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Nachricht vom 23.04.2024
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Auftakt der IG Metall Betzdorf Herborn bei Faurecia: Beschäftigte setzen Zeichen gegen Gerüchte über Verkauf
Am gestrigen Montag, dem 22. April versammelten sich die Beschäftigten der Firma Faurecia in Scheuerfeld zum Auftakt der IG Metall Betzdorf Herborn. Grund für das Treffen waren Gerüchte über einen möglichen Verkauf des Unternehmens, die Unruhe unter den Mitarbeitern auslösten.
Auftakt bei der Firma Faurecia in Scheuerfeld
(Fotos: Jenny Patt)Scheuerfeld. Die Belegschaft zeigte sich besorgt über die Spekulationen und wollte ein deutliches Zeichen setzen. Insbesondere wurde betont, dass der Arbeitsplatz nicht zum Spielball des Kapitalismus werden dürfe. Die Bezeichnung "Heuschrecken" fiel im Zusammenhang mit potenziellen Investoren, was das fehlende Vertrauen der Belegschaft verdeutlichte.

220 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel
Die bestehende Angst wurzelt in der wiederholten Intransparenz bei Arbeitsprozessen sowie der wiederholten Praxis, potenzielle Investoren anzulocken, von denen bekannt sei, dass sie Unternehmen erwerben, die kurz darauf insolvent werden. Die Besorgnis konzentriert sich primär darauf, dass bestehende Verträge hinfällig werden könnten, da potenzielle juristische Fallstricke bei einem Verkauf ausgenutzt werden könnten, was dazu führen könnte, dass die Belegschaft ohne angemessene Entschädigung, arbeitslos und ohne klare Zukunftsperspektive dasteht. Die Behebung solcher rechtlichen Grauzonen wird angestrebt durch die Etablierung eines schriftlichen Abkommens. Die IG-Metall betonten klar, dass "dieser Standort nicht der Spielball des Kapitalismus sei" und dass sie sich weiterhin für die Belange der Belegschaft einsetzen werden. Die Forderung richtet sich klar an die Verantwortlichen Vorgesetzten, diese müssen wieder Vertrauen zu ihrer Belegschaft aufbauen.
Rund 200 Demonstranten nahmen an dem Auftakt teil, es stehen 220 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Die Angestellten befürchten, dass ein neuer Eigentümer sich nicht an die ausgehandelten Verträge hält. Faurecia stand bereits 2015 vor dem "Aus" was aber abgewendet werden konnte.

Worte alleine reichen nicht als Sicherheit
Harun Durukan, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Betzdorf-Herborn, sowie Betriebsrat Yüksel Öztürk waren maßgeblich an der Organisation des Auftakts beteiligt und unterstützten die Belegschaft bei ihren Anliegen.
Obwohl seitens der Unternehmensführung Aussagen getroffen wurden, dass es keinen Verkauf geben wird, besteht unter den Beschäftigten der Wunsch nach schriftlicher Sicherheit für ihre Zukunft. Solange nichts schriftlich festgehalten sei, werde dies als nicht ausreichend glaubwürdig erachtet.

Besonders im Fokus stand die Forderung nach einem verbindlichen Vertrag, um den Beschäftigten Gewissheit und Sicherheit zu bieten. Immer wieder wurde das Wort "Heuschrecken" verwendet, was auf eine generelle Verunsicherung und Misstrauen gegenüber potenziellen Investoren hinweist.
Faurecia, ein führender Autozulieferer, sieht sich europaweiter Kritik ausgesetzt, insbesondere aufgrund der Notwendigkeit von Arbeitsplatzabbau aufgrund der schwierigen Lage in der Automobilbranche.

Die IG Metall Betzdorf Herborn betonte die Solidarität mit den Beschäftigten von Faurecia und kündigte an, weiterhin für ihre Interessen einzutreten. (JP)
       
     
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