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Nachricht vom 27.09.2024
Kultur
Wundertütenpoetin Tina Hüsch zelebrierte den Kampf der Geschlechter im Stöffel-Park
"Komm vorbei und erlebe diesen Abend voller humorvoller Einblicke in die faszinierende Welt von Mann und Frau", so hatte Tina Hüsch, die Wundertütenpoetin, in die Alte Schmiede im Stöffel-Park eingeladen.
Impressionen (Alle Fotos: Wolfgang Rabsch)Enspel. Obwohl in Enspel, wie im gesamten Westerwald, ein fast orkanartiger Sturm mit Starkregen tobte, konnten die äußeren Umstände viele eingefleischte Fans von Tina Hüsch nicht davon abhalten, der Wort- und Gefühlsakrobatin aus Bad Marienberg zu lauschen. Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, denn Tina Hüsch hatte sich ein Thema auf die Agenda geschrieben, dass die meisten Besucher Tag für Tag und Nacht für Nacht mit ihren Partnern leibhaftig erleben: Den "Kampf der Geschlechter". Über ihrem Auftritt stand die vielsagende Überschrift: "Warum Männer agieren und Frauen diskutieren."

Komm mit
Bei ihrer Begrüßung steckte die Poetin den Rahmen ab, in der sich ihre Gedichte, Anekdoten und Gefühle bewegen sollten: "Komm mit und entdecke eine Welt der wortgewandten Witzigkeit und melodischen Worte. So kannst Du erleben, wie unser "Poesie-und-Gedudel-Kabarett" die feinen Unterschiede zwischen Mann und Frau auf eine sehr humorvolle Art und Weise enthüllen wird und dadurch ganz neue Sichtweisen entstehen können."

Schlagabtausch, wie im wahren Leben
Tina Hüsch hielt Wort, denn sie deckte schonungslos auf, was die Geschlechter unterscheidet, aber immer augenzwinkernd und nie verletzend, auch als Frau selbstironisch. Die Schwächen auf beiden Seiten der "Gegner" wurden nicht kaschiert und sie ließ nie den Eindruck entstehen, auf der Bühne würde eine militante Feministin stehen, die Männer als Wurzel allen Übels ausgemacht hat. Der Vergleich mit einem Boxkampf ist zutreffend, wenn sich im Ring zwei fast ebenbürtige Gegner beharkten. Meistens war der Kampf ausgeglichen, doch plötzlich musste der Mann einen Tiefschlag unterhalb der Gürtellinie einstecken, was sehr weh tat. Er revanchierte sich mit einem Volltreffer, wodurch sie sich ein blaues Auge einfing. Letztendlich wogte der Kampf hin und her, sodass ein gerechtes Unentschieden herauskam, mit dem beide gut leben konnten.

Einige Highlights des Abends
"Frauen verwenden pro Tag etwa 20.000 Wörter, während Männer mit knapp 6.000 auskommen. - Wenn Frauen sagen, ich bin gleich fertig, dann können Männer erst mal einen neuen Lebensabschnitt beginnen, es wird länger dauern. - Wenn eine Frau: "Ist mir egal" sagt, dann entspricht dies nie der Wahrheit. Ein Mann, der das nach zwei Jahren Beziehung nicht verstanden hat, braucht dringend ein Update. - Männer können nichts gleichzeitig. Nehmen wir mal atmen und denken, deshalb entscheiden sie sich auch immer für Atmen. - Wenn sie sagt: "Es ist alles in Ordnung!", dann bedeutet das nicht das Ende einer Diskussio, es bedeutet den Anfang eines Krieges. - Wenn er sagt: "Das mache ich später", dann bedeutet das, er macht es nie. - Frauen sind nicht logisch, sie bestehen aus Ideologien, Wunschvorstellungen und Scheinbildern. - Solange Frauen Stress machen, diskutieren, reden und schreien, können die Männer sich sicher sein, dass sie geliebt werden. Sobald Frauen hingegen ruhig werden, ist es mit einem Schlag vorbei. - Wenn sie sagt: "Ist mir egal, entscheide Du", sollten Männer wissen, dass es auf der ganzen Welt nur exakt eine richtige Antwort gibt. - Männer sprechen, wenn sie was zu sagen haben. Frauen reden, um sich auszutauschen. - Er: "Was habe ich gemacht?" Sie: "Genau das ist das Problem, Du weißt es selbst nicht."

Garniert wurden die Lebensweisheiten durch wunderschöne Gedichte und Verse von Tina Hüsch, die verkleidet in zarten, romantischen Worten, das Thema des Abends zum Inhalt hatten.

Zufriedene Besucher
Das Resümee des Abends zog Jutta, eine begeisterte Zuschauerin aus Alsdorf, die beim Herausgehen meinte: "Ich bin heute eher zufällig in den Stöffel-Park gekommen, wollte mal etwas Neues erleben. Tina Hüsch hat mich restlos überzeugt, ihr ist die Gabe wohl in die Wiege gelegt worden, Probleme verständlich in einer liebevollen Art zu beschreiben. Tina Hüsch hat ihre Rolle verinnerlicht. Ein Abend zum Entschleunigen und Zurücklehnen."

Während des Auftritts wurde Tina Hüsch von Günter, Achim und Ralf von der Band "Some Songs" im Hintergrund begleitet. Im Rahmenprogramm verblüffte Elias Reissmüller, der in Marburg Sozialarbeit studiert, beim Hantieren von Jonglagen mit Bällen und Keulen. Elias erwies sich dazu als Allrounder mit Gitarre und Gesang, der einige Songs vortrug, für die er sehr viel Applaus erhielt.

Reinerlös für die Kinderkrebshilfe
Neben der Unterhaltung hatte Tina Hüsch auch eine Herzensangelegenheit im Gepäck: Der Eintritt war frei, aber der Verkauf ihrer Bücher, sowie Spenden des Abends, gingen ohne jeden Abzug an die "Freunde der Kinderkrebshilfe Gieleroth / Unnauer Paten e.V." Manfred Franz war als Vertreter des Vereins anwesend und schilderte eindringlich die wichtige Arbeit des Vereins. Er dankte Tina Hüsch, allen Spendern und dem Stöffel-Park, der die Location der Alten Schmiede kostenfrei zur Verfügung gestellt hatte. (Wolfgang Rabsch)
       
       
 
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