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Pressemitteilung vom 16.02.2024 |
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Region |
Kreis-SPD im Austausch mit Landwirten: Zukunftsträchtige Lösungen erarbeiten und umsetzen |
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"Wir wollen über unsere Arbeit aufklären und Sachverstand vermitteln. Unser Ziel ist, dass es für junge Leute, die Bock auf Landwirtschaft haben, eine Zukunft gibt." Das war eine der Botschaften der Landwirte Bernhard Höfer und Michael Hassel an eine Abordnung der Kreis-SPD bei deren Besuch auf dem Hofgut Obergüdeln in Hövels. |
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Hövels. Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Bernd Becker hatte mit Josef Schwan vom Kreisbauernverband diesen Besuch in die Wege geleitet. Indes war es nicht nur die Politik des Bauernverbandes, die im Ge-spräch mit den Sozialdemokraten durch Milchbauer Bernhard Höfer und Michael Hassel, der in Breitscheid einen Bio-Ackerbaubetrieb leitet, vertreten wurde. Man sah sich vielmehr auch als Vertreter der durch EU-Leader-Mittel geförderten Initiative "Landwirtschaft die Werte schafft".
Es war auch die Förderpraxis, die von beiden Seiten kritisch gesehen wurde. Höfers Credo an der Stelle: "Wir sollten gute Flächen intensiv zur Produktion von Lebensmitteln nutzen und an anderen Stellen sauber nachvollziehbaren Vertragsnaturschutz betreiben". Bei der heutigen Förderpraxis gebe es am unteren Ende fragwürdige Mitnahmeeffekte durch Antragsteller, die gar keine Landwirtschaft mehr betreiben und am oberen Ende würden Industrielle im großen Stil gefördert, deren wirtschaftlicher Erfolg nicht von einer För-derung abhängig sei. Hier spiele auch eine steuernde Beratung durch die Verwaltungen eine Rolle, gaben die Landwirte den Kreispolitikern mit auf den Weg. Insgesamt wünsche man sich, dass die Landwirtschaft auf Kreisebene als wichtiger Teil der Wirtschaft gesehen und behandelt würde.
Fraktionssprecher Becker erinnerte an die gemeinsame "Altenkirchener Erklärung zur Lage der Landwirt-schaft" aus dem Jahr 2019. Das Papier sei aus SPD-Sicht aus einem Antrag auf Gründung eines "Förderver-eins nachhaltige Landwirtschaft" hervorgegangen. Becker: "Wir stehen nach wie vor zu dem Ziel, eine prosperierende Landwirtschaft mit den Aspekten von Natur- und Artenschutz sowie Tourismus und Lebensqualität in Einklang zu bringen."
An der Stelle berichtete Ackerbauer Hassel über die Probleme der staatlich geförderten Umstellung auf Biobewirtschaftung mit der nicht schnell genug wachsenden Nachfrage. Viele Bioprodukte müssten am Ende in die normale Vermarktung gehen, obwohl sie deutlich teurer in der Produktion gewesen seien. Das aus dieser Erkenntnis gemeinsam formulierte Ziel der Gesprächsrunde: "Wir müssen weiter an der Aufklärung und Sensibilisierung der Menschen als Verbraucher arbeiten". Becker fügte hinzu: "Vielleicht war unsere Idee eines Fördervereins nachhaltige Landwirtschaft doch gar nicht so übel."
Am Bespiel des Milchhofes Höfer wurden die Chancen aber auch die Grenzen von Direktvermarktern aufgezeigt. "Geänderte Kaufgewohnheiten von Privatverbrauchern, aber vor allen Dingen, die Bevorzugung von Vollsortimentern durch die Einkäufer von Gemeinschaftseinrichtungen und Großküchen beschneiden diese Kleinstrukturen erheblich" erläuterte Gastgeber Höfer. Allerdings: Die während des Gesprächs verkosteten Milchprodukte fanden Anerkennung und zeigten, dass man sich in Geschmack und Qualität abheben kann.
Um die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln entspann sich eine tiefgehende Diskussion, saß doch mit Heijo Höfer aus Altenkirchen ein Kenner der Materie mit am Tisch. Der ehemalige Bürgermeister und Landtagsabgeordnete ist im EU-Ausschuss der Regionen Berichterstatter für die "EU-Verordnung zur nach-haltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln". Immerhin gab es einen gemeinsamen Nenner bei dem Thema: Es soll nicht die Menge der ausgebrachten Stoffe halbiert werden, sondern die toxische Wirkung. Aus Sicht der gastgebenden Landwirte ist die korrekte Anwendung der Schlüssel zum Erfolg: "Ohne betriebswirtschaftliche Analyse und fachliche Abwägung keine Anwendung von Pflanzenschutzmitteln."
Die SPD betont in ihrer Pressemitteilung, dass die Rückmeldung der Landwirte voll und ganz geteilt wird: "Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, diese Begegnung auf der kommunikativen Ebene war ein totales Highlight. Den weiteren Informationsaustausch gilt es zu pflegen und auszubauen, um zukunfts-trächtige Lösungen für alle Beteiligten zu erarbeiten und umzusetzen." (PM) |
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Pressemitteilung vom 16.02.2024 |
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