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Pressemitteilung vom 31.01.2024
Region
Kreis Altenkirchen startet "Aktive Inklusionsoffensive" an Kindertagesstätten
Der Kreis Altenkirchen setzt ein starkes Zeichen für mehr Inklusion. Mit einer groß angelegten Offensive will das Jugendamt der Kreisverwaltung die Inklusionskompetenzen in den Kindertagesstätten (Kitas) verbessern und Standards etablieren.
Simon Patt, Fachberater für Kindertagesstätten, stellte jetzt die Grundzüge der Inklusionsoffensive im Kreishaus vor. (Foto: Kreisverwaltung/Thorsten Stahl)Kreis Altenkirchen. Vor rund 20 Jahren fast nur als Fachbegriff bekannt, ist die Inklusion nicht nur im Sprachgebrauch längst mitten in der Gesellschaft angekommen. Gleichwohl gilt: Inklusion ist ein fortlaufender dynamischer Prozess, wenn es darum geht, vor allem Kindern in ihrer gesamten Heterogenität eine maximale Teilhabe zu ermöglichen. Immer noch wird vielerorts nach den richtigen Ansätzen und Umsetzungsmethoden "gefahndet" - auch und gerade in den Kindertagesstätten. Denn Inklusion beginnt nun mal nicht in den Schulen.

Vor diesem Hintergrund hat das Jugendamt der Kreisverwaltung Altenkirchen für die Kitas dieser Tage die "Aktive Inklusionsoffensive im Landkreiskreis Altenkirchen" (AIKA) eingeläutet. Zu einer ersten Informationsveranstaltung, organisiert von Simon Patt (Fachberatung Kindertagesstätten), waren zahlreiche Erzieher sowie Vertreter der Träger nach Altenkirchen gekommen. Ziel ist es, Inklusionskompetenzen in den Einrichtungen zu verbessern und Standards zu etablieren. Dabei geht es nicht darum, die Umsetzung gewisser Vorgaben einzufordern, sondern den Akteuren aktive Hilfestellung zu geben.

Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Denn: Oftmals klafft in den Kitas eine mehr oder minder große Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit, was Inklusion angeht. AIKA soll dazu beitragen, die Potenziale einer inklusiv ausgerichteten Pädagogik zu nutzen, die vorhandenen Kompetenzen zu stärken und letztlich Strukturen zu schaffen, die sowohl den Fachkräften als auch den Kindern und Eltern gerecht werden.

Die Offensive versteht sich dabei als kostenfreies Angebot; alle Kitas entscheiden selbstständig, welche Schwerpunkte gesetzt werden. Da Inklusion häufig sehr gewaltig und überfordernd wirkt, beinhaltet AIKA eine aufbereitete und übersichtliche Darstellung des Themas. Alle Kitas erhalten umfassende Materialien, wie zum Beispiel Fachinformationen, Hinweise zu Akteuren und Ansprechpartnern oder gezielte Impulse zur Umsetzung.

Hauptelement ist aber ein spezielles Instrument zur Selbstreflexion, Schwerpunktsetzung und Weiterentwicklung der eigenen Praxis vor Ort. AIKA soll möglichst praxisnah sein und genau die Themen behandeln, die für die Kita-Akteure relevant sind.

Beteiligungsprozess für Kitas startet
Daher wird im Jahr 2024 ein breiter Beteiligungsprozess stattfinden, bei dem alle Kitas aufgerufen sind, entsprechende Themenwünsche einzubringen. Außerdem wird eine Projekt-Entwicklungsgruppe von fünf bis sieben Kitas mitwirken, um die Feinjustierung des Ansatzes zu entwickeln. Ab 2025 sollen die ersten Kitas die Möglichkeit zur begleiteten Teilnahme an einem eineinhalbjährigen AIKA-Prozess erhalten. Außerdem wird ab diesem Zeitpunkt eine kreisweite Vernetzung initiiert, etwa durch Inklusionszirkel für Kitas oder Fachtagen zu inklusionsbezogenen Themen.

Wer Interesse an AIKA hat oder spezielle Fragen, kann sich an das Jugendamt der Kreisverwaltung per E-Mail an simon.patt@kreis-ak.de wenden.

(PM)
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