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Nachricht vom 24.07.2024
Wirtschaft
Cannabis auf Rezept: Was hat die Teillegalisierung für Auswirkungen?
RATGEBER | Bereits seit 2017 wird in Deutschland Cannabis auf Rezept als Medikation verschrieben. Die Hürden sind jedoch hoch und Cannabis als Therapieform war bisher nur in Ausnahmefällen möglich. Seit April 2024 wurden die Cannabis-Gesetze nun aber deutlich gelockert. Welche Auswirkungen hat das also für jene Personen, die aus medizinischen Gründen auf Cannabis zurückgreifen oder sich für ein Rezept interessieren?
Foto Quelle: pexels.com / <a href=https://www.pexels.com/de-de/@mccutcheon/ target=_blank rel=nofollow>@mccutcheon</a>Der Weg zum medizinischen Cannabis bleibt eine Hürde
Bis zum 01. April 2024 mussten Ärzte in Deutschland ein eigenes Betäubungsmittelrezept ausstellen, damit ihre Patienten an medizinisches Cannabis kommen können. Dieses war mit umfangreichen Bedingungen verknüpft, etwa einer erfolglosen Therapie mit anderen Behandlungsmethoden. Seit der Teillegalisierung kann die Verordnung aber auch einfach per normalem Rezept des Hausarztes erfolgen.

Bei den folgenden Erkrankungen bzw. Symptomen ist es oft möglich, medizinisches Cannabis verschrieben zu bekommen:

● chronische Schmerzen
● Schlaflosigkeit
● Spastiken
● Multiple Sklerose
● Magersucht, ungewollt Gewichtsabnahme oder andauernde Übelkeit

Die Therapie mit Cannabis ist seit dem 01.04. legal und ohne großen Aufwand umsetzbar
Da der Besitz von Cannabis bis zum 01. April 2024 in Deutschland eine Straftat darstellte, war eine Eigentherapie auf legalem Wege ohne medizinisches Rezept nicht möglich. Seit der Teillegalisierung sieht die Gesetzeslage nun aber anders aus und rein theoretisch gibt es die Möglichkeit, bei Beschwerden z.B. zur Cannabiszigarette zu greifen. Cannabis wird nämlich nachgesagt, gegen verschiedenste Symptome wie Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Schlafprobleme helfen zu können. Da hinter den vermeintlich recht harmlosen Symptomen aber auch immer eine ernst zu nehmende Krankheit stecken könnte, sollte bei andauernden Beschwerden stets ein Arzt aufgesucht werden. Mit dem Arzt Ihres Vertrauens kann dann aber durchaus über eine Cannabis-Therapie gesprochen werden. Als Patient kann man sich inzwischen auch selbst bereits umfassend über Cannabisblüten und ihre Wirkung informieren. Dafür gibt es unabhängige Vergleichswebseiten, die einen ersten Überblick über beliebte Blüten, Wirkung und Preis geben und als Basis für das Arztgespräch dienen.

Dank der Teillegalisierung muss Cannabis nämlich nicht mehr illegal vom Dealer auf der Straße gekauft werden. Mit Rezept (z.B. von Hausarzt oder Online-Sprechstunde) kann das Cannabis von zahlreichen Apotheken bezogen oder per Liefer-Apotheke direkt nach Hause versendet werden. So kann die hohe Qualität der Blüten sichergestellt werden und nach der Freigabe vom Arzt spricht nichts gegen einen Joint, um gewisse Beschwerden lindern zu können. (prm)
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