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Nachricht vom 31.01.2025 |
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Region |
Altenkirchen erhält weitere 597.000 Euro für die Entwicklung der Innenstadt |
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Das ist ein schöner Rhythmus: Alle Jahre wieder macht Simone Schneider, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern und für Sport, der Stadt Altenkirchen ihre Aufwartung und übergibt jeweils einen Förderbescheid. Belief sich seine Höhe am 3. Januar 2024 auf 275.000 Euro, war er nun mit 597.000 Euro dotiert. |
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Altenkirchen. Wieder einmal Zahltag für Altenkirchen: Im Büro von Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz im ehemaligen Postgebäude in der Bahnhofstraße händigte Simone Schneider, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern und für Sport, am späten Freitagvormittag (31. Januar) dem Hausherrn einen Förderbescheid in Höhe von 597.000 Euro aus. Schon vor einem guten Jahr (3. Januar 2024) hatte der Gast aus Mainz eine ähnliche Mitteilung (275.000 Euro) „an den Mann gebracht“. Der Zuschuss fließt im Rahmen der Teilnahme der Stadt am Förderprogramm „Wachstum und nachhaltige Entwicklung - Nachhaltige Stadt“, das seit September 2020 greift und das auf zehn Jahre befristet ist, in Projekte, die die Stadt realisieren möchte. In dieser Zeit können maximal zehn Millionen Euro investiert werden, die vom Land mit bis zu 70 Prozent unterstützt werden, so dass Altenkirchen pro Jahr nur 300.000 Euro beisteuern muss. Grundlage für die verschiedenen Maßnahmen bildet das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK), das für weitere Sanierungen in der City eine Fläche von festgelegten rund 30 Hektar beschreibt. Vorgesehene Erneuerungen sind nicht auf „ewig“ definiert, sondern können durchaus noch nach Absprache mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion getauscht werden. „Die geplanten Fördermaßnahmen in Altenkirchen setzen gezielt Impulse für die nachhaltige Entwicklung und die weitere Verbesserung der Lebensqualität in der Region. Ein neuer Fuß- und Radweg, der die Koblenzer Straße mit der Innenstadt verbindet, stärkt die lokale Infrastruktur und fördert die umweltfreundliche Mobilität. Das geplante ‚Blau-grüne Band‘ entlang der Wied-Aue und der Quengelbach-Aue schafft weitere Naherholungsmöglichkeiten, macht das Areal noch attraktiver und trägt wesentlich zur Klimaanpassung bei, indem es grüne Infrastruktur in die Stadt integriert und das Stadtklima verbessert“, sagte Schneider und freute sich über „tolle Projekte, die wir fördern können“. Sie finde es prima, wenn gute Ideen in den Kommunen entstehen, die die Orte lebenswert machten.
Ehemalige Bäckerei mitten auf Brücke
Lindenpütz ging ein wenig ins Detail zweier Maßnahmen, die mit der finanziellen Unterstützung aus Mainz in Angriff genommen werden sollen. Er erwähnte die ehemalige Bäckerei Schumacher, die auf der B-8-Brücke über den Quengelbach in direkter Nachbarschaft zum beschrankten Übergang der Bahnstrecke zwischen Altenkirchen und Windeck-Au gebaut worden sei. Die Stadt habe inzwischen das Gebäude gekauft und nutze es bis zum Abriss als „Kunstforum“. Wenn es aus dem Stadtbild verschwunden sei, biete sich ein schöner Blick in Richtung Wiesental. Für den geplanten Radweg zwischen Innenstadt und Koblenzer Straße hoffte er, dass sich Hochwasserschutz und Streckenführung (mit einer unabdingbaren Verjüngung auf deutlich unter die förderfähige Breite von drei Metern) unter einen Hut bringen ließen. „Das alles sind gute Maßnahmen für die Stadt, wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie wird das umsetzen können“, fügte Lindenpütz an, „die Bürger freuen sich darauf.“ Er sei froh, dass alle Beteiligten „in die gleiche Richtung ziehen“.
Guter Draht zur Landesregierung
Als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld griff Fred Jüngerich das Stichwort „Idee“ auf und erklärte, dass diese in den Ortsgemeinden sehr vielfältig seien. „Die besten Ideen nützen nichts, wenn das Land die Augen verschließen würde“, spielte er auf Förderungen an, die nach wie vor in die den Ortsgemeinden nach zweitgrößte VG in Rheinland-Pfalz fließen. Er sei dankbar für den guten Draht zur Landesregierung, obwohl er hin und wieder das (nicht angewendete) Prinzip der Konnexität kritisiere. Grundsätzlich sprach Jüngerich von einem „sehr guten Miteinander“. Es gehe nicht um „Rot und Schwarz“, sondern um die Sache, „wir arbeiten sachorientiert“, stellte er mit Nachdruck heraus. Der in Altenkirchen angestoßene Prozess der Umgestaltung knüpft beinahe nahtlos an den der großen Stadtsanierung an, die zwischen 1993 und 2018 das Gesicht des Mittelzentrums rund um die Fußgängerzone und im Umfeld des Bahnhofes erheblich und gelungen verändert und zu der das Land viele Millionen Euro beigesteuert hatte. Gleichfalls ist die Förderung von Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an privaten Gebäuden innerhalb des Erneuerungsgebietes (Förderobergrenze 30.000 Euro) möglich, über deren Auszahlungen für Projekte der Stadtentwicklungsausschuss befinden kann. Zudem steht der Stadt für den Fall der Fälle ein Vorkaufsrecht an Grundstücken im ISEK-Areal zu, um eine „geordnete städtebauliche Entwicklung“ zu sichern.
Weitere passgenaue Förderprogramme
Die Städtebauförderung bietet passgenaue Förderprogramme für eine zukunftsfähige Entwicklung der Kommunen. Das Programm „Wachstum und nachhaltige Entwicklung - Nachhaltige Stadt“ unterstützt Städte und Gemeinden dabei, dem wirtschaftlichen und demografischen Wandel entgegenzuwirken und lebenswerte Quartiere zu gestalten. Mit „Lebendige Zentren - Aktive Stadt“ und „Sozialer Zusammenhalt - Soziale Stadt“ stehen weitere Programme zur Innenstadtentwicklung zur Verfügung. Das Angebot wird durch das „Strukturprogramm“ und das Modellvorhaben „Innenstadt-Impulse“ abgerundet. Im Programmjahr 2024 konnten in der Städtebauförderung insgesamt erneut rund 80 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln bereitgestellt werden. (vh) |
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Nachricht vom 31.01.2025 |
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