AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 17.09.2024
Wirtschaft
Die Reiseapotheke - so wichtig wie die Reisetasche
RATGEBER | Es gibt gute Gründe dafür, warum der Verbandskasten im Auto verpflichtend mitgeführt werden muss: Wer sich unterwegs verletzt, findet in diesem kleinen Kasten alles, was man für eine Erstversorgung benötigt. Doch der Verbandskasten liefert gleich an zwei Stellen Anlass zum Weiterdenken. So ist es durchaus sinnvoll, den Inhalt um Präparate wie Kopfschmerzmittel oder regelmäßig benötigte Medikamente zu ergänzen. Und: Prinzipiell kann man die so entstehende Reiseapotheke nicht nur bei Autofahrten, sondern bei jeder Art von Reise gebrauchen.
KI generiertes BildWas unterscheidet den Verbandskasten von der Reiseapotheke?
Der Verbandskasten und die Reiseapotheke dienen beide der medizinischen Versorgung, unterscheiden sich jedoch in ihrem Inhalt und Zweck. Ein Verbandskasten ist in erster Linie für die Erste Hilfe konzipiert und enthält Materialien wie Verbände, Pflaster, Desinfektionsmittel und andere Utensilien, die bei akuten Verletzungen oder Notfällen benötigt werden. Er ist darauf ausgelegt, schnelle Hilfe zu leisten, bevor professionelle medizinische Unterstützung eintrifft.

Die Reiseapotheke hingegen umfasst eine breitere Palette von Medikamenten und Hilfsmitteln, die auf die individuellen Bedürfnisse des Reisenden abgestimmt sind. Dazu gehören Schmerzmittel, Mittel gegen Übelkeit, Allergiemedikamente und spezifische Medikamente für chronische Erkrankungen.

Es gibt allerdings kein Gesetz, das eine Kombination aus Verbandskasten und Reiseapotheke verbietet. Zwar gibt es eine gesetzlich vorgeschriebene Grundausstattung des Verbandskastens, die jederzeit schnell griffbereit sein muss. Wer wegen einer Vorerkrankung ein Notfallmedikament mitführen muss, kann selbiges aber optimal im Verbandskasten unterbringen, ggf. auch mit einem schriftlichen Hinweis für Ersthelfer.

Mitgeführte Schmerzmittel sind auch schon bei kurzen Strecken sinnvoll. Abhängig von den individuellen Aktivitäten können hier auch ergänzende Mittel wie D-Mannose einen Platz finden. In der warmen, sonnigen Jahreszeit ebenfalls wichtig sind Sonnenmilch und ein Mittel gegen Insektenstiche. Mitgeführtes Tyrosin kann zudem die Aufmerksamkeit erhöhen und zur Stressbewältigung beitragen. Beides ist auf Reisen von immenser Bedeutung.

Warum nicht bei Bedarf unterwegs besorgen?
Das kann bereits bei einem Tagesmarsch durch den Westerwald zu einem Problem werden. Denn Apotheken findet man leider nicht in der freien Natur – und an Sonn- oder Feiertagen sollte man sich lieber auf die Suche nach der Nadel im Heuhaufen machen. Verschreibungspflichtige Medikamente oder spezielle Nahrungsergänzungsmittel wie Tyrosin zu bekommen, ist dann nochmal eine Schwierigkeit für sich. Und: Was bei einem Ausflug in der Region gilt, trifft auf Fernreisen mindestens ebenso zu, wenn man sich in einer fremden Sprache zu einer Apotheke durchfragen und dort mühsam verständlich machen muss.

Worin finden Reiseapotheke und Verbandszeug ihren Platz, wenn man mit einem anderen Verkehrsmittel unterwegs ist?
In der Regel ist es empfehlenswert, beides griffbereit im Handgepäck zu transportieren. Anders ausgedrückt: Lieber in der Handtasche als tief im Koffer vergraben – und besser in einem äußeren Fach als weit im Inneren des Rucksackes. Allerdings reichen meistens kleine Gebinde, zumal man sich bei Flugreisen beispielsweise bei Sonnencreme an die Mengenbeschränkungen für transportierte Flüssigkeiten halten muss. Wer bei einer längeren Reise bestimmte Inhalte aus der Reiseapotheke in größeren Mengen benötigt, kann den größten Teil davon am Zielort aus dem Reisekoffer holen. (prm)
Nachricht vom 17.09.2024 www.ak-kurier.de