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Nachricht vom 25.01.2012 |
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Fußball-Nationalspieler Cacau zu Gast beim 15. Neujahrsempfang in Hamm |
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„Vorbild sein“, unter diesem zur Zeit aktuellen und facettenreichen Leitgedanken stand der 15. gemeinsame Hammer Neujahrsempfang, in dessen Mittelpunkt Fußball-Nationalspieler Cacau vom VfB Stuttgart sowie Dipl. Sportlehrer und DFB-Fußballlehrer Frank Schaefer, derzeit Koordinator Talententwicklung des 1. FC Köln, in einer von Dietmar Ness (profipartner24) moderierten Gesprächsrunde über ihren christlichen Glauben, ihr Verhältnis zu Jesus Christus und ihren Werdegang sprachen. |
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Hamm. In Hamm ist es zur Tradition geworden, das neue Jahr im Zeichen der Gemeinsamkeit und der Gemeinschaft zu beginnen. Eingeladen zum Neujahrsempfang hatten Pfarrer Holger Banse als Vorsitzender des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Hamm, Pfarrer Bruno Nebel als Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Katholischen Kirchengemeinde Hamm sowie Bürgermeister Rainer Buttstedt für die Verbandsgemeinde Hamm.
Entgegen der gewohnten Praxis der Vorjahre begann der Neujahrsempfang diesmal mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Evangelischen Kirche, dem sich dann die Gesprächsrunde mit den beiden bekannten Fußballern Cacau und Schäfer unmittelbar anschloss. Der in den vergangenen Jahren mit und unter den Vereinen, Kommunalpolitiker, Verbänden, Institutionen, Vertretern aus Handel und Gewerbe begonnene zukunftsweisende Dialog und Gedankenaustausch wurde dann im Dietrich-Bonhoeffer-Haus fortgeführt; in den Räumen des Jugendzentrums fand eine Autogrammstunde mit Cacau statt.
Unter den zahlreichen Ehrengästen in der gut besuchten Evangelischen Kirche waren auch die Landtagsabgeordneten Torsten Wehner und Dr. Peter Enders sowie Vorstandsvorsitzender Christoph Waffenschmidt von World Vision - deren Botschafter Cacau neben seiner Repräsentantschaft für die Stiftung Deutsche Kindersuchthilfe ebenfalls ist.
Im ökumenischen Gottesdienst, der von Pfarrer Holger Banse, Pfarrer Bruno Nebel, Bernhild Hoffmann und Franz Rohringer gestaltet wurde, thematisierte Banse in seiner Predigt, die er unter 1. Thessalonicher, Kapitel 1, Verse 4 bis 7 stellte, den Leitgedanken des Neujahrsempfang „Vorbild sein“ und ging auf den Vertrauensschwund in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
Um Vorbild zu sein, bedarf es keiner außergewöhnlichen Leistung
Auf die christliche Gemeinde in Thessalonike, die Paulus als Zweite auf europäischem Boden gründete, sei der Apostel immer besonders stolz gewesen. Er stellte diese als Vorbild hin, lobte deren Glauben, das lebendige Gemeindeleben und das soziale Engagement.
Vorbild sein. „Unzählige Christen waren es über Jahrtausende hinweg und sind es auch heute noch“, bekundete Banse. Unter dem Deckmantel einer vermeintlichen Christlichkeit wären jedoch auch menschenverachtende Taten begangen worden. Dieser Missbrauch habe Abkehr und großes Misstrauen gesät. Dabei sei der Schwund von Vertrauen aber nicht nur ein Merkmal der Kirche, sondern auch der Politik und der Gesellschaft.
