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Nachricht vom 18.11.2007 |
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Kultur |
Faszinierende jüdische Musik |
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Israelische, jüdisch-spanische Musikkultur und mittelalterliche sephardische Gesänge: Ausdrucksstarke Melodien waren im Hammer Kulturhaus zu hören. |
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Hamm. Lieder, Geschichten und Anekdoten aus einer fremden Kultur, melancholische und heitere Lieder in einer ungewohnten Sprache. Die Zuhörer im Hammer Kulturhaus erlebten einen außergewöhnlichen musikalischen Abend, bei dem auch die Prise "Humor" nicht fehlte. Beim Konzert der Sängerin Esther Lorenz und des Gitarristen Peter Kuhz war das Publikum ein Teil einer Reise durch die jüdische Musikgeschichte. Diese bot zahlreiche Raritäten in einem ausdrucksstarken musikalischen Querschnitt. Esther Lorenz schaffte es auf Anhieb, die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen. Ihre ausdrucksstarke, über mehrere Oktaven glockenklare Stimme passte ausgezeichnet zu den vorgetragenen Stücken. Zudem verstand sie es glänzend, mit ihren Erläuterungen und Übersetzungen der Texte zwischen den Gesangsbeiträgen dem Publikum die Inhalte der Lieder und Psalme sowie jüdische Weisheiten näher zu bringen. Einfühlsam begleitete Peter Kuhz vor den zahlreichen Besuchern den Gesang von Esther Lorenz. Die Reduktion auf Gitarre und Gesang reichte vollkommen, um die Faszination der hebräischen Folklore darzustellen. Das Programm gestaltete sich sehr abwechslungsreich. Melancholische Stücke wechselten sich mit beschwingten Beiträgen ab. Zwei Gitarrensolos von Peter Kuhz verdeutlichten dessen Fingerfertigkeit. Mit dem Psalmgesang "Yerarecha" und "Kol ha olam Kulo" (Die Welt ist eine schmale Brücke, die ohne Furcht und aufrecht überquert werden soll) begann die musikalische Reise durch das Judentum. Nach "Macha" (Der Morgen, der den Frieden bringt) von der bekannten israelischen Komponistin Naomi Shemer waren "Od lo ahavi dai" und das Liebeslied "Hayu Leiloth" zu hören. Mit "Una Macica" dann eine Hommage an sephardische Juden, die sich nach der Vertreibung aus Spanien überwiegend in Mitteleuropa ansiedelten. Von und über Gott gesprochen wurde mit dem Lied "Dodi li". Nach der Pause übermittelte die Sängerin mit "Ele chamda libi" bereits gute Wünsche zum neuen Jahr. Mit voller Hingabe interpretierte Esther Lorenz das israelische Schlaflied "Laila, Laila" und das aus dem Jemen stammende jüdische Volkslied "Kir ja". Dem "In Eslkached" lag der Psalm 137 zu Grunde. Nach "Roni vi Sinchi" und einem Hochzeitslied erklang "Yom enamonti d’um". Ein Lächeln ging bei der Übersetzung des letzten Liedes durch die Reihen. Ein spanischer Text erzählte von einer Frau, die bei Mondschein einen Mann kennen lernte. Am folgenden Tag beschloss sie dann, sich das nächste Mal bei Sonnenschein zu verlieben, da ihr Geliebter doch nicht ganz ihren Vorstellungen entsprach.
Bei allen Vorträgen kam die Lebensfreude jüdischen Glaubens zum Ausdruck, die spürbar auf die Zuhörer übersprang. Beeindruckend war die Stimmfülle und Klangfarbe im Gesang von Esther Lorenz, ebenso das virtuose Gitarrenspiel. Peter Kuhz zeigte sich als wahrer Künstler an seiner Gitarre, mit Ruhe und Ausgeglichenheit begleitete er Esther Lorenz. Am Ende des überaus gelungenen Konzertes gab es verdienten Applaus, der in Zugaben überleitete. (Rolf-Dieter Rötzel)
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Eindrucksvoll interpretierten Esther Lorenz und Peter Kuhz bei ihrem Konzert im Hammer Kurhaus hebräische, sakrale und weltliche Lieder aus dem alten und neuen Israel. Foto: Rolf-Dieter Rötzel |
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Nachricht vom 18.11.2007 |
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