AK-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen |
|
Nachricht vom 12.06.2024 |
|
Region |
Kreis Altenkirchen erlebt die Premiere der "Nacht der Technik" am 27. September |
|
Intensive Einblicke in heimische Betriebe: Das verspricht die erste "Nacht der Technik" im Kreis Altenkirchen. Am Freitag, 27. September, öffnen zwischen 18 und 24 Uhr lokale Unternehmen ihre Pforten – auf Initiative des Transformationsnetzwerkes (TraForce) in der Region "Altenkirchen/Westerwald" und unter Federführung von "plan deluxe", einer Agentur für Event und Media aus Köln. |
|
Altenkirchen. Was ist Technik? Kurz und bündig beschreibt sie laut Internet die „Gesamtheit der Maßnahmen, Einrichtungen und Verfahren, die dazu dienen, die Erkenntnisse der Naturwissenschaften für den Menschen praktisch nutzbar zu machen“. Zum ersten Mal bietet im Kreis Altenkirchen die „Nacht der Technik“ am Freitag, 27. September, Möglichkeiten, von 18 bis 24 Uhr in unterschiedlichste Unternehmen hineinzuschnuppern. „Wir haben schon viele dieser Veranstaltungen seit 2009 ausgerichtet“, sagt Urban Plößl als Geschäftsführer von „plan deluxe“, einer Agentur für Event und Media aus Köln, die für das Transformationsnetzwerk (TraForce) in der Region „Altenkirchen/Westerwald“ die Organisation übernommen hat. Allein achtmal richteten Plößl und seine Crew ein Pendant in Köln aus (die neunte Auflage folgt am 21. Juni), unter anderem auch dreimal in der Region Bonn/Rhein-Sieg oder einmal im Oberbergischen Kreis (Gummersbach), wo bei Stefanie Girresser und Niklas Discher (beide TraForce-Projektmitarbeiter) während eines Besuches die Idee reifte, den Sechs-Stunden-Event ins AK-Land zu importieren. Derzeit werden noch die Unternehmen gesucht, die sich beteiligen möchten. Plößl geht von „10 bis 15 Firmen“ aus. Das finale Programm soll am 28. August vorliegen, dann sind auch Buchungen möglich, wobei jeder Teilnehmer ein Ticket benötigt, weil über den QR-Code erst der Zutritt zu Betrieben möglich wird. Mit der Anmeldung geht die Darstellung möglicher Restriktionen vor Ort wie beispielsweise Altersbeschränkungen oder das Tragen von Sicherheitsschuhen einher.
Sehr oft in drei Betrieben
Der Eintritt ist für die meisten Interessenten frei (Young-Talent-Ticket), Erwachsene als oftmalige Begleiter der Lehrlinge in spé zahlen pro Kopf zehn Euro. Plößls Erfahrung zeigt, dass jeder Mitmachende sich im Schnitt drei Betriebe intensiver anschaut und deren Technik kennenlernen möchte. Es liegt in der Hand eines jeden Unternehmens zu definieren, was es zeigen möchte, wie viel Besucher es zulässt (Gruppengröße) und welche Aktionen es als „Bonbon“ anbietet. Die Firmen hätten möglichst freie Hand bei der Gestaltung, erklärt Plößl. In Zweifelsfällen gibt es Hilfe aus Reihen des Orga-Teams. Zumindest Plößl kann vor diesem Hintergrund auf einen immensen Schatz an Referenzen aus über 600 Betrieben zurückgreifen, „die ich gerne zur Verfügung stelle“. Entstanden ist die „Nacht der Technik“ vor 15 Jahren als gemeinsames Projekt von „plan deluxe“, dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und dem Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE). Den Begriff „Nacht der Technik“ rechtlich schützen lassen konnte und kann Plößl nicht, da es sich um „Begriffe des öffentlichen Sprachschatzes“ handele.
Drehkreuze für Bustransfers
Mit auf die Beine gestellt werden Bustransfers, die womöglich drei „Drehkreuze“ (Altenkirchen, Wissen und Kirchen) umfassen. Diese markanten Punkte sollten laut Plößl leicht erreichbar sein, Anschluss an den ÖPNV bieten und gute Parkmöglichkeiten aufweisen. Denkbar sei, dass für eine Gruppe mit gleicher Interessenslage gar ein Omnibus den ganzen Abend unterwegs sei und an den jeweiligen Stationen warte. „Wir gehen davon aus, dass rund 50 Prozent der Wissbegierigen mit Autos vorfährt“, ergänzt Plößl, dieser Wert habe sich inzwischen eingependelt. Normalerweise benötigt „plan deluxe“ eine Vorlaufzeit von rund einem Jahr, um eine „Nacht der Technik“ Wirklichkeit werden zu lassen. Im Fall der „Region an Sieg und Wied“ sei die Entscheidung erst im Frühjahr dieses Jahres gefallen, ergänzt Girresser, während Plößl davon ausgeht, dass im Jahr 2026 die zweite Auflage anstehen wird, da sich ein Zwei-Jahres-Rhythmus eingespielt hat: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“ In diesem Fall wäre TraForce als Geldgeber außen vor (Ende der Projektlaufzeit Mitte 2025), „normale“ Sponsoren müssten dann den Part der Finanzierung übernehmen. Explizit macht Plößl darauf aufmerksam, dass sich die Angebote nicht nur an Azubis von morgen richteten (Stichwort Fachkräftemangel), auch bereits Berufstätige, die mit einem Wechsel der Arbeitsstelle und/oder des Erlernten liebäugelten, seien willkommen.
