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Nachricht vom 28.03.2024 |
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"Jo’s Diktate" im "Depositum": Osten-Sacken von Werkgruppe Wortelkamps inspiriert |
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Ein schönes Buch. Eine lebendige, spannende, komplexe Geschichte. Und viel mehr. Eine berührende, bereichernde Lektüre: Autor Eckhard Osten-Sacken las aus seinem Roman "Jo’s Diktate" im Weyerbuscher "Depositum", dem Schaulager der Werke des Hasselbacher Bildhauers Erwin Wortelkamp.
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Weyerbusch. Das ging nicht ohne Mikrofon: Trotz Osterferien und April-Schauerwetter kamen über 100 Menschen zur Autorenlesung von Eckhard Osten-Sacken (Marenbach) aus seinem Roman „Jo’s Diktate“. Nicht zufällig fand die Lesung im Weyerbuscher „Depositum“ statt, dem Schaulager der Werke des Hasselbacher Bildhauers Erwin Wortelkamp, der nach einem stimmungsvollen Sektempfang erläuterte: In dem großen Raum mit seinen vielen Skulpturen, vor der Werkgruppe der sogenannten „Angelehnten“, entspinne sich ein Trialog zwischen den bildhauerischen Gestalten, der Prosasprache des Romans und den meditativen, empathischen Resonanzen von Thomas Kagermanns Geige - Zeugnisse der fortwährenden und wechselseitigen Prozesse in der Kunst und zwischen den Künsten bzw. Künstlern. Aus dem über 700 Seiten starken Buch trug Osten-Sacken ausgewählte Kapitel vor und begleitete seine Lesung mit kurzen, erklärenden Überleitungen. Der Titel „Jo’s Diktate“ bezeichne den Kern der Erzählung, in der der Protagonist Jo sein extrem schwieriges bisheriges Leben erzählt, nämlich assoziierend in seinen Laptop diktiert. Osten-Sacken verwies auf die große zwischenmenschliche Bedeutung des Erzählens gerade in der heutigen sogenannten Informationsgesellschaft, in der nur noch Fakten und Tempo zählen.
Ein Blick ins Buch
Ein Blick ins Buch: Jo vergisst nichts und versteht alles. Er ist hochintelligent, hoch musikalisch und hoch interessiert. Man könnte meinen, so jemand passe bestens in unsere globalisierte und digitalisierte Big-Data-Welt. Aber sein zutiefst krankes und kränkendes Elternhaus hat Spuren hinterlassen. Der hochbegabte Junge hört schließlich auf zu sprechen, landet in der Psychiatrie, wird von seinem Freund Wladi und seinen Großvater Ernst gerettet und muss schließlich als Erwachsener noch einmal daran gehen, sein Leben aufzuräumen. Jo, der erfolgreiche junge Astrophysiker, diktiert sein Leben, und er diktiert um seine Liebe, denn Kahina würde es nicht länger mit ihm aushalten, wenn er nicht seinen, wie sie findet, überladenen Kopf einmal gründlich aufräumt. Wie das möglich wird, erzählen die Diktate. Die tiefen Widersprüche in Jo’s Leben zwischen Liebe und Verlassenheit, Kontrolle und Verzweiflung, Astrophysik und Erdverbundenheit kreuzen sich mit der Breite der Kulturen von Hamburg bis Algerien, von Russland bis Amerika und von Frankreich bis Lettland. Jo’s Geschichte zeigt, wie aus Big Data ein authentisches Lebenszeugnis werden kann - Entwicklungsroman, globales Roadmovie, Psychodrama und Geschichte in eins.
Stimme reichte bis in alle Winkel
Dank der technischen Unterstützung des Weyerbuscher Brodvereins reichte die tiefe, weiche Stimme des Verfassers mühelos bis in alle Winkel, so dass auch stille, berührende Szenen aus dem Buch unmittelbar herüberkamen - selbst die „Angelehnten“ schienen zuzuhören, und bis zum Schluss blieb das Publikum im Bann der Geschehnisse. Osten-Sacken hatte schon nach dem Erscheinen des Buches im Sommer 2023 gesagt, dass die „Angelehnten“ von Erwin Wortelkamp ihn inspiriert hätten. Seine Romanfiguren und Schilderungen würden sich an Szenen, Erfahrungen und Gestalten seines Lebens anlehnen. Schließlich reflektierte die Ausdruckstänzerin Eva-Maria Kagermann den Trialog überraschend mit einer präzisen und gefühlvollen Bewegungsdarbietung, bevor es bei einem Imbiss noch ausführliche Gelegenheit zu Gespräch und Austausch gab. Osten-Sacken studierte Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Theologie. Schon als Junge erzählte er seinem jüngeren Bruder und anderen Kindern Geschichten - oft in Fortsetzungen. Seine jahrzehntelangen Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in verschiedenen pädagogischen und psychiatrischen Einrichtungen finden sich auch in Jo’s Diktaten wieder. (vh/PM)
„Jo’s Diktate“ ist als Hardcover erhältlich im OSSOLit.Verlag in Marenbach (ISBN 978-3-942450-43-0/720 Seiten/27 Euro, plus ggf. 3 Euro Versand). Bestellungen via Website www.ossolit.de oder über den Buchhandel (nicht bei Amazon). |
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Nachricht vom 28.03.2024 |
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