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Nachricht vom 29.09.2024
Wirtschaft
Gebäude- und Einbruchssicherheit: Was sollte man hierzu wissen?
RATGEBER | Gemäß des Bundeskriminalamts sollen fast die Hälfte aller Einbrüche scheitern, weil die Diebe nicht in die Wohnungen oder in die Häuser gelangen. Man sagt, dass viele Einbrecher Gelegenheitstäter sind und nach ca. fünf Minuten von ihrem Vorhaben ablassen, wenn sie sich keinen guten Zugang verschaffen können. Die Zeit ist demnach ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, einen Einbruch zu verhindern. Wenn man sein Zuhause schützen möchte, sollte man unter anderem Fenster und Türen gut sichern.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/schluesseldienst-13794927/ target=_blank rel=nofollow>schluesseldienst</a>Die meisten Täter wägen vor einem Einbruch zunächst das Risiko sowie den Aufwand im Verhältnis zum erhofften Gewinn ab. Daher ist es für Gebäudebesitzer/-nutzer sicherlich eine wichtige und sinnvolle Maßnahme, sich um einen ausreichenden Einbruchschutz zu kümmern, um die Aussichten von potenziellen Tätern auf Erfolg zu minimieren. Wichtig dabei ist, dass Maßnahmen an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Es gibt grundlegende Maßnahmen, die dazu dienen, ein Gebäude von außen besser zu schützen:

Fenster und Türen sichern
Eine Haustür und auch Fenster lassen sich zusätzlich sichern. Bei der Haustüre verschließt die 3-Punkt-Verriegelung diese nicht nur mittig, sondern auch unten sowie oben. Wie sicher eine bestehende Haustüre oder Fenster sind, kann man nicht pauschal sagen. Die Sicherheit ist vom Alter, Material als auch von der eingesetzten Schließ- und Sicherungstechnik abhängig. Handelt es sich zum Beispiel um alte Türen oder Fenster aus Holz, lassen sie sich oft schon mit wenig Kraftaufwand eintreten.

Tatsächlich gibt es sehr viele Möglichkeiten, um Türen und Fenster nachzurüsten. Es kann beispielsweise der Einbau eines neuen Haustürschlosses mit einer 3-Punkt-Verriegelung eine sinnvolle Maßnahme sein. Hierbei verschließt der Türrahmen die Tür nicht nur in der Mitte, sondern zusätzlich noch oben und unten.

Verwendet man abschließbare Griffe an den Fenstern, wird dadurch ein leichtes Öffnen der Fensterflügel erschwert, wenn eine Scheibe eingeschlagen wurde oder man ein Fenster in der Kippstellung offen gelassen hat. Um einen besseren Einbruchschutz zu erhalten, wird von der Polizei der Einbau von Fenstern empfohlen, die mindestens Widerstandsklasse 2 (RC 2) haben.

Besondere Schließzylinder, Zusatzschlösser und Riegel
Man kann auch besondere Schließzylinder, Zusatzschlösser und Riegel anbringen, um für mehr Sicherheit zu sorgen. Eine mögliche Variante ist zum Beispiel das Kastenschloss. Im Gegensatz zu dem Profilzylinderschloss schraubt man ein Kastenschloss von innen an eine Eingangs- oder Zimmertür. Bei der Standardausführung ist innen ein Drehknauf und außen ein Außenzylinder vorgesehen. Der Außenzylinder betätigt allgemein von der Außenseite eine Metallzunge, wenn einmal vollständig der Schlüssel umgedreht wird. Glasscheibentüren sollten aus Sicherheitsgründen innen mit einem Innenzylinder ausgestattet sein und keinen Drehknauf haben. Eingesetzt werden Kastenschlösser als zusätzliche Sicherheit an Wohnungsabschlusstüren sowie Haustüren zu dem normalerweise vorhandenen Einsteckschloss.

Eine Rollladensicherung
Besonders bei großen Fensterfronten, die zur Terrasse, zum Balkon oder zum Garten führen, ist eine Rollladensicherung sehr sinnvoll, damit Einbrecher Rollläden nicht mehr einfach hochschieben können. In der Regel sind solche Fenster bodentief und verlaufen meist über mehrere Fensterflügel hinweg. Eine entsprechende Rollladensicherungen kann dafür sorgen, dass man die Rollläden festklemmen kann.

Die Sicherung von Kellerlichtschächten
Können Kellerfenster über einen Lichtschacht erreichbar sein, hat man als Eigentümer zwei Möglichkeiten, den Einbruchschutz zu verbessern:

Man kann zum einen, das Kellerfenster selbst sichern und man kann zum anderen die Zugänglichkeit des Lichtschachtes erschweren.

Entscheidet man sich für letztere Variante, sollte der Lichtschacht durch stabile, engmaschige Gitterroste gesichert werden, die dazu noch mit verdübelten oder verschweißten Flacheisen geschützt sind. Für die Sicherung von Lichtschächten sind Gitterrost-Sicherungen besonders geeignet.

Nebeneingänge sichern
Wenn man einen Nebeneingang hat, kann man diesen effektiv vor Einbrüchen schützen, indem man einen zertifizierten Panzerriegel anbringt und eine Tür mit einer hohen Widerstandsklasse (mindestens RC 3) einbaut sowie ein Sicherheitsschloss mit Mehrfachverriegelung, Angriffswiderstandsklasse 2 und Bohrschutz als auch einen Schutzbeschlag mit Zylinderabdeckung wählt.

Bewegungsmelder, Kamera und Zeitschaltuhr zusätzlich anbringen
Verwendet man Zeitschaltuhren, die Licht automatisch ein- und ausschalten oder Jalousien hoch und herunterfahren lassen, erweckt man damit den Eindruck, dass jemand zu Hause ist. Oft lassen sich solche Vorrichtungen auch ins Smarthome integrieren. Dazu können Bewegungsmelder für Licht an Haustüren, Eingangsbereichen, Kellereingängen sowie Fenstern sorgen und somit mehr Schutz vor Einbrechern bieten.

Mit modernen Kameras für den Außenbereich kann man sein Grundstück beobachten. Diese lassen sich heutzutage einfach mit dem Smartphone verbinden, sodass man auch in Abwesenheit überprüfen kann, was sich vor dem Haus so tut. Die Überwachungskameras sollen in erster Linie Einbrecher abschrecken, dabei dürfen sie aber nur auf das eigene Grundstück gerichtet sein. Dazu muss im Bereich ein gut sichtbares Schild angebracht werden, das Menschen auf die Überwachung hinweist. Es gibt Experten, die übrigens davor warnen, Kameraattrappen im Außenbereich anzubringen. Sie könnten statt abzuschrecken, Kriminellen den Hinweis geben, dass es wirklich etwas zu holen gibt. (prm)

Autor: Bettina Salarno
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