Ein lebendiges Format
„Die ,Nacht der Technik’ ist mehr als nur eine Veranstaltung – sie ist ein lebendiges Format, bei dem unsere hiesigen Unternehmen ihre Tore öffnen und Besucher und Besucherinnen einladen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen“, wirbt Kristina Kutting, IHK-Regionalgeschäftsführerin für die Landkreise Altenkirchen und Neuwied, via Nacht-der-Technik-Homepage für den speziellen Abend Ende September, „insbesondere für junge Menschen bietet die ,Nacht der Technik’ eine ausgezeichnete Gelegenheit, Berufsfelder kennenzulernen und Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen.“ Sie appelliert: „Nutzen Sie alle die Chance, hautnah zu erleben, wie unsere Unternehmen arbeiten und welche spannenden Projekte sie vorantreiben.“ Landrat Dr. Peter Enders ergänzt als Schirmherr: „Unsere Region ist reich an innovativen Unternehmen, die tagtäglich an wegweisenden Technologien arbeiten. Sie tragen maßgeblich zur Innovationskraft unserer Region bei und sind ein wichtiger Bestandteil der regionalen Wirtschaft des Landkreises Altenkirchen. In der Industrie halten immer mehr technische Verfahren Einzug. Die Unternehmen setzen auf moderne Technologien, um effizienter zu arbeiten und qualitativ hochwertige Produkte zu fertigen. Diese Entwicklung zeigt, dass Technik und Industrie eng miteinander verknüpft sind und gemeinsam die Zukunft gestalten.“ Für junge Menschen biete die „Nacht der Technik“ eine hervorragende Gelegenheit, neue Berufsfelder kennenzulernen und Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen.
Was „Traforce“ ist
Mit 2,44 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unter der Leitung von Robert Habeck Aufbau und Arbeit des Transformationsnetzwerks in der Region „Altenkirchen/Westerwald“, das die Aufgabe hat, Unternehmen und ihre Beschäftigten - vor allem die aus der Automobil-Zulieferbranche -, bei der Transformation, also beim Prozess der Veränderung vom aktuellen Ist-Zustand zu einem angestrebten Ziel, zu unterstützen. Bekanntlich sieht sich gerade dieser Wirtschaftszweig enormen Veränderungen unter anderem dank steigender E-Mobilität gegenüber. Die Wirtschaftsförderung des Kreises Altenkirchen hatte gemeinsam mit dem Technologieinstitut für Metall und Engineering (TIME) in Wissen und der IG Metall bei der Berliner Behörde den Förderantrag gestellt. Die Projektlaufzeit endet am 30. Juni 2025. Ziel von TraForce laut BMWi-Homepage ist, den „Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der Branche voranzutreiben und die Akteure vor Ort einzubeziehen: Für die Sparten autonomes Fahren, digitalisierte und nachhaltige Produktion, Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle oder beim Umstieg auf alternative Antriebe sollen in Zukunft regionale Transformationsstrategien entwickelt werden. Unternehmen, Universitäten, Gewerkschaften und lokale Behörden können gemeinsam in regionalen Transformationsnetzwerken die besten Ideen und Lösungen für eine in den Regionen stark verwurzelte Fahrzeugindustrie entwickeln und umsetzen. Die regionalen Transformationsnetzwerke können informieren und vernetzen, aber auch Studien zu regionalen Wirtschaftsstrukturen und Entwicklungsperspektiven konzipieren, qualifizieren und zu Fördermitteln beraten. Projekte können mit bis zu 100 Prozent bezuschusst werden. Die Transformationsnetzwerke sind das erste Projekt aus dem Zukunftsfonds Automobilindustrie, mit dem die Bundesregierung mit einer Milliarde Euro die mittel- und langfristigen Herausforderungen des Strukturwandels in diesem Sektor angehen will. Sie ergänzen zudem die Fördermaßnahmen des Konjunkturpakets ,Zukunftsinvestitionen in der Fahrzeugindustrie' und werden auch den Transfer aus den Projekten in die Regionen stärken. Weitere Maßnahmen zur Umsetzung des Zukunftsfonds sind in Vorbereitung“. (vh) |
|
Nachricht vom 12.06.2024 |
www.ak-kurier.de |
|
|
|
|
|
|