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Nachricht vom 07.03.2024 |
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Region |
Leserbrief zur Bilanz der DRK Klinikreform: "Auf Einzelschicksale wird keine Rücksicht genommen" |
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Kein Mitspracherecht, dafür Frust und Ohnmacht beim Betriebsrat: Die bisherige Bilanz zur Klinikreform nach der Insolvenz DRK Trägergesellschaft fällt für Betriebsrätin Dr. Isabella Jung-Schwandt durchweg ernüchternd aus. Kuriere-Leser Klaus Hähner aus Astert vermisst vor allem die Rücksichtnahme der Planer auf die Schicksale der Mitarbeiter. |
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Die Kruriere hatten über die Bilanz der Betriebsrätin Dr. Isabella Jung-Schwandt zu den Reformplänen berichtet.
LESERBRIEF. "Da kann man nur den Hut ziehen vor so viel Engagement und Aufklärungsarbeit, mit der die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Frau Dr. Jung-Schwandt an die Öffentlichkeit geht und mehrfach schon gegangen ist. Leider ist die politische Resonanz gleich Null. Niemand der politischen Vertreter auf Kreis- oder Landesebene macht sich vehement öffentlich stark für den Erhalt des Krankenhauses in der Kreisstadt. 1902 ging das Städtische Krankenhaus mit 37 Betten in Betrieb und am 21.04.1969 wurde das jetzige Klinikum unter der Trägerschaft des Landkreises Altenkirchen eingeweiht. Somit wird es nach 122 Jahren in der Kreisstadt kein Krankenhaus mehr geben! Ein Armutszeugnis für die Kreisstadt und den Landkreis!
Eine für mich unverständliche wie fragwürdige Position nimmt der Gesamtbetriebsratsvorsitzende ein. Was hat ihn nur geritten, dass er als alleiniger Arbeitnehmervertreter in Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite geht und durch entsprechendes Taktieren von ihm der Zugang von Vertretern des Altenkirchener Betriebsrates von der Verhandlungsgegenseite verweigert wird? Wie kann er der Bildung einer Transfergesellschaft zustimmen, ohne einen Ausgleich (Anreiz) für die betroffenen Beschäftigten bei einer Versetzung anzubieten zu können?
"Besser um Einzelschicksale betroffener Kollegen kümmern"
Noch eine Schublade tiefer, was eigentlich nicht mehr geht, ist die Zustimmung einer Namensliste durch das Gremium Gesamtbetriebsrat. Den Mitgliedern kann man dieses Papier vorstellen, als sei das die letztendlich beste Lösung. Der GBR-Vorsitzende hätte sich mal besser um etliche Einzelschicksale betroffener Kollegen, die es bestimmt auch in seinem Haus in Kirchen gibt, kümmern sollen, als um einen persönlichen Sitz im Aufsichtsrat der Trägergesellschaft.
Nur zwei Beispiele: Eine alleinstehende über 60-jährige Mitarbeiterin, die schon über 20 Jahre in Altenkirchen beschäftigt ist und eine täglich weite Anfahrt hat, soll versetzt werden. Zusätzliche 80 Kilometer Fahrstrecke würden jeden Tag anfallen und damit verbunden erheblich höhere Fahrtkosten. Einem 61jährigen Koch, der schon über 30 Jahre, erst in Altenkirchen, dann in Hachenburg in der Küche tätig ist, wird gekündigt. Weiteren Küchenbeschäftigten ergeht es ähnlich, weil Altenkirchen und Hachenburg von Kirchen aus mit Patientenessen beliefert werden soll.
Viele Mitarbeiter haben dem Altenkirchener Krankenhaus den Rücken gekehrt, weil sie seit Bekanntwerden der Umstrukturierungspläne mit der fragwürdigen Informationspolitik des Arbeitgebers nicht zurechtkommen. Hat der Gesamtbetriebsrat jemals daran gedacht, dass durch die Versetzungen oder Kündigungen auch das Private der Betroffenen auf den Kopf gestellt wird? Viele haben sich in der Umgebung ihrer Arbeitsstelle eine Lebensgrundlage aufgebaut.
"Geld spielt keine Rolle"
All das spielt offensichtlich weder auf der Arbeitgeberseite noch beim Gesamtbetriebsrat keine Rolle. Auf Einzelschicksale wird keine Rücksicht genommen! Vielen Patienten, die im Altenkirchener Krankenhaus behandelt wurden, ist es völlig unverständlich, dass ein vor rund zehn Jahren für Millionen von Steuergeldern saniertes Haus letztendlich geschlossen wird. Aber "Geld spielt keine Rolle", so die Aussage der Geschäftsführung. Geld spielt dann wohl auch keine Rolle, wenn in naher Zukunft die Umstrukturierung vollzogen wird. Kostenlos werden die Veränderungen im Altenkirchener Krankenhaus und noch mehr im Hachenburger Krankenhaus, das übrigens von der Bevölkerung nach einem großen Einkaufcenter in Koblenz benannt ist, bestimmt nicht sein."
Klaus Hähner, Astert
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Nachricht vom 07.03.2024 |
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