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Nachricht vom 25.01.2025
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Stefan Reusch begeistert mit satirischem Jahresrückblick und "Schräglage" in Wissen
Mit scharfem Witz und treffenden Pointen präsentierte Stefan Reusch seinen satirischen Jahresrückblick 2024 im Kulturwerk Wissen. Begleitet von der Jazzband "Schräglage" bot er ein Programm voller Humor und musikalischem Feinschliff. Das Publikum erlebte einen Abend, der gleichermaßen zum Lachen und zum Nachdenken anregte.
In seinem Jahresrückblick bekam insbesondere die Politik auf ihre Kosten. Fotos: Wolfgang RabschWissen. Endlich war es wieder so weit: Stefan Reusch stellte seinen Jahresrückblick im Kulturwerk vor! Der Meister des geschliffenen Wortspiels und die Jazzband "Schräglage" wurden von einem nahezu ausverkauften Haus empfangen. Kein Wunder, denn das Publikum wusste genau, was es erwartet: feinsinniger, doppelbödiger Humor gepaart mit hochklassigem Jazz-Dixie.

Gleich zu Beginn malte Reusch die düsteren Nachrichten des Jahres 2024 in kräftigen Farben an die Wand und erwähnte die anhaltenden Konflikte und Kriege weltweit. Doch bevor die Stimmung allzu ernst wurde, wechselte er abrupt den Ton: "Florian Silbereisen hat eine Tournee gestartet – das macht mir genauso Angst." Die Mischung aus politischem Ernst und humorvollem Seitenhieb war für Reusch typisch.

Politische Satire in Hochform
Reusch arbeitete sich genüsslich an den Themen der Welt- und Bundespolitik ab. Besonders scharf kommentierte er die Memoiren von Angela Merkel und fragte das Publikum süffisant, ob jemand das Buch gelesen habe. Als keine Hand hochging, bemerkte er trocken: "Den 'Playboy' hat früher auch keiner gelesen." Auch den Mangel an Krippenplätzen in Deutschland nahm er ins Visier: "Jesus hatte wohl den letzten Krippenplatz." Den Geburtenrückgang bezeichnete er als "Brandmauer im Geburtskanal".

Besonders bissig wurde Reusch bei den politischen Entwicklungen in Thüringen, wo er fragte, ob das Auswärtige Amt Reisewarnungen für bestimmte Bundesländer aussprechen könne. Angesichts der Erfolge der AfD meinte er: "Im Landtag sitzen zu viele 'Parlament-Arier', äh, Parlamentarier." Weiter spitzte er zu: "Jeder Fünfte, der die AfD wählt, ist genauso bescheuert wie die vier anderen."
Auch Sahra Wagenknecht bekam ihr Fett weg. Reusch meinte, ihre Partei, Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), sollte besser LSF heißen – "Lafontaine Seine Frau". Das Publikum lachte herzlich, während "Schräglage" den Klassiker "Bei mir bist du scheen" spielte.

Humorvolle Seitenhiebe auf die CDU
Die CDU kam ebenfalls nicht ungeschoren davon. Reusch spielte auf Friedrich Merz an, der ein Image als "Nette Sauerländer der alle beschützt" (NSDAB) aufbauen wollte – ein Vorschlag, der verständlicherweise verworfen wurde. Auch der Plan, eine "BSE-Partei" (Berlin-Sauerland-Elite) zu gründen, scheiterte. Stattdessen habe die CDU neue Plakate mit dem Slogan "Die CDU wird modern" produziert, ohne die Mehrdeutigkeit des Wortes zu bemerken: Mit anderer Betonung könne es auch "verwesend" bedeuten.

Wortspiele und Jazz in perfekter Harmonie
Reusch berichtete weiter, dass er während seines Wehrdienstes "Nahtoderfahrung" – pardon, "NATO-Erfahrung" – gesammelt habe, und interpretierte den Grünen-Vorschlag "Mehr Platz für Schweine" humorvoll: "Das heißt wohl, dass wir größere Teller brauchen."

Die Kombination aus Reuschs Satire und der musikalischen Begleitung durch "Schräglage" funktionierte hervorragend. Das Zusammenspiel zwischen Wort und Musik war präzise, aber dennoch spontan, getragen von der Begeisterung des Publikums.

Am Ende des rund zweistündigen Programms belohnten Standing Ovations die Künstler für einen Abend voller Lacher, spitzer Kommentare und musikalischer Highlights.
       
   
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