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Nachricht vom 16.10.2024
Region
Altenkirchener Kumpstraße nur noch wenige Tage komplett gesperrt
Nur noch wenige Tage ist die Kumpstraße in Altenkirchen für den Autoverkehr komplett gesperrt. Die Werke der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld lassen den Anschluss des Abwasserkanals aus dem Lohmühlenweg in den der Kumpstraße erneuern. Es ist der Vorbote für den zweiten Abschnitt der Sanierung der Straßen des Wohngebietes "Auf dem Steinchen".
Im Kreuzungsbereich Kumpstraße/Lohmühlenweg lassen die VG-Werke einen neuen Kanalanschluss verlegen. (Foto: vh)  Altenkirchen. Der erste Abschnitt der Sanierung der Straßen im Wohngebiet „Auf dem Steinchen“ ist Geschichte. In zeitgemäßem Gewand kommen der Finken- und der Schwalbenweg sowie „Auf dem Rähmchen“ inzwischen daher. Nun folgen noch die beiden restlichen maroden Stadtstraßen, der Lohmühlenweg und „Auf dem Steinchen“. Vor diesem Hintergrund lassen die Werke der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld den Anschluss des Kanals unter dem Lohmühlenweg in den der Kumpstraße erneuern, der zudem ein wenig tiefer und auch größer dimensioniert als der alte verlegt werden muss. „Wir haben bewusst die erste Woche der Herbstferien für diesen Maßnahme gewählt, weil wir den Schulbusverkehr nicht behindern wollten“, begründet Holger Alhäuser (technische Betriebsführung der VG-Werke) die Komplett-Sperrung der Kumpstraße, die seit Montag (14. Oktober) gilt. Läuft alles nach Plan, hat der Straßenverkehr schon in wenigen Tagen wieder freie Fahrt auf der L 267, die „Undurchlässigkeit“ sei zunächst einmal für eine Woche gültig.

Extra Kanal fürs Regenwasser
Die Firma WWB Tiefbaugesellschaft (Krunkel) wird in den kommenden Wochen zunächst einmal in erster Linie für die VG-Werke tätig, ehe sie sich an den eigentlichen Straßenbau im Auftrag der Stadt begibt. Der komplette Abwasserstrang (Länge rund 1000 Meter) wird in beiden Straßen erneuert. Ergänzend zum Mischwasser- wird ein neuer Regenwasserkanal (Länge rund 600 Meter) zusätzlich ins Erdreich eingelassen, der als Ableitung der sich auf Straßen- als auch auf Grundstücken sammelnden „himmlischen Flüssigkeit“ dient und die somit nicht in Richtung der Kläranlage im Leuzbacher Wiesental geführt werden muss. Über ein bereits angelegtes Regenrückhaltebecken in der Nähe der kleinen Fußgängerbrücke über den Driescheider Bach wird das sich stauende Nass gedrosselt in das kleine Gewässer abgeleitet. Nach Auskunft Alhäusers sei für die Nutzung der Senke nur eine kleinere Aufarbeitung erforderlich. In Gänze erhält ein bereits vorhandener Stauraumkanal unter dem Lohmühlenweg ein Face-Lifting.

Überlegungen begannen in den 1950er-Jahren
Das Baugebiet „Auf dem Steinchen" geht auf Überlegungen zurück, die Ende der 1950er-Jahre gemacht wurden. Der damalige Stadtrat unter Führung von Bürgermeister Dr. Emil Haas (SPD) beschäftigte sich laut einer Veröffentlichung von Hans Helzer im Heimatjahrbuch 2008 des Kreises Altenkirchen mit der Frage, wo die Stadt ein größeres Neubaugebiet ausweisen könne. „Dr. Haas teilte dem Rat mit, man habe 120 wohnungssuchende Familien registriert", blickte Helzer zurück. In dem Gremium kam der Gedanke auf, die damals noch weitgehend von landwirtschaftlichen Flächen geprägte und unbebaute Glockenspitze für eine Wohnbebauung zu erschließen. Wegen der für diesen Plan ermittelten hohen Kosten für die Wasserversorgung habe man das Steinchen vorgezogen. Der Rat legte dann schon die Straßennamen fest: Auf dem Steinchen, Auf dem Rähmchen, Finken-, Schwalben- und Lohmühlenweg. Gleichzeitig beschloss er, in dem neuen Baugebiet sollten nur Häuser mit einem bzw. anderthalb Stockwerken entstehen. Auch die Dachneigung wurde festgelegt.

14.000 Quadratmeter für den Straßenbau
Aus ihrem Grundbesitz stellte die Stadt nach Helzers Ausführungen 14.000 Quadratmeter für den Straßenbau und 2097 Quadratmeter für einen Spielplatz zur Verfügung. 1958 wurde die rund zehn Hektar große Fläche mit der Flurbezeichnung „Das Steinchen" zum „Aufbaugebiet" erklärt. Der Plan wurde am 7. Juli 1959 von der Bezirksregierung Koblenz genehmigt. Nach den damaligen Gepflogenheiten hatten die Grundstücke durchweg eine Größe zwischen 800 und 1100 Quadratmetern. Bis auf ganz wenige sind heute alle bebaut. Die Grundstücke „Auf dem Rähmchen" konnten nicht in den Plan inkludiert werden, da der Ausbau der Straße schon vor dem Inkrafttreten des Bundesbaugesetzes erfolgte. Nicht einbezogen wurden ebenfalls zahlreiche Grundstücke an der Kumpstraße. Fußwege von der Kumpstraße, vom Lohmühlenweg und zum Spielplatz entstanden.

Erschließung kostete 676.000 Mark
„Der Gesamtaufwand der Erschließung betrug 676.000 Mark", schrieb Helzer. Davon waren 426.000 Mark umlagefähig (75 Prozent). Die Stadt schoss 250.000 Mark zu. Im Dezember 1967 erhielten die Haus- und Grundbesitzer ihre Beitragsbescheide. 75 Prozent der Kosten wurden je zur Hälfte nach Frontlänge und Grundstücksgröße berechnet. Die 2667 Meter Frontlänge an den Straßen wurden je Meter mit rund 80 Mark belastet. Die bebaubare Fläche von 101.000 Quadratmetern kostete die Bauwilligen je Quadratmeter circa 2,10 Mark. In den folgenden Jahrzehnten dehnte sich die Kreisstadt weiter aus. Im Leuzbacher Feld entstanden nach dem Bau des Krankenhauses neue Straßen und Häuser. Diese Entwicklung wurde aber übertroffen durch die Bebauung rund um das Hofgut Honneroth in den 1970-, 1980- und 1990er-Jahren. (vh)
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