„Aber das darf so nicht weitergehen. Alle in diesen Bereichen Tätigen und Verantwortlichen müssen wieder durch ihr Leben, durch ihr Tun und Reden Vertrauen schaffen. Wir müssen wieder Vorbilder sein oder werden. Gerade im Blick auf unsere Kinder, die Jugendlichen hier und überall. Jeder Mensch braucht Vorbilder, an denen er sich orientieren kann, Ideale und Menschen die Gutes tun, die die Gerechtigkeit und den Frieden lieben, danach reden und handeln.“
Nicht jeder müsse, um Vorbild zu sein, im Rampenlicht stehen, ein Spitzensportler oder Superstar sein. Jesus sei auch kein Superstar gewesen. „Er war die menschgewordene Liebe Gottes und trotzdem ein einfacher Mensch, gewann mit Worten und Taten das Vertrauen der Menschen, lebte die zehn Gebote vor und ein Leben für die Anderen.“
Um Vorbild zu sein, bedürfe es keiner 'außergewöhnlichen' Leistung. „Das kann ich so, wie ich bin, dort wo ich arbeite oder bin. Wenn ich im Vertrauen auf Gott den Weg gehe, den er mir gewiesen hat, dann kann ich egal wie alt oder jung, ob Mann oder Frau, ob Arzt oder arbeitslos, ob gesund oder krank, überall, in Familie, in Schule, am Arbeitsplatz oder im Verein in der Nachfolge Jesu Vorbild sein,“, bekundete Banse abschließend.
Glaube ist ein Fundament im Leben
Ist Glaube im Profifußball eine Privatsache oder darf man sich im harten Bundesligageschäft als Christ darstellen? Cacau, bekennender Christ und 21-facher deutscher Nationalspieler sagte dazu einmal: „Gott ist nur ein Gebet von uns entfernt.“ Glaube sei keine Religion, sondern eine aktive Beziehung zu Jesus Christus, bekundete Dipl. Sportlehrer Frank Schaefer sein Verhältnis zum Glauben in der von dem in Bruchertseifen wohnenden Dietmar Ness (profipartner24) moderierten lockeren Gesprächsrunde, in der beide Sportler überaus sympathisch, menschlich und authentisch rüber kamen.
Der 48-jährige Frank Schaefer ist bereits seit 29 Jahren als Trainer – bis auf eine kurze Zeit immer beim 1. FC Köln – tätig. Auf Grund einer Verletzung konnte er den Fußballsport nicht mehr ausüben und übernahm deshalb in jungen Jahren eine B3-Jugend, die bis zu diesem Zeitpunkt nie beachtet wurde. Er setzte sich für die Jugendlichen ein und merkte schnell, dass, wenn man Leute stark macht, diese auch Leistungen erbringen. In seiner weiteren Trainerlaufbahn war für Schaefer immer wieder Lernen angesagt. Die Freizeit wurde teilweise damit verbracht, anderen Trainern zuzuschauen, um weiter nach oben zu kommen.
Auf die Frage von Dietmar Ness, wie es um die Integration im Deutschen Fußball stehe, antwortete Schaefer, dass die Vereine bei der Verpflichtung von ausländischen Spielern eine hohe Verantwortung übernähmen. „Diese Spieler erfahren unsere Unterstützung. Wichtig ist, dass beide Seite aufeinander zu gehen, dass fremdsprachige Spieler die deutsche Sprache lernen und dass beide Seiten offen und ehrlich miteinander umgehen.“ Jugendliche Spieler benötigten dabei eine orientierende Hand.
Weiter plauderte Schaefer als Kölner über Fußball in Köln - in dem er bis zum Cheftrainer des Bundesligisten 1. FC Köln aufstieg -, von extremen Situationen, in denen sich jeder glücklich schätzen könne, von einer funktionstüchtigen Familie aufgefangen zu werden. Zudem sei der Glaube in stressigen Zeiten ein breites und wertvolles Fundament. Weiter auf den Glauben angesprochen entgegnete Schaefer, es gehe diesbezüglich nach Gottes Zeitplan und nicht nach dem der Menschen. Man werde auf Abruf keine Antwort von Gott erhalten, dürfe dann jedoch nicht ungeduldig werden, sondern müsse Gott vertrauen.
Cacau, der eigentlich Claudemir Jeronimo Barretto heißt, ist gleichermaßen von Gott und Fußball begeistert und wann immer er die Gelegenheit dazu bekommt, bekennt er: Ich glaube an Jesus Christus. Für den Fußballstar ist dabei der christliche Glaube nicht nur Beiwerk, sondern eine Grundlage für alles, was er tut. Neben dem Fußballspielen ist Cacau häufig für Gott in Schulen, Gottesdiensten und Gemeinden unterwegs und berichtet Jugendlichen und Fußballfans von seinem Glauben und möchte, dass der christliche Glaube unter die Menschen kommt und Mut machen, in der Bibel zu lesen. Sein wichtigster Mitspieler ist dann Jesus Christus.
