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Pressemitteilung vom 31.01.2024
Kultur
Einzigartige Sammlung bleibt in Hamm - Grundstock für "Jüdisches Museum"
Wenige Menschen haben in den letzten Jahrzehnten so viel ehrenamtliche Arbeit für die Dokumentation der regionalen Geschichte geleistet wie Horst Moog aus Hamm. Besonders herausragend ist sein Wirken für die Erforschung und die Dokumentation des jüdischen Lebens und Wirkens in Hamm und Umgebung.
sitzend von links Karlernst Stosch und Horst Moog, stehend von links Isabel Christmann, Michael Wagener und Bernd Niederhausen. (Foto: Jana Richartz/Verbandsgemeindeverwaltung Hamm)Hamm. Entstanden ist damit eine einzigartige Sammlung von Urkunden, Briefen, Gegenständen und Fotos zur Erinnerung und Würdigung der von den Nationalsozialisten zerstörten jüdischen Gemeinde. Horst Moog hat sich allerdings nicht nur mit der Vergangenheit beschäftigt, sondern mit der Kontaktaufnahme zu den Nachfahren der vertriebenen ehemaligen jüdischen Bürger die Grundlagen für ein gutes Miteinander der heutigen Generation, zum Teil über kontinentale Grenzen hinweg, geschaffen. Eine hervorragende Basis für die Zukunft.

Um dies alles auch für die kommenden Jahrzehnte dauerhaft zu sichern, hat sich Horst Moog jetzt entschlossen, die Sammlung seinem langjährigen Freund Karlernst Stosch zu schenken. Dieser hat sich seinerseits verpflichtet, sie als Dauerleihgabe der Ortsgemeinde Hamm für den Aufbau eines "Jüdischen Museums" zur Verfügung zu stellen. Die Ortsgemeinde Hamm wird dabei vertreten durch eine Arbeitsgruppe, zu der neben dem neuen Eigentümer der Sammlung Karlernst Stosch noch Isabel Christmann und Michael Wagener gehören.

Kulturhaus als idealer Ort für ein jüdisches Museum in Hamm
Selbstverständlich vertritt Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen die Gemeinde und auch Horst Moog hilft weiter mit, soweit seine Gesundheit es ihm erlaubt. Weitere Interessenten für eine Mitarbeit haben sich bereits gemeldet und sind willkommen. Mit dem Kulturhaus - dem früheren Wohnhaus der Familie David - verfügt die Ortsgemeinde Hamm direkt in der Nähe des Synagogenplatzes über den geradezu idealen Ort für das geplante "Jüdische Museum". Auch hat der Ortsgemeinderat bereits im Dezember 2022 beschlossen, den hinteren Raum der ersten Etage des Gebäudes für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen.

Insofern war es nur folgerichtig, dass jetzt die Übergabe der Sammlung durch Horst Moog an Karlernst Stosch und die Arbeitsgruppe auch dort vor Ort erfolgte. Zu Beginn erläuterte Horst Moog noch einmal den Beginn und den Werdegang seiner Arbeit. Gleichzeitig freute er sich, die Sammlung jetzt in gute Hände zu geben. Karlernst Stosch, Isabel Christmann und Michael Wagener dankten Horst Moog für seine langjährige vorbildliche Tätigkeit und sie sagten ihm zu, das Werk mit der Pflege der Sammlung und dem Aufbau des Museums weiter zu führen. Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen versicherte der Arbeitsgruppe die weitere Unterstützung der Ortsgemeinde.

Jetzt gilt es die vorhandenen Schriftstücke, Fotos und Gegenstände zu sichten und eine Ausstellungskonzeption zu entwickeln. Hierbei steht auch Horst Moog noch zur Verfügung und darüber hinaus wollen andere Stellen helfen. In jedem Falle soll auch der Kontakt zu den Familien der früheren Hämmscher gehalten werden. Der Besuch von Mark David aus den Vereinigten Staaten von Amerika und das Treffen mit der Arbeitsgruppe vor 16 Monaten ist dafür ein gutes und hoffnungsfrohes Beispiel. (PM)
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