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Pressemitteilung vom 05.03.2024 |
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Region |
Anstieg in den Kreisen Neuwied und Altenkirchen: Polizeidirektion veröffentlicht Unfallstatistik 2023 |
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Die Verkehrsunfallstatistik 2023 für die Regionen Neuwied und Altenkirchen dokumentiert einen Anstieg der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr. Dabei zeigt sich eine steigende Tendenz bei den Unfällen mit Personenschäden. |
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Kreis Neuwied/Kreis Altenkirchen. Im Jahr 2023 wurden in den Bereichen Neuwied und Altenkirchen insgesamt 9.731 Verkehrsunfälle registriert, was einen Anstieg um 646 Unfälle oder 7,1 Prozent im Vergleich zu 2022 bedeutet. Interessant ist, dass rund 70 Prozent aller gemeldeten Unfälle innerhalb geschlossener Ortschaften stattfanden.
Bei 1.013 dieser Unfälle wurde Personenschaden festgestellt. Fünf Menschen kamen tragischerweise bei fünf separaten Unfällen ums Leben. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete man auch bei den Unfällen mit Personenschaden eine leicht steigende Tendenz um 3,3 Prozent. Insgesamt waren 1.340 Verkehrsteilnehmer an Unfällen beteiligt, was einem Zuwachs von 2,9 Prozent entspricht. Die Anzahl der Schwerverletzten blieb jedoch konstant bei 216 Personen.
Fahrerflucht
Die Statistik zeigt außerdem, dass die Zahl der Verkehrsunfälle mit Fahrerflucht um 10,8 Prozent auf 2.130 Unfälle gestiegen ist. Jeder fünfte Unfallbeteiligte flüchtete demnach von der Unfallstelle. Erfreulicherweise konnte die Polizei 891 Fälle aufklären, was einer Aufklärungsquote von 41,8 Prozent entspricht.
Unfälle mit Kindern
Es gab auch positive Entwicklungen zu verzeichnen. So sank die Anzahl der Verkehrsunfälle mit beteiligten Kindern um fünf Prozent auf insgesamt 96 Unfälle. Leider starb jedoch ein Kleinkind bei einem dieser traurigen Ereignisse. Neun Kinder erlitten schwere Verletzungen und bei neun Unfällen war ein Zusammenhang mit dem Schulweg feststellbar.
Fahranfänger
Auffällig ist zudem der Anstieg der Unfallbeteiligung junger Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren. Hier wurde ein Zuwachs von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. Auch bei den Unfällen mit Personenschaden ist bei dieser Altersgruppe ein leichter Anstieg (+6,5 Prozent) zu verzeichnen. Die Anzahl der schwer verletzten jungen Fahrer blieb allerdings unverändert bei 30 Personen.
Senioren
Ebenfalls war eine Zunahme der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren ab 65 Jahren um 7,5 Prozent auf 2.132 Unfälle festzustellen (2022: 1.983 Unfälle). Senioren sind inzwischen an mehr Verkehrsunfällen beteiligt als junge Fahrende. Die Jahresunfallbilanz weist 162 verletzte Senioren auf. Zwei Senioren starben.
Die Polizeidirektion Neuwied hat angekündigt, ihre Schwerpunkte in der Verkehrssicherheitsarbeit künftig so auszurichten, dass besonders gefährdete und unfallbelastete Risikogruppen stärker berücksichtigt werden. Ziel ist es, allen Verkehrsteilnehmern durch gezielte Maßnahmen eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr zu ermöglichen.
Motorräder
Das Motorradfahren gehörte auch 2023 wieder mit zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Die Polizei registrierte in der Risikogruppe der Motorradfahrenden insgesamt 183 Verkehrsunfälle. Damit verbleibt diese Zahl auf dem Vorjahresniveau. Bei 133 Unfällen war Personenschaden zu beklagen. Ein Biker starb, 40 wurden schwer verletzt. Bei etwas mehr als einem Drittel handelte es sich um Alleinunfälle. In diesen Fällen war eine nichtangepasste Geschwindigkeit weit überwiegend als Unfallursache anzunehmen.
Fahrräder
Das Fahrrad wird als Fortbewegungsmittel immer beliebter. Das zeigen auch die Verkehrsunfallzahlen. So wurden 190 Verkehrsunfälle mit Radfahrenden im vergangenen Jahr registriert, davon 35 mit Beteiligung eines Pedelecs. Das sind 6,7 Prozent mehr als zum Vorjahr (2022: 178 Radfahrerunfälle). In rund 78 Prozent dieser Unfälle kam es zu Personenschäden. 148 Radfahrende verunglückten. Erfreulich ist, dass kein Radfahrer ums Leben kam, jedoch verletzten sich 32 Radler schwer.