Mit Jesus an seiner Seite erfährt man Liebe und Geborgenheit
Wie die meisten Brasilianer wurde auch Cacau, der vor vier Jahren bereits bei der Übergabe der neuen Flutlichtanlage in Bruchertseifen weilte, im Glauben an Jesus Christus erzogen. In der Gesprächsrunde tauchte der Fußballstar in seine Kinder- und Jugendzeit ein und erzählte, in welch ärmlichen Verhältnissen, teilweise ausgegrenzt, er aufwuchs. Seine ganze Hoffnung setzte er dabei auf den Fußball, stellte sich vor, durch diesen das Leben seiner Familie und von sich ändern zu können.
Nach dem er in der Jugendmannschaft einen Platz erobert hatte, begann beim ihm der Traum vom Profifußballer. Doch dann brach für ihn die Welt zusammen. Der Verein hatte einen neuen Trainer verpflichtet, der weitere Spieler mitbrachte und er stand auf einmal draußen. Frustration und Traurigkeit stellten sich ein. Wie sollte es weitergehen?, fragte er sich, da immer weitere Enttäuschungen hinzu kamen.
Dann durfte er bei einem Hallenfußballturnier mitspielen. Ein Freund sprach mit ihm über Jesus. Einige Zeit später kam sein Bruder, der in einer anderen Stadt wohnte, nach Hause auf Besuch. „Im Gespräch mit ihm merkte ich, dass bei ihm etwas Außergewöhnliches passiert sein muss“, erzählte Cacau weiter. „Mein Bruder hatte sich verändert und erklärte mir, dass auch ich Jesus kennen lernen müsste. Er stellte mir dann immer wieder Jesus vor und ich wollte dann einfach mehr erfahren, begann in der Bibel zu lesen, mit Jesus zu leben und das nicht nur sonntags oder feiertags. Dann habe ich den Entschluss gefasst, Jesus in mein Herz aufzunehmen und mit ihm zusammen den weiteren Weg zu beschreiten. Mein Leben änderte sich fortan total. Heute weiß ich, dass man mit Jesus an seiner Seite ein erfülltes Lebens führt. Er ist immer da, in der Schule, auf dem Fußballplatz, in der Freizeit – überall.“
Humorvoll ging Cacau auf den Beginn seiner Fußballlaufbahn in Deutschland ein, die beim fünftklassigen Münchener Verein „Türk Gücü“ begann. Der dortige Trainer sprach nur türkisch, was dann ins Deutsche übersetzt wurde. „Aber ich verstand weder deutsch noch türkisch“, bekundete lächelnd Cacau. Der Fußball führte ihn dann zum 1. FC Nürnberg und von dort zum VfB Stuttgart.
Als einen besonderen und stets überwältigenden Moment bezeichnete Cacau für Deutschland zu spielen. In seinen weiteren Ausführungen geriet er dann förmlich ins Schwärmen, die Augen funkelten, als er über sein erstes WM-Tor für Deutschland erzählte. Bei der WM 2010 wurde er im deutschen Auftaktspiel gegen Australien in der 68. Minute eingewechselt, um dann nach knapp zwei Minuten den 4:0 Endstand zu erzielen. In den Bruchteilen von Sekunden vor dem Torerfolg sei seine Kinder- und Jugendzeit mit den vielen Fußballträumen an ihm vorbei geflogen. „Ich war wieder in einem meiner Kinderträume, war dann doch ein Teil einer Fußball-Weltmeisterschaft und stand kurz davor, ein Tor zu erzielen.“
Der 31-jährige Nationalspieler ist heute auch DFB-Integrationsbotschafter und hier es geht es in erster Linie darum, Vorbild zu sein, vor allem für Migranten. Mit seiner Erfahrung und anhand seines Werdegangs möchte er mit dazu beitragen, dass eine Integration einfach sein kann, vorausgesetzt man bringt die Offenheit dafür mit.
Nach seinen fußballerischen Ausführungen ging Cacau in eine kleine Andacht über und betonte, dass alle Menschen für Gott wichtig sind, Gott alle Menschen lieb hat und kennt und mit ihnen einen klaren Wege gehen möchte. „Gott will, dass wir seine Freunde werden.“ (rö)
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