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Nachricht vom 17.11.2024 |
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Region |
Nicole nörgelt … über den Fluch der sozialen Medien und Identitätsverlust |
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Facebook, Instagram, TicToc, X und wie sie alle heißen sind stets in aller Munde und es ist nur "hip", wer hier aktiv und präsent ist, aber sind sie wirklich so wichtig, wie wir sie alle sehen? Ist das Bild, das wir im Netz abgeben, wirklich ein echtes Bild oder verlieren wir uns selbst in einer Scheinwelt, die so gar nicht existiert? |
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GLOSSE. Wir machen in jeder Situation Selfies, die uns, wenn irgend möglich besser erscheinen lassen, als wir sind. Und wir setzen uns unter einen immerwährenden Druck, von jedem Event, jeder Feier und jedem Treffen Fotos in sämtlichen sozialen Medien zu posten, die zeigen, wie unglaublich glücklich, zufrieden und erfolgreich wir sind. Betrachtet man die jungen Leute von heute, so ist deren Leben tatsächlich viel stressiger als das der älteren Generation. Es wird schließlich erwartet, dass man ständig und überall in den sozialen Medien präsent ist und sich glücklich und erfolgreich zeigt. Was aber, wenn man das gerade vielleicht gar nicht ist, sondern man sich hundeelend fühlt? Sind dann die ganzen Facebook- und Instagram-Freunde da? Wohl eher nicht, denn leider sind diese nur Freunde in einer virtuellen Welt und fast immer real nicht greifbar.
Das neue Bildnis des Dorian Gray?
Mir drängt sich da der Gedanke an Oscar Wildes Roman "Das Bildnis des Dorian Gray" auf – allerdings läuft das Ganze in der Gegenwart genau andersherum, als zur Zeit des guten Mr. Wilde. Während Dorian Gray alles Böse und das Alter in das Bild projiziert, um selbst für immer jung und attraktiv zu bleiben, machen wir heute genau das Gegenteil. Wir projizieren alles vermeintlich Gute in unsere Bilder, die wir in den sozialen Medien posten und verlieren dabei uns selbst, denn für uns selbst und die Realität bleibt leider dabei nicht viel Raum.
Zurück zu uns selbst
Würde es uns allen nicht ein wenig gut tun, wenn wir wieder ein bisschen mehr wir selbst wären als nur ein Foto oder ein Post in den sozialen Medien, wenn wir uns mal öfter wieder persönlich träfen statt nur im Online-Chat und einfach mal wieder die Menschen um uns herum sähen, anstatt mit dem Blick auf ein Handy-Display gerichtet an ihnen vorbeizugehen?
In diesem Sinne, gehen Sie raus, trinken Sie Ihren Kaffee mit Freunden und nicht "ToGo" und nehmen Sie sich Zeit für sich, ihre Freunde und ihre Familie. Denn irgendwann sind diese vielleicht nicht mehr da und die Zeit lässt sich leider nur im Roman anhalten oder zurückdrehen. In der Realität funktioniert das nicht. Finden Sie sich selbst wieder, denn Sie alle sind viel mehr als ein Bild oder Post.
Ihre Nicole
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Nachricht vom 17.11.2024 |
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Quelle: 1731798000 |
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