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Nachricht vom 17.07.2024
Region
Krankenhaus Kirchen: Schließung der Neurologie und ausgedünnte Personaldecke
Nachdem das Krankenhaus in Altenkirchen offenbar entgegen erster Pläne nun doch nur noch ein MVZ sowie eine Kinder- und Jugendpsychiatrie behalten wird, gibt es auch für Kirchen keine guten Nachrichten. Laut eines Sprechers der DRK Trägergesellschaft Süd-West kommt es zur Schließung der recht neuen Neurologie. Doch auch weitere Abteilungen kämpfen.
Symbolfoto (Foto: Pixabay)Kirchen. Laut Aussage der DRK Trägergesellschaft Süd-West vom 17. Juli kommt es nicht nur in Altenkirchen zu weiteren Nachjustierungen, auch in Kirchen sei man nun gezwungen, Veränderungen vorzunehmen. Zum Standort Altenkirchen berichteten wir bereits hier. Die wohl einschneidendste Veränderung in Kirchen ist die Schließung der Fachabteilung der Neurologie, welche sich erst vor vier Jahren im Jahr 2020 etablierte. Bis Ende der Woche sollen alle Mitarbeiter, welche von der Schließung der Neurologie in Kirchen betroffen sind, informiert werden. Laut DRK sei man bereits mit dem Gesamtbetriebsrat im Gespräch, um den betroffenen Fachkräften Alternativen innerhalb des Verbunds anbieten zu können.

Bereits vor wenigen Tagen meldete sich auch die FDP-Kreistagsfraktion im Kreis Altenkirchen in Bezug auf den Krankenhausstandort Kirchen zu Wort und drückte die große Sorge aus, dass es im Krankenhaus Kirchen nach wie vor einige Unklarheiten und Unsicherheiten gebe - bereits vor Bekanntwerden der Schließung der Neurologie. Durch ein Rundschreiben von Dr. Erik Becker, Obmann der Kreisärzteschaft, an alle Ärzte im Kreis Altenkirchen wurde bekannt, dass im Krankenhaus Kirchen die Abteilung der Gastroenterologie personell so massiv ausgedünnt sei, dass nur noch eine Notfallversorgung von Patienten möglich sei. Geplante Untersuchungen und Aufnahmen seien derzeit auf Eis gelegt und nicht möglich. Außerdem könnten aktuell durch Personalmangel nur knapp die Hälfte der Betten belegt werden.

Doch damit nicht genug. Auch die Urologie hängt in der Luft. "Nachdem zielführende Gespräche mit einem Siegener Krankenhaus vom MVZ Urologie Kirchen geführt wurden, wurden diese kurzfristig von der DRK Trägergesellschaft in Mainz ohne eine neue Perspektive aufzuzeigen, gestoppt. Gerade die Urologie in Kirchen ist für die ambulante Versorgung weit über den Oberkreis absolut unabkömmlich, da hier sehr viele Tumorpatienten und chronisch kranke urologische Patienten dauerhaft versorgt werden müssen", so die Kreistagsfraktion der FDP. Und auch die Chefarzt-Position der Pädiatrie ist weiterhin unbesetzt, was wiederum die Geburtshilfe und das Perinatalzentrum besorgt - schließlich war diese Kombination der Versorgung der Grund für die Verlegung der Geburtshilfe aus Hachenburg nach Kirchen.

Selbst Landrat Dr. Peter Enders äußerte sich kurzfristig aus seinem Urlaub heraus zu den besorgniserregenden Informationen zur weiteren Dezimierung des Standorts Altenkirchen: "Für mich ist damit eine Grenze überschritten worden, zumal auch aus dem Umfeld des Krankenhauses in Kirchen sehr beunruhigende Nachrichten zu uns durchdringen", so der Landrat. Enders erinnert daran, dass Minister Hoch erst vor wenigen Monaten die stationäre Versorgung in der Region als gesichert eingestuft habe. Da sei die Ausgangslage aber noch eine ganz andere gewesen. Der Landrat bittet nunmehr darum, dass die Situation von Mainz aus neu bewertet wird und lädt alle Beteiligten zu einem runden Tisch ein, um möglichst zeitnah die Perspektiven zu klären.
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