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Nachricht vom 07.04.2025 |
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Region |
THW Betzdorf: Drei neue mobile Notstromaggregate ergänzen die Ausstattung |
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Der russische völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen die Ukraine hat in weiten Teilen Europas die Alarmglocken schrillen lassen und letztendlich die Wichtigkeit des in Deutschland jahrelang vernachlässigten Katastrophen- und Zivilschutzes gezeigt. Drei neue mobile Notstromaggregate ergänzen die Ausstattung des THW Betzdorf, wobei die Planungen zum Erwerb weiter als 2022 zurückliegen. |
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Betzdorf. Da standen sie beinahe in Reih und Glied: Zwei blaue und ein roter Quader in unterschiedlichen Größen waren die „Stars“ an diesen Montagnachmittag (7. April). Sie wurden auf dem Gelände des Ortsverbandes des Technischen Hilfswerks (THW) Betzdorf offiziell in Dienst gestellt und der Mannschaft um den Ortsverbandsvorsitzenden Ulrich Weber übergeben, die sie nunmehr für die Einsätze fit hält. Unter dem Strich standen Kosten für die Anschaffung der drei mobilen Notstromaggregate in Höhe von rund 165.000 Euro, die unter anderem von der Stiftung der ehemaligen Kreissparkasse Altenkirchen, die auch nach der Fusion mit dem Pendant aus dem Westerwaldkreis zur Sparkasse Westerwald-Sieg immer noch existiert, dem Kreis Altenkirchen und über eine Leader-Förderung gestemmt wurden. Jede Einheit bietet eine Leistung von 100 kW. Das Trio kann mit Heizöl oder Diesel betrieben werden und hat jeweils einen Tank mit einer Größe von 190 Litern. Unter Volllast bedeutet dies eine Einsatzzeit von rund fünf Stunden. Zusätzlich kann Betriebsstoff über einen Außentank zugeführt werden. Die Maschinen können jede für sich „arbeiten“, aber auch zusammengeschaltet werden. Die Einsatzbereiche bei Stromausfällen sind klar umrissen. Sie sollen elektrische Energie für Turnhallen (Sammelunterkünfte), Schulen, Pumpen der Wasserversorgung oder öffentliche Einrichtungen liefern – kurzum die kritische Infrastruktur im Falle eines Falles „am Leben erhalten“. Die Katastropenschutzbehörde des Kreises entscheidet grundsätzlich über den Einsatz. Zu den Maßnahmen, die der Kreis Altenkirchen für einen besseren Katastrophen- und Zivilschutz ergriffen hat, zählt auch die Erneuerung und Erweiterung des Sirenennetzes, das über Jahre hinweg immer weiter ausgedünnt worden war.
„Viele haben an einem Strang gezogen“
Weber zeigte sich erfreut über die neuen „Teammitglieder“: „Bei der Beschaffung haben viele an einem Strang und ausnahmsweise in die gleiche Richtung gezogen.“ Er hoffe, dass sie so wenig wie möglich eingesetzt werden müssten. Webers Rückblick über die Geschichte der Anschaffung reichte bis ins Jahr 2014 zurück, als der Fokus für eine Investition weniger auf der Notwendigkeit als auf den Finanzen gelegen habe. Erstmals 2018 habe sich der Kreistag Gedanken über eine Notstromversorgung gemacht, ehe 2019 die CDU-Fraktion eine Beschlussvorlage in das Gremium eingebracht habe. „Drei Jahre später wurde das erste Gerät ausgeliefert“, berichtete Weber und wusste noch von einem Antrag auf Leader-Förderung, für den „mehrere Hundert Seiten“ auszufüllen waren.
Förderverein will zwei Anhänger beschaffen
Michael Wäschenbach, Vorsitzender des Fördervereins des THW Betzdorf, begründete vor dem Hintergrund der Ahr-Flut im Jahr 2021 die Wichtigkeit, Krisenmanagement und Vorsorge neu aufzustellen, während der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises, Ralf Schwarzbach, von „hervorragenden Stromaggregaten“ sprach und herausstellte, das „Geld aus vielen Töpfen geflossen“ sei. Michael Bug, Vertreter der Sparkasse Westerwald-Sieg, nahm die „Powerhäuser“ ebenfalls in Augenschein. „Es ist für die Region eine sehr sinnvolle Investition“, sagte er als Mitglied des Vorstands im Beisein auch den Vorstandsvorsitzenden Dr. Andreas Reingen. Primäre Aufgabe des Fördervereins ist laut THW-Homepage, dem THW Ortsverband Betzdorf bei der Beschaffung von weiteren Ausrüstungsgegenständen behilflich zu sein und ihn bei der Einrichtung der Unterkunft zu unterstützen. Außerdem ist er bei der Durchführung von werbewirksamen Veranstaltungen tätig. Nicht zuletzt fördert und pflegt er weiterhin die Kameradschaft und fungiert als Bindeglied zwischen Junghelfern, Aktiven und Reservehelfern im Ortsverband. Derzeit peilt der Förderverein die Beschaffung zweier Anhänger an, um zwei der neuen Geräte bestens an die Einsatzorte transportieren zu können. Das dritte im Bunde verfügt bereits über einen mobilen Untersatz.
Neue Heimstatt im November bezogen
42 Ehrenamtler tun jeweils ihren Dienst im technischen Zug des THW Betzdorf. Dazu kommen 20 Jugendliche und zehn in der Veranstaltung. Zur Ausrüstung zählen zwölft Lastwagen, drei Anhänger und ein Boot. Laut Weber war der letzte größere Einsatz bei einer Hochwasserlage in Niedersachsen um die Jahreswende 2023/2024. Die funkelnagelneue Heimstatt im Betzdorf-Brucher Industriegebiet (Fahnendrieschen 1) mit zahlreichen überdachten Abstellmöglichkeiten für Fahrzeuge und Gerätschaften sowie einem großen Gebäude für Verwaltung inklusive Sozialräumen wurde im November des vergangenen Jahres bezogen. Eine offizielle Einweihung steht noch aus. Allgemein: Das THW ist laut eigener Homepage die von Ehrenamtlichen getragene Einsatzorganisation des Bundes und gehört zum Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums. Das THW folgt dem gesetzlichen Auftrag, der im THW-Gesetz festgeschrieben ist. Zu den Aufgaben der Zivil- und Katastrophenschutzorganisation zählen unter anderem die technische Hilfe im Bevölkerungsschutz, die örtliche Gefahrenabwehr sowie die Durchführung von Auslandseinsätzen im Auftrag der Bundesregierung. Den größten Anteil des THW bilden die bundesweit 88.000 ehrenamtlichen Angehörigen. In den bundesweit verteilten 668 Ortsverbänden findet ihr ehrenamtlicher Alltag statt. Ihre direkten Kontaktpunkte zum THW-Hauptamt sind die 66 Regionalstellen. (vh)
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Nachricht vom 07.04.2025 |
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