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Nachricht vom 09.04.2024 |
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Region |
Vertragsverhandlungen laufen: Wie geht es weiter mit dem Kloster in Marienthal? |
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Ein Kloster steht leer und niemand weiß derzeit, wie die Zukunft des altehrwürdigen Gebäudes aussieht - dieses Schicksal hat allem Anschein nach das ehemalige Franziskanerkloster in Marienthal ereilt. Seit der damalige Pächter die Klostergastronomie Marienthal im Oktober 2022 geschlossen hat, herrscht Leerstand. Wie geht es weiter? |
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Seelbach. Noch kein Jahr ist es her, dass die Nachrichten über ein Gesundheitscamp für adipöse Kinder, das im Klostergebäude in Marienthal entstehen sollte, für Aufruhr sorgten: Eine vielleicht ungewöhnliche Entwicklung für das Franziskanerkloster, aber immerhin würde das Gebäude erhalten bleiben und genutzt werden, dachte man noch im Sommer 2023. Doch schnell zeigte sich, dass die Pläne des Immobilieninvestors und seiner 100-prozentigen Tochtergesellschaft, der Gesundcamp Kloster Marienthal GmbH & Co KG, nicht so einfach zu verwirklichen waren.
Im Sommer sollen die Kaufverhandlungen schon so weit fortgeschritten gewesen sein, dass ein Termin zur Beurkundung fest stand. Die Pläne für notwendige Baumaßnahmen, um aus dem Kloster ein Gesundheitscamp zu machen, waren ausgereift und die auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene Reha-Einrichtung sollte noch 2023 eröffnet werden. Dies ist ganz offensichtlich nicht geschehen. Knackpunkt ist die zum Kloster gehörende Kirche, die die Kirchengemeinde nicht an einen Investor abgeben will.
Erzbistum hält sich bedeckt, Verbandsgemeinde weiß von nichts
So ist die Frage naheliegend, wie die Zukunft des Klosters in Marienthal, das noch immer ein beliebtes Ausflugsziel ist, aussieht. Das Erzbistum Köln als Eigentümer des Klosters lässt wenig darüber verlauten. Ein Verkauf steht allerdings weiterhin zur Debatte: "Das Erzbistum Köln ist zurzeit sowohl mit der Kirchengemeinde als auch mit Kaufinteressenten im Gespräch, welche am Erwerb der Immobilie interessiert sind", heißt es auf Nachfrage. Allerdings sei hier noch keine abschließende Entscheidung gefallen. Wer die Kaufinteressenten derzeit sind und wie die Pläne für das ehemalige Kloster sind, darüber ist beim Erzbistum nichts zu erfahren.
Die Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) ist da auch nicht schlauer. "Weder über die Gründe für den anhaltenden Leerstand noch über mögliche aktuelle Pläne für eine Nutzung des Klosters Marienthal sind der Verbandsgemeinde nähere Informationen bekannt", heißt es hier. Die Verbandsgemeinde habe bereits auf mehreren Wegen versucht, Kontakt zum Erzbistum Köln und zum vermeintlichen Investor aufzunehmen, jedoch ohne Erfolg. Die Idee eines Gesundheitscamps habe man begrüßt, "es liegen der Verbandsgemeinde jedoch keine Informationen vor, ob es weiterhin Bestrebungen gibt, dieses tatsächlich zu realisieren".
Klar ist jedoch: Auch von Verwaltungsseite wünscht man sich, dass das Kloster als beeindruckendes Bauwerk mit kultureller Bedeutung und historischem Hintergrund nicht einfach leer stehe, sondern den Bürgern weiterhin einen Mehrwert bieten könne. Trotzdem habe die Verbandsgemeinde "keine Befugnis, in die Entscheidungen über die weitere Nutzung des Klosters einzugreifen. Somit kann sie ihren Wunsch von einer sinnvollen Nutzung bekunden, nicht aber eine Weisung oder Empfehlung aussprechen."
Kommt das Gesundheitscamp doch noch nach Marienthal?
Und der Immobilieninvestor mit seiner Idee des Gesundheitscamps? Er hält weiterhin an dem Projekt in Marienthal fest, beklagt aber deutlich die Schwierigkeiten, denen er bei der Verwirklichung begegnet. Auf Nachfrage zum Stand der Dinge erklärt er, dass das Erzbistum sehr wohl bereit sei, das Kloster samt Kirche zu verkaufen. Einzig die Kirchengemeinde in Marienthal stelle sich quer. "So einen Affentanz habe ich noch bei keinem Projekt erlebt", beklagt Initiator Stephan Boehme im Gespräch mit den Kurieren. Hintergrund sei unter anderem, dass die Kirchengemeinde befürchte, man verwehre ihnen nach dem Verkauf das Hausrecht an der Kirche. Boehme wiederum versichert, dass dies auf keinen Fall geschehen soll. Man wolle der Kirchengemeinde sogar entgegenkommen und habe angeboten, 50.000 Euro in die Instandhaltung der Kirche zu investieren.
Abrücken von seinen Plänen will der Investor derzeit trotz aller Schwierigkeiten aber nicht. "Die Lage ist top", erklärt er. Zudem sei er von seiner Idee überzeugt: Es gebe bislang viel zu wenig Behandlungsmöglichkeiten von adipösen Kindern in Deutschland. Genau dies wolle man ändern. Auch vor diesem Hintergrund kann Boehme nicht verstehen, warum sich die Kirchengemeinde dem Projekt so entschieden entgegenstellt.
Kirchengemeinde will Kirche behalten
Die Kirchengemeinde in Marienthal wiederum will unbedingt die zum Kloster gehörende Kirche behalten und nicht an einen Investor abgeben, auch wenn ein Nutzungsrecht eingeräumt werde. Auf Nachfrage erklärt die Kirchengemeinde, dass das Erzbistum Köln ihr zugesichert habe, dass die Kirche nicht verkauft werden soll. Derzeit laufen daher "komplizierte Vertragsverhandlungen", die noch zu keinem Abschluss gekommen seien; das Bistum bereite aber einen entsprechenden Verkaufsvertrag vor, bei dem zwar das Klostergebäude an den Investor geht, die Kirche aber der Kirchengemeinde bleibt. Bis sich alle Parteien einigen, werden aber sicher noch einige Wochen vergehen, heißt es aktuell von Vertretern der Kirchengemeinde. |
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Nachricht vom 09.04.2024 |
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