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Pressemitteilung vom 13.09.2024 |
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Region |
Faszinierende Fachwerkhäuser: Einblicke in die Kinderuni der Universität Siegen |
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Die jungen Teilnehmer der Kinderuni der Universität Siegen erfuhren spannende Details über die besondere Bauweise von Fachwerkhäusern im Dreiländereck. Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Christian Berger erläuterte, warum diese Bauten nicht nur architektonisch interessant sind, sondern auch Künstler wie das Fotografen-Ehepaar Bernd und Hilla Becher in ihren Bann ziehen. |
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Siegen. Fachwerkhäuser prägen das Bild vieler Dörfer und Städte in der Region. Besonders faszinierend fanden sie die Fotografen Bernd und Hilla Becher, die zahlreiche dieser Bauten im Dreiländereck fotografierten. Ihre Aufnahmen sind im Museum für Gegenwartskunst in Siegen zu sehen. Prof. Dr. Christian Berger erklärte den Kindern im Friedrich-Schadeberg-Hörsaal am Campus Unteres Schloss, warum gerade diese heimischen Bauten so besonders sind.
Berger baute auf das Grundwissen der acht- bis zwölfjährigen Teilnehmer und bezog sie aktiv in seine Veranstaltung ein. Er zeigte das Foto einer schlichten Fachwerkhausseite ohne Fenster und forderte die Kinder auf, genau hinzuschauen. "Manchen von Euch kommen die Bilder sicherlich bekannt vor", sagte Berger. Die Kinder antworteten: "Das Haus ist ganz schön alt", "Das Haus ist schwarz-weiß", "Das Haus hat Balken", "Das Haus ist hoch". Berger wies darauf hin, dass die Fassade aus (fast) Quadraten, unterschiedlich großen Rechtecken und Dreiecken besteht. „Die Formen sind nicht gleich, es gibt aber Regeln“, erklärte er. Diese besondere Anordnung der Balken habe das Fotografen-Ehepaar Becher fasziniert: "Sie haben ganz genau hingeschaut."
Alle Fotografien der Bechers sind in Schwarz-Weiß gehalten. Berger erklärte: "Die Bechers haben mit speziellen Filmen und Kameras gearbeitet und nie farbig fotografiert." Die Bilder zeigen viele Grautöne und wurden meist bei bedecktem Himmel aufgenommen. Die Kamera stand zumeist auf einem Stativ mit ausreichend Abstand zum Objekt, manchmal auch auf einem Leiterturm.
Bauweise der Fachwerkhäuser eine Siegerländer-Erfindung
Ein Fachwerkhaus ist ein mit Stäben und Balken "gespannter" Bau. Für die hiesige Region typisch sind Fachwerkhäuser mit großen, weißen Gefächern. Berger erläuterte: "Dafür musste die Füllung leicht und besonders stabil sein." Als Füllmaterial diente Bimsstein aus der Umgebung von Koblenz. Bimsstein ist leicht, löchrig, stabil und schwimmt auf Wasser. "Bei dieser Bauweise wird weniger Holz benötigt", fügte Berger hinzu. Diese Bauweise sei eine Siegerländer-Erfindung und knapp 200 Jahre alt.
Auch Schindelverkleidungen auf der "Wetterseite" sind typisch für das Dreiländereck. Sie schützen das Fachwerk vor Wind und Regen. Einige der Fotografien von Bernd und Hilla Becher zeigen Fachwerkfassaden noch im Originalzustand, bevor sie in jüngerer Vergangenheit mit Schindeln verkleidet wurden. (PM/red) |
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Pressemitteilung vom 13.09.2024 |
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