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Nachricht vom 15.09.2024
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Westerwälder Holzpellets GmbH feierte Tag der offenen Tür und großes Besucherfest
Markus Mann und sein Team kann man nur beglückwünschen, auch in diesem Jahr den Tag der offenen Tür in Langenbach bei Kirburg durchzuführen. Bereits kurz nach der offiziellen Eröffnung fanden sich viele interessierte Menschen auf dem großen Betriebsareal ein, um Wissenswertes zu erfahren, aber auch um Spaß und Unterhaltung zu haben.
Markus Mann (rechts) und sein Sohn Julius Mann. (Alle Fotos: Wolfgang Rabsch)Langenbach b. Kirburg. Bereits 1991, also vor 33 Jahren, gründete Markus Mann die Firma MANN Windenergie KG, um sich von ausländischem Öl und Gas unabhängig zu machen. Es folgten MANN Naturenergie GmbH & Co. KG (1994) und Westerwälder Holzpellets GmbH (2001). Markus Mann war überzeugt, dass der regionale Rohstoff Holz die fossilen Rohstoffe ersetzen kann. Holz ist zudem eine erneuerbare Energiequelle und beim Heizen auch CO₂-neutral. Die ständig wachsende Nachfrage nach Holzpellets hatte zur Folge, dass das Firmengelände in Langenbach sich enorm vergrößerte, heute etwa 100 Mitarbeiter beschäftigt sind und damit ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor in der Region entstanden ist.

Mit der im September 2017 in Betrieb genommenen SEO-Anlage (Anlage zur Stofflichen-Energetischen-Optimierung) wurde ein innovatives Sägewerk in die Produktionsabläufe integriert und erzeugt damit neben Schnittholz den überwiegenden Teil der in der Pellet-Produktion benötigten Rohstoffe selbst.

Pellets bestehen zu 100 Prozent aus naturbelassenem Holz. Sie werden aus Hobel- und Sägespänen, einem Nebenprodukt der Holz verarbeitenden Industrie, hergestellt. Um Pellets zu produzieren, muss demnach kein einziger Baum extra gefällt werden. Pellets entstehen ohne Zusatz von chemisch-synthetischen Bindemitteln aus unbehandelten Hobel- und Sägespänen, die unter hohem Druck verdichtet werden. Der Rohstoff für die Herstellung von Holzpellets ist ein Neben-, wenn nicht sogar ein Abfallprodukt der Holz verarbeitenden Industrie und damit kostengünstig verfügbar. Die Qualität der eingesetzten Späne allerdings spielt für ein hochwertiges Endprodukt eine entscheidende Rolle.

Einige Fakten zu der Westerwälder Holzpellets GmbH
Etwa 120.000 Festmeter Fichtenholz werden jährlich verarbeitet. An jedem Tag liefern bis zu 18 Holztransporter das Holz an, daraus werden bis zu 50.000 Tonnen Pellets pro Jahr und 45.000 Kubikmeter Schnittholz hergestellt. Von zwölf Lkw, mit denen die Pellets transportiert werden, sind sieben Lkw elektrisch betrieben. Schon 1991 nahm der Vorläufer der heutigen Firma die erste Windkraftanlage in Rheinland-Pfalz mit 150 KW in Betrieb. Auslösender Grund für den Bau der Windkraftanlage war der erste Golf-Krieg.

Firmenflotte komplett auf E-Mobilität umgerüstet
Zur Reduzierung des Firmen-Carbon-Footprints wird verstärkt auf E-Mobilität der Mitarbeiter gesetzt. Elf zusätzliche E-Pkw wurden für die Pendler bestellt. Insgesamt hat der vollelektrische Firmenfuhrpark eine Stärke von sage und schreibe 47 Fahrzeugen. Die ersten E-40-Tonner wurden im Herbst 2022 in Dienst gestellt (Der WW-Kurier berichtete).

2001 wurde die erste großtechnische Holzpellet-Produktion in Betrieb genommen, 2007 erfolgte der zu 100 Prozent eigenständige konzernunabhängige Vertrieb von Grün-Strom durch MANN-Strom. Erzielte Gewinne werden vollständig in den Standort Langenhahn investiert, um die Energieversorgung in der Region zu gewährleisten.

Großes Interesse bei den Betriebsführungen
Bereits am frühen Morgen stand fest, dass der Tag der offenen Tür ein großer Erfolg werden würde, da schon bei der ersten Führung durch Julius Mann mehr als 30 Personen teilnahmen. Zu Julius Mann ist zu sagen, dass er als Sohn von Geschäftsführer Markus Mann, nach Beendigung seines Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens, in den Familienbetrieb einsteigen wird. Somit ist die Fortführung des Unternehmens durch die nächste Generation gesichert.

Die meisten Besucher zeigten sich sehr erstaunt, wie die Abläufe der Produktion der Pellets geregelt sind und wie viele Arbeitsgänge erforderlich sind, bis das Produkt in den Handel gehen kann. Julius Mann konnte den Interessierten die Abläufe anschaulich darstellen und viele Fragen verständlich beantworten. Am Ende der Betriebsführung durfte er sich über anerkennenden Beifall der Teilnehmer freuen.

Der Besuchertag war auch ein Familienfest
Im Laufe des Tages strömten immer mehr Menschen auf das Betriebsgelände, darunter auch Familien, bestehend aus Großeltern mit ihren Kindern und Enkelkindern. Auch für die Kleinen war Unterhaltung geboten: Im Mittelpunkt standen die Dampfwalze "Julia" und weitere dampfbetriebene Fahrzeuge, mit denen Rundfahrten auf dem Betriebsgelände durchgeführt wurden. Einige Firmen präsentierten sich mit Ständen, die sich alle mit dem Thema "Erneuerbare Energien" befassten. In Halle 1 konnten die Besucher bei Kaffee und Kuchen, sowie leckerer Bratwurst vom Grill entspannen.

Am Ende des Tages zog Markus Mann sicherlich ein zufriedenstellendes Fazit. Der jährlich stattfindende Besuchertag erwies sich einmal mehr als erfolgreich und so steht der Neuauflage 2025 nichts im Wege. (Wolfgang Rabsch)
       
       
       
 
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