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Nachricht vom 11.11.2024 |
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Altenkirchener Umgehung: Lehwiesetalbrücke erhält Hilfsunterstützungen |
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Deutschland – deine maroden Brücken: Auch die Lehwiesetalquerung im Verlauf der Altenkirchener Umgehungsstraße mit einer Länge von rund 335 Metern ist in die Jahre gekommen. Derzeit plant der Landesbetrieb Mobilität Hilfsunterstützungen für das Bauwerk, um die Tragfähigkeit und damit die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. |
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Altenkirchen. Mit schöner Regelmäßigkeit schrecken in Deutschland Nachrichten über marode Brücken auf. Der Sanierungsstau ist immens, vielerorts lässt sich das Übel nur durch Abriss und Neubau beheben. Keine Ausnahmen bilden die beiden Überführungen im Verlauf der Altenkirchener Umgehungsstraße (B 256) zwischen den Anschlussstellen Kump- und Siegener Straße. Die Lehwiese- mit einer Länge von rund 335 Metern und die Erbachtalbrücke (Länge rund 140 Meter) wurden Mitte der 1970er-Jahre gebaut, um von 1978 an mit der Einweihung dieses Segments der Umfahrung jeweils ihren Dienst zu versehen. Inzwischen künden an den beiden Köpfen der Lehwiesetalquerung Hinweisschilder von der verminderten Tragfähigkeit, nachdem eine Lastberechnung aufgrund statischer Vorgaben zu diesem Schritt geführt hatte (die Kuriere berichteten). Mit diesem Resultat vor Augen leitete der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez die Planung von Hilfsunterstützungen auf der gesamten Brückenlänge ein. „Diese Maßnahme wird kurzfristig umgesetzt und daher vordringlich geplant, um die Tragfähigkeit der Brücke und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, teilte der LBM auf Anfrage des AK-Kuriers mit.
Einschub der Überbauten
Weiter vorausgedacht hält die Behörde nach wie vor an der Planung des Austauschs des Duos fest. „Unabhängig werden die Entwürfe für das Baurechtsverfahren der Ersatzneubauten vorangetrieben“, führte der LBM weiter aus, „der Teilabschnitt zwischen der Anschlussstelle Siegener Straße und der Anschlussstelle Kumpstraße soll dreistreifig ausgebaut werden. Der Ausbau des Streckenabschnitts nach diesem Konzept setzt die Verbreiterung der beiden Talbrücken voraus. Für diese Umsetzung ist eine umfangreiche Planung und Abstimmung erforderlich. Des Weiteren bedarf es für den betroffenen Streckenabschnitt einschließlich der beiden Brückenbauwerke eines Planfeststellungsverfahrens.“ Da der planerische Fokus derzeit auf der Umsetzung der Hilfsunterstützungen liege, könne zur Umsetzung des Bauvorhabens derzeit keine belastbare Angabe gemacht werden. Schon weit fortgeschritten sind die Überlegungen, wie der Austausch erfolgen kann: „Aus der internen Variantenuntersuchung des LBM Diez wurde für die Realisierung eine parallele Errichtung der beiden Bauwerke - für Lehwiese nördlich und für Erbach südlich - und späterem Einschub der Überbauten favorisiert. Hierdurch können die erforderlichen Verkehrsbehinderungen und Verkehrssperrungen reduziert und Synergieeffekte während der gemeinsamen Bauphase genutzt werden. Eine Konkretisierung kann erst mit der Erlangung des Baurechts erfolgen.“
Keine Aussagen zur Bauzeit
So müssen also Umfahrungsstrecken für die Dauer der Sperrung geplant werden. „Die Befahrbarkeit des Streckenabschnitts soll bis zur Fertigstellung der beiden betroffenen Bauwerke stets aufrechterhalten werden. Alle Arbeiten, die unvermeidliche Sperrungen erfordern, sollen nach Möglichkeit in Ferienzeiten ausgeführt werden. Grundsätzlich erfolgt die Umleitung über das großräumige Landes- und Bundesstraßennetz“, hieß es von Seiten des LBM. Ohne groß Prophet zu sein, wird der Verkehr durch die Altenkirchener City wahrscheinlich deutlich ansteigen, für wie lange ist noch unklar: „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch keine seriösen Aussagen zur Bauzeit der Maßnahme tätigen.“ Eine Kostenschätzung kommt derzeit sehr vage daher. Sie habe zum Zeitpunkt der Beauftragung des Ingenieurbüros circa 15 Millionen Euro betragen. Zudem sei der die Talbrücken beinhaltende Streckenabschnitt im Zuge der B 256 für den Anbau eines Überholfahrstreifens vorgesehen. Dieser dritte Fahrstreifen in Richtung NRW solle als Spuraddition erfolgen. Am Knoten B 256/B 414 werde dieser Einfädelstreifen direkt in den dritten Fahrstreifen übergehen. Hierzu müssten die Bestandsbrücken erneuert werden, da eine breitere Fahrbahntafel benötigt werde. Die finale Umsetzung werde im Laufe des Planfeststellungsverfahrens mit allen Beteiligten ausgearbeitet.
Brücken in Deutschland
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr nennt auf seiner Homepage diese Fakten: „Im Netz der Bundesfernstraßen befinden sich aktuell etwa 39.500 Brücken, die je nach Bauart und Brückenquerschnitt in Teilbauwerke untergliedert werden, so dass insgesamt etwa 51.360 Brücken-Teilbauwerke mit einer Gesamtfläche von über 30 Millionen Quadratmeter zu betreuen sind. Die Gesamtlänge beträgt über 2100 Kilometer, was etwa der Strecke von Flensburg bis Neapel entspricht. Viele ältere Brücken wurden im Zeitraum von 1965 bis 1985 gebaut, insbesondere fast alle großen Talbrücken in den alten Bundesländern. Größere Neubautätigkeiten im Brückenbau waren hauptsächlich in den neuen Bundesländern nach der deutschen Wiedervereinigung zu verzeichnen. Im Rahmen der Brückenmodernisierung werden derzeit viele ältere Brücken, vornehmlich in den alten Bundesländern, an die gestiegenen Verkehrsanforderungen angepasst, verstärkt oder durch einen leistungsfähigen Neubau ersetzt. Der Materialauswahl kommt eine besondere Bedeutung zu, weil eine baustoffgerechte Planung wiederum großen Einfluss auf das Bauverfahren und den Bauablauf hat. Als Hauptmaterialien kommen in Deutschland im Wesentlichen Beton, Stahl oder Kombinationen daraus als Stahlverbundbrücken zum Einsatz. Stahl und Stahlverbund werden bei Brücken mit großen Stützweiten verwendet. Der überwiegende Anteil der Brücken besteht aus Stahl- und Spannbeton. Gemessen an der Brückenfläche haben Spannbetonbrücken im Bereich der Bundesfernstraßen mit rund 70 Prozent den weitaus größten Anteil am Bestand, gefolgt von Brücken aus Stahlbeton mit rund 17, Stahlverbundbrücken mit rund sieben sowie Stahlbrücken mit einem Anteil von rund sechs Prozent. Stein- und Holzbrücken spielen im Netz der Bundesfernstraßen eine untergeordnete Rolle. Die längste Straßenbrücke in Bundesfernstraßen ist die Hochstraße Elbmarsch in Hamburg (K 20 und K 30) mit einer Länge von 4258 Metern, die höchste die Kochertalbrücke im Zuge der A 6 mit einer Höhe über Talgrund von 185 Metern. Die größte Stützweite überwindet mit 500 Metern die Rheinbrücke Emmerich im Zuge der B 220. (vh) |
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