Lastwagen
Verkehrsunfälle mit Beteiligung eines Lkw bleiben auch im langfristigen Vergleich auf hohem Niveau bei 1.079 Unfällen. Das Jahresmittel liegt bei 1.053 Unfällen. In 94 Prozent der Fälle handelte es sich um reine Sachschadensunfälle. Unter den wenigen Personenschadensunfällen (67 Unfälle) mit insgesamt 91 verunglückten Personen sind bedauerlicherweise auch zwei getötete Menschen zu beklagen. Positiv ist, dass die Anzahl der Personen, die bei einem Unfall mit Beteiligung eines Lkw verletzt wurden, um rund 33 Prozent zurückgegangen ist.
Abstand
Mit Blick auf die Unfallursachen ist ein unzureichender Sicherheitsabstand Hauptunfallursache Nummer 1. Inzwischen gehen rund 35 Prozent (3.441 Unfälle) aller registrierten Unfälle auf die Missachtung der Abstandsregeln zurück, obwohl die technische Sicherheitsausrüstung in den Fahrzeugen immer weiter fortschreitet.
Geschwindigkeit
Auch das Fahren mit nicht angepasster oder zu hoher Geschwindigkeit gehört nach wie vor zu den Hauptunfallursachen. Mit einer Steigerung von rund 15 Prozent auf 771 Unfälle wurde im Vergleich zu den vergangenen Jahren ein neuer Höchststand erreicht. Nicht angepasste Geschwindigkeit ist auch weiterhin Hauptunfallursache für Verkehrsunfälle mit Personenschaden, denn bei jedem vierten Unfall, der auf die Ursache Geschwindigkeit zurückzuführen ist, sind Verletzte zu beklagen. Im vergangenen Jahr starben zwei Menschen infolge des Fahrens mit nicht angepasster Geschwindigkeit.
Handy
Eine deutliche Steigerung mit rund 64 Prozent auf 72 Unfälle (2022: 44) ist bei den Ablenkungsunfällen festzustellen. Seit 2021 werden diese Unfälle statistisch erfasst, die sich infolge von Unachtsamkeit in Form einer Ablenkung, beispielsweise durch die Nutzung von Smartphones oder anderen elektronischen Geräten, ereignet haben. Mit gezielten Kontrollmaßnahmen konnten im Direktionsbereich Neuwied unter anderem 723 Ordnungswidrigkeiten wegen Ablenkungsverstößen, ohne dass es zum Unfall kam, festgestellt und angezeigt werden.
Alkohol und Drogen
Eine weitere ernst zu nehmende Unfallursache ist eine Alkohol- oder Drogenbeeinflussung am Steuer. So registrierten die Dienststellen insgesamt 161 Unfälle im Zusammenhang mit einer Alkoholbeeinflussung und 33 Unfälle, bei denen der Fahrer unter dem Einfluss von Drogen stand. 69 Unfälle endeten mit Personenschaden. Im Rahmen von gezielt ausgerichteten Kontrollmaßnahmen konnten im letzten Jahr insgesamt 348 alkoholisierte und 319 drogenbeeinflusste Fahrer aus dem Verkehr gezogen werden, noch bevor es zu einem Unfall kam. Hinzu kommen 32 Fälle, bei denen die Beamten eine sogenannte Trunkenheitsfahrt vor Fahrtantritt verhindern konnten.
Verkehrssicherheitsarbeit ist nach wie vor eine Kernaufgabe und zugleich besonderes Anliegen der Polizei. Gerade vor dem Hintergrund der Diskussionen um den Klimawandel und der politisch eingeleiteten Verkehrswende unter Einbeziehung neuer Arten der Verkehrsbeteiligung sowie der Forcierung von Elektro-Mobilität, ist und bleibt Mobilität altersgruppenübergreifend von zentraler Bedeutung. In der Folge gilt es auch für die Polizei, den Herausforderungen bei steigender Verkehrsdichte, unterschiedlichen Verkehrsbeteiligungsformen und fortschreitender technischer Entwicklung in einer Form gerecht zu werden, die es allen Verkehrsteilnehmenden ermöglicht, weiterhin sicher am Straßenverkehr teilzunehmen. (PM/Red) |
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Pressemitteilung vom 05.03.2024 |
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