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Pressemitteilung vom 14.02.2024 |
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Region |
Blut- und Lymphdrüsenkrebs: Immuntherapien im Fokus |
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Immuntherapien bei bösartigen Blut- und Lymphdrüsenkrankheiten entwickeln sich immer weiter. Wie genau, war bei einer Fortbildungsveranstaltung im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen Thema. |
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Siegen. Organisiert und moderiert von Dr. Martin Klump und Professor Dr. Ralph Naumann, Chefärzte der Medizinischen Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin, besuchten rund 60 Klinik- und Praxisärzte sowie Fachpersonal die Veranstaltung am Rosterberg. In acht Vorträgen präsentierten Experten aus unterschiedlichen Kliniken in Deutschland die wichtigsten Botschaften des 65. Jahreskongresses der amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie. Die Tagung, die im Dezember in San Diego stattgefunden hat, gilt laut Pressemitteilung als bedeutendste internationale Austauschplattform zu Neuigkeiten aus der hämatologischen Onkologie. Dr. Klump und Prof. Naumann nahmen virtuell an dem Jahrestreffen teil und sehen es als richtungsweisend an, die in den USA präsentierten Erkenntnisse zu teilen und darüber zu diskutieren.
Von akuten chronischen Leukämien (Blutkrebs) bis hin zu bösartigen Lymphdrüsenerkrankungen: Sechs renommierte Referenten - davon fünf von extern - berichteten über Therapiemöglichkeiten, mit denen die Prognose deutlich verbessert werden kann. In den Vorträgen kristallisierte sich der rasante Vormarsch der Immuntherapien heraus. Statt die Krebszellen wie bei einer Chemo- oder Strahlentherapie direkt anzugreifen, unterstützt die Immuntherapie die körpereigenen Abwehrkräfte, um gegen Krebszellen anzugehen. So ging Professor Dr. Andreas Burchert vom Universitätsklinikum Marburg auf eine spezielle Immuntherapie ein - die Behandlung mit sogenannten CAR-T-Zellen. Das Verfahren steht erst seit wenigen Jahren für den Routineeinsatz bei ausgewählten Blutkrebs-Arten zur Verfügung und kann die Heilungschancen bei zum Teil intensiv vorbehandelten Patienten deutlich erhöhen. Sowohl diese Therapieform als auch Behandlungen mit sogenannten bispezifischen Antikörpern, die zunehmend auch im Siegener Diakonie Klinikum zum Einsatz kommen, zeigen nicht nur bei einem Rückfall der Erkrankung Erfolge. Bei der amerikanischen Jahrestagung wurde auf Grundlage klinischer Studien auch in der Ersttherapie über neue, vielversprechende Ergebnisse berichtet.
Alleinige Chemotherapien spielen bei einigen bösartigen Bluterkrankungen nur noch eine untergeordnete Rolle. Beispielsweise werden die chronische myeloische Leukämie (Leukämie-Form, die oft schleichend verläuft) und die chronische lymphatische Leukämie (häufigste leukämische Erkrankung) heutzutage zu Beginn ausschließlich immuntherapeutisch behandelt, heißt es weiter. Beide Themen stellten Professor Dr. Rainer Ordemann vom Münchner Leukämielabor (per Live-Stream nach Siegen zugeschaltet) und Privatdozentin Dr. Paula Cramer von der Deutschen Studiengruppe CLL an der Uniklinik Köln vor. Auch beim multiplen Myelom (Tumoren von Knochen und Knochenmark) erhalten die Patienten zunächst eine Kombination aus mehreren Immuntherapien, wie Prof. Dr. Naumann ausführte. Neueste Forschungsergebnisse bei akuten Leukämien standen im Mittelpunkt des Vortrags von Privatdozent Dr. Peter Staib vom St. Antonius-Hospital Eschweiler. Privatdozent Dr. Schroeder vom Universitätsklinikum Essen berichtete über modernste Therapieoptionen bei Vorformen akuter Leukämien - der sogenannten myelodysplastischen Syndrome (bösartige Bluterkrankung, bei der zu wenig funktionsfähige Blutzellen gebildet werden).
Neue Therapieergebnisse bei bösartigen Erkrankungen des lymphatischen Systems stellte Professor Dr. Martin Bentz vom Städtischen Klinikum Karlsruhe vor. Hier werde die Kombination aus Immuntherapie und klassischer Chemotherapie empfohlen. Prof. Naumann betonte im Hinblick auf Hodgkin Lymphome (bösartige Lymphknotengeschwülste), dass bei fortgeschrittenen Stadien die kombinierte Chemo-Immuntherapie die bisherige alleinige Chemotherapie ablösen wird.
Bei aller Begeisterung für die neuen Therapiechancen müsse bedacht werden, dass Immuntherapien nicht ohne Nebenwirkungen sind. Für Ärzte sei wichtig, stets individuell unter Berücksichtigung von Begleiterkrankungen zu entscheiden, welchem Patienten welche Therapieform vorgeschlagen wird. Dr. Klump und Prof. Naumann stellten am Ende der Fortbildung mit Diskussionsrunde fest, dass zahlreiche bösartige Bluterkrankungen unverändert Vorreiter immuntherapeutischer Ansätze darstellen. "Es bleibt zu hoffen, dass zukünftig auch Patienten mit anderen Krebserkrankungen noch mehr von diesen innovativen Therapieformen profitieren", sagen die beiden Organisatoren der Fortbildung in Siegen unisono. (PM)
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Pressemitteilung vom 14.02.2024 |
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