühne sei, dann sei die Freude perfekt.

Zum weiteren Zeitplan habe der Investor erläutert, dass sodann Anfang 2024 der Bauantrag gestellt werden könne, um eventuell noch im ersten Quartal 2024 mit dem Bau (Bauzeit etwa 18 Monate) beginnen zu können. Derweil wird auch das Gremium des Ortsgemeinderates nicht untätig sein, erklärt Wagner weiter. "Wird alles konkret, wie es derzeit geplant ist, werden wir uns in der Januar-Sitzung mit weiteren Einzelheiten, etwa zum Verkauf des Grundstücks, beschäftigen."

Weitere Informationen aus der Sitzung
Einstimmig verabschiedet wurde die ausgeglichene Haushaltsplanung 2024, die ohne Steuererhöhungen einhergeht. Als größte Invention ist das Baugebiet Oststraße beinhaltet.

Fördergelder von 291.000 Euro erhält Birken-Honigsesen aus dem rheinland-pfälzischen Investionsstock 2023 für den Ausbau der Kapellenstraße. Wie Wagner erklärt, könne allerdings noch nichts zum Termin des Ausbaus gesagt werden, da vorab die Satzung für die Wiederkehrenden Straßenausbaubeiträge mit detaillierten Einzelheiten verabschiedet werden müsse. (KathaBe)
 
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