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Nachricht vom 07.03.2025
Region
Verbandsgemeindewerke AK-FF wollen zahlreiche Kanalsanierungen angehen
Die Werke der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld beabsichtigen, die einzelnen Maßnahmen aus den bereits erarbeiteten Kanalsanierungskonzepten nach und nach umzusetzen. Es handelt sich um Pläne für die Ortsgemeinden Berod, Busenhausen, Eulenberg, Flammersfeld, Helmeroth, Hilgenroth, Idelberg, Isert, Krunkel, Obererbach, Oberlahr, Peterslahr, Pleckhausen, Rott, Schürdt und Werkhausen.
Kläranlagen nehmen sich sehr oft des Schmutzwassers an, das durch die Kanalisation fließt. (Foto: Pixabay) Altenkirchen. Da gibt es eine Menge zu tun, wenn die Werke als Eigenbetrieb der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld Kanalsanierungskonzepte in 16 Ortsgemeinden Realität werden lassen. Die anrechenbaren Maßnahmekosten der Ingenieurleistungen werden, so erfuhr der Werkausschuss in seiner Sitzung am späten Donnerstagnachmittag (6. März), auf zwei Millionen Euro geschätzt. Maurice Krämer, Mitarbeiter der Werke, erläuterte zunächst per interessantem Power-Point-Vortrag, dass die VG über ein Abwasserleitungsnetz mit einer Länge von rund 600 Kilometer verfüge, und stellte anschließend die Updates dar, die in offener und geschlossener Bauweise erfolgen. In einem ersten Schritt genehmigte das Gremium einstimmig (wie alle anderen Vergaben auch), die Planungsleistungen für Maßnahmen in geschlossener Bauweise (zum Beispiel Inlinerverfahren) dem Ingenieurbüro igeo (Flammersfeld) für 165.333 Euro für die Jahre 2025 bis 2028 anzuvertrauen. Es ist vorgesehen, innerhalb der nächsten vier Jahre jeweils ein Sanierungslos in beiden „Stilrichtungen“ auszuschreiben. Um das Gegenstück, die Planungsleistungen für die Umsetzung der Konzepte in offener Bauweise (Straßenaufbruch) kümmert sich für 89.936 Euro das Ingenieurbüro Heinemann (Altenkirchen) im Zeitraum von 2025 bis 2028. Darüber beabsichtigen die Werke, künftig kleinere Kanalreparatur- und -sanierungsarbeiten in geschlossener Bauweise über einen Zeitvertrag mit einer Firma zu erledigen. In die Kategorie dieser Schäden fallen Wurzeleinwüchse, Infiltrationen und schadhafte Anschlüsse. Eine Reparatur, bei der ein sofortiger Handlungsbedarf besteht, wird nunmehr in Händen der Schreiber Umweltschutz GmbH (Neuwied) liegen, die mit 48.736 Euro für ein Jahr das wirtschaftlich günstigste Angebot abgegeben hatte. Die Werkleitung wurde zudem ermächtigt, den Vertrag bei Bedarf zu verlängern. „Es ist wichtig, dass wir immer wieder in die Abwasserbeseitigung investieren, weil diese Maßnahmen auch solche des aktiven Umweltschutzes sind“, stellte Fred Jüngerich als Bürgermeister der VG fest, es sei sehr wichtig, „dass wir unsere Gewässer sauber halten und damit einen sehr wertvollen und nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur und damit von Natur und Landschaft erbringen“.

Uraltes Regenüberlaufbecken
In den Jahren 2013 bis 2019 umfangreich saniert, ist die Kläranlage in Altenkirchen-Leuzbach noch nicht ganz auf Vordermann gebracht. Dringender Handlungsbedarf für eine Aufpäppelung besteht noch für das Regenüberlaufbecken als netzabschließende Einheit, die um 1974 gebaut wurde. Aufgrund der langen Betriebszeit von nun rund 50 Jahren sowie der physikalischen, chemischen und witterungsbedingten Belastungen ist eine komplette Sanierung inklusive einer betontechnologischen Erneuerung erforderlich. Die Maßnahme wurde bereits im Rahmen der großen Sanierung projektiert, aber noch nicht umgesetzt. Des Weiteren muss die maschinentechnische Ausstattung komplett erneuert werden. Zur besseren Reinigung des Beckens ist vorgesehen, eine „Spülkippe“ zu installieren. Ferner muss ein Siebrechen für das abzuschlagende Wasser, welches direkt in die Vorflut (Wied) eingeleitet wird, ergänzt werden. Darüber hinaus erhält die Anlage eine zusätzliche Durchflussmessung sowie einen Rücklaufschlammrechen. Die Gesamtmaßnahme besteht aus vier Losen - Los 1: Tiefbau/Betonneubau: Firma Jungbluth & Feick Tiefbau GmbH (Großmaischeid) für 226.567 Euro; Los 2 - Betonsanierung: Firma Böwingloh & Helfbernd GmbH (Verl) für 196.170 Euro; Los 3 - Maschinen- und Anlagentechnik: Die Ausschreibung wurde aufgehoben, die Werkleitung ermächtigt, die Aufträge bis zu einer Gesamtsumme in Höhe von 450.000 Euro zu vergeben. Ein erstes Angebot hatte bei 617.548 Euro gelegen; Los 4 - EMSR-Technik: Firma Meurer e-technik GmbH & Co. KG (Großmaischeid) für 137.228 Euro.

Für Lochfraß anfällig
Die Wasserleitung im Bereich des Bahnhofs Ingelbach muss aufgrund ihres Alters und der Anfälligkeit für Lochfraß (Gussleitung) auf einer Gesamtlänge von rund 520 Metern einschließlich der Hausanschlüsse erneuert werden, womit sich die Firma Müller Tiefbau GmbH (Hemmelzen) für 346.167 Euro beschäftigen wird. Die bisherige Versorgung erfolgt von der Karl-Georg-Straße unterhalb der Bahnstrecke. Da eine Gleiskreuzung kostenintensiv und mit sehr langen Vorlaufzeiten behaftet ist, ist eine zusätzliche Anbindung an die Versorgungsleitung der Verbandsgemeindewerke Hachenburg mit Übergabeschacht vorgesehen. Zur Kreuzung der Bundesstraße B 414 ist außerdem eine Spülbohrung auf einer Gesamtlänge von rund 135 Metern ins Auge gefasst. Eine finale Zahl: Der Wasserverlust im Leitungsnetz der VG wurde für das Jahr 2024 mit 114.948 Kubikmetern und somit 6,51 Prozent festgestellt. Insgesamt wurden 1.764.385 Kubikmeter Wasser eingekauft. (vh